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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Hambleden gerufen worden seien – das Haus habe keinem Geringeren als einem pensionierten Polizeichef gehört –, doch das Feuer hätte schon so weit um sich gegriffen, dass die Sanitäter nicht hineingehen konnten.
    »Ich bin so froh, dass du hier warst, Kieran«, hatte sie gesagt, als sie sich auf einen Esszimmerstuhl fallen ließ und Tosh ihr das rußverschmierte Gesicht abzulecken versuchte. »Ich hätte sonst in meinem ganzen Bekanntenkreis bitten und betteln müssen, dass jemand sich um Tosh kümmert.«
    Er wusste, dass Tavie eine Vereinbarung mit einem jungen Mädchen aus der Nachbarschaft hatte, das tagsüber kam, um nach Tosh zu sehen, aber für kurzfristige nächtliche Einsätze hatte sie niemanden, der einspringen konnte.
    »Und außerdem«, fügte sie hinzu und lächelte ihn an, »tut es gut, mal wieder ein freundliches Gesicht zu sehen. Und sich nicht ständig verteidigen zu müssen.«
    Er sah sie verwirrt an. »Wieso solltest du dich verteidigen müssen?«
    »Siehst du – da haben wir’s.« Sie schüttelte den Kopf. »Du hast keine Ahnung, wovon ich rede. Du bist offenbar nicht der Meinung, dass eine Frau sich gefälligst unterzuordnen hat.«
    »Tavie, ohne dich wäre ich jetzt –«
    »Ach, hör schon auf.« Sie wehrte seine Dankbarkeit mit einer wegwerfenden Geste ab. »Kochen kannst du doch, oder? Eier und Toast? Und Tee?«
    Er nickte. »Doch, schon, aber es hat noch niemand behauptet, dass ich ein zweiter Bocuse wäre.«
    »Ist mir egal. Mach mir ein schönes Frühstück, dann hast du dich angemessen revanchiert. Ich muss jetzt erst mal ins Bad.«
    Während sie die Treppe hinaufstapfte, machte er sich voller Eifer an die Arbeit. Und er pfiff sogar ein wenig vor sich hin, ganz stolz darauf, dass er schon herausgefunden hatte, wo in ihrer tadellos aufgeräumten Küche alles war, und dass er am Nachmittag ein paar Grundnahrungsmittel eingekauft hatte.
    Nachdem er das Frühstück auf zwei Teller verteilt und den Tee aufgegossen hatte, sah er nach den Hunden, die Seite an Seite im Eingang zur Küche lagen und ihn aufmerksam beobachteten. »Kommt ja nicht auf dumme Gedanken, Freunde«, sagte er. Dann beschloss er, lieber auf Nummer Sicher zu gehen, und stellte die Teller zum Warmhalten in den Ofen. Tosh vertraute er durchaus; bei Finn hatte er gewisse Zweifel.
    Er ging zum Fuß der Treppe, um Tavie zu rufen. Als sie nicht antwortete, trabte er die Stufen zum Obergeschoss hinauf. Vielleicht hatte sie ihn ja nicht gehört, weil das Wasser lief oder sie sich gerade die Haare föhnte.
    Er war gerade am oberen Treppenabsatz angekommen, als die Badtür aufging und Tavie heraustrat, nackt bis auf ein Handtuch, das sie sich lose um die Hüfte geschlungen hatte. Ihr blondes Haar war dunkel von der Feuchtigkeit und stand vom Frottieren wirr vom Kopf ab.
    »Ich wollte nur –« Er schluckte. »Tut mir leid. Ich wusste nicht – Frühstück ist fertig.«
    »Okay. Ich komme gleich.«
    »Ja. Alles klar.« Er drehte sich um und flog fast die Treppe hinunter, doch zuvor hatte er noch gesehen, wie sich die Röte von ihrem Hals nach unten ausbreitete, bis zum Ansatz ihrer kleinen Brüste.
    Kurz darauf kam sie herunter, bekleidet mit einem Sweatshirt und einer weiten Jogginghose. Sie aßen, und falls Tavie die Szene peinlich war, ließ sie es sich nicht anmerken. Kieran hielt den Blick die meiste Zeit auf seinen Teller gerichtet und versuchte, nicht an den schlanken Körper zu denken, der sich unter den unförmigen Klamotten verbarg.
    »Wie wär’s, wenn ich mit den Hunden eine Runde laufen gehe?«, schlug er vor, als sie fertig waren. Tavie, die ihren Teller verblüffend schnell geleert hatte und schon bei der zweiten Tasse Tee war, nickte. »Gute Idee.«
    »Du kannst ja ins Bett gehen. Dich ausruhen, wollte ich sagen.« Er hätte sich ohrfeigen können – er musste sich doch wie ein Idiot anhören. »Später gehe ich dann rüber zum Schuppen und sehe mir mal an, was da noch zu machen ist. Ich nehme Tosh und Finn mit.«
    Tavie schlug die müden blauen Augen auf. »Aber sieh zu, dass du vor Einbruch der Dunkelheit zurück bist. Vergiss nicht, was der Superintendent gesagt hat.«
    »Jawohl, Ma’am«, entgegnete er frech.
    »Ach, sei doch still«, sagte sie noch einmal und wankte nach oben in ihr Schlafzimmer. Aber er hatte den Anflug eines Lächelns in ihrem Gesicht gesehen.
    Das Bild von Tavie mit dem Handtuch um ihre Hüften verfolgte ihn, während er den Nachmittag mit Kehren und Räumen und Hämmern

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