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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Kincaid gutgelaunt. »Der Wagen ist ein Geschenk von meinem Vater. Und schon bewährt er sich. Sie dürfen auch vorne sitzen.«
    Tavie bedachte den Wagen mit einem anerkennenden Blick. »Prima. Die Hunde können auf der Ladefläche mitfahren. Das ist übrigens Tosh«, fügte sie hinzu und beugte sich vor, um der Schäferhündin den Kopf zu tätscheln. »Und das ist Finn.« Sie deutete auf den Labrador, während Kincaid die Hecktür aufklappte. »Kieran, kannst du –«
    »Ja, klar.« Der junge Mann mit den dunklen Haaren führte seinen Hund zum Heck des Astra, und der Labrador sprang auf Kommando hinein, gefolgt von Tavies Schäferhündin. Doch der Mann wirkte abwesend, und Kincaid war eine gewisse Schärfe in Tavies Stimme aufgefallen, als sie mit ihm sprach. Es war nicht zu übersehen, dass es zwischen den beiden Spannungen gab.
    »So atmen die Hunde Ihnen wenigstens nicht in den Nacken«, sagte Tavie, als sie und Kieran auf dem Rücksitz einstiegen. »Aber es ist auch nicht weit. Kennen Sie den Weg?«
    »Ich weiß nur, dass es irgendwo in Richtung Henley sein muss.«
    »Dann dirigiere ich Sie. Allerdings –«, fügte sie mit einem skeptischen Blick auf Doug mit seinem Anzug und dem leichten Mantel hinzu, »ist es von dort, wo wir das Auto stehen lassen müssen, noch ein ziemliches Stück zu Fuß.«
    Kincaid unterdrückte ein Grinsen. Da hatte er ja Glück gehabt, dass er am Morgen mit den Kindern in den Pfützen herumgetollt war und immer noch die entsprechende Kleidung trug. »Das ist sicher kein Problem.«
    Er bedeutete Singla, ihnen mit seinem eigenen Wagen zu folgen, und bog dann nach links in Richtung Henley ab, nachdem der Constable, der den Verkehr regelte, ihnen den Weg freigemacht hatte.
    Zunächst sah Kincaid immer wieder den Fluss zwischen den Bäumen aufblitzen, doch dann verließ die Straße das Ufer und führte zwischen einer Ansammlung von Häusern hindurch, bei denen es sich laut Tavies Auskunft um das Anwesen Greenlands handelte. Danach schlossen sich zur Rechten gepflügte Felder und zur Linken mit Bäumen bestandene Wiesen an. Nach kurzer Zeit wies Tavie ihn an, in einen Weg einzubiegen, der wie die Zufahrt zu einem Privatgrundstück aussah. Zwei robuste Geländewagen parkten gleich hinter dem offenen Gatter, ebenso wie ein Streifenwagen der Thames Valley Police. Alle Fahrzeuge waren leer.
    »Näher kommt man nicht ran«, erklärte Tavie. »Wir müssen zu Fuß über die Wiesen gehen.«
    Cullen sah nur auf seine Schuhe hinunter und murmelte: »Verdammt.«
    Kieran war schon ausgestiegen, ehe Kincaid die Hecktür entriegelt hatte. Binnen Sekunden hatte er seinen Hund draußen und marschierte los, im schrägen Winkel über die Wiese auf den Fluss zu. Ungeduldig drehte er sich zu den anderen um. »Wir müssen uns beeilen. Bald ist es dunkel.«
    »Können wir nicht auf dem Weg bleiben?«, fragte Cullen.
    »Nein.« Tavie zeigte in Richtung Fluss und erklärte: »Wir müssen diese Wiese und die nächste überqueren. Man kommt auch von der anderen Seite von Temple Island hin, aber das ist noch weiter – und auch nicht trockener.« Sie legte ihrem Hund die Leine an und folgte Kieran.
    Als Kincaid die matschigen Grasbüschel unter den Sohlen seiner Turnschuhe spürte, tat ihm Cullen schon ein wenig leid, genau wie DI Singla, der auch nicht besser vorbereitet war. Aber Kieran hatte recht, was die Lichtverhältnisse betraf. Die Hecke in der Ferne und die Baumreihe dahinter verschwammen bereits zu einem grau-grünen Streifen vor dem grauen Horizont.
    Obwohl die Hunde kein Suchkommando bekommen hatten, waren sie eifrig bei der Sache und schienen zu spüren, dass sie hier in gewisser Weise im Dienst waren. Tavie und Kieran waren in einen leichten Trab verfallen, um mit ihnen Schritt zu halten, während die anderen in größeren Abständen folgten. Diesmal bildete DI Singla die Nachhut.
    Was aus der Ferne wie eine Hecke ausgesehen hatte, erwies sich als kleiner Nebenarm des Flusses, den sie auf einem als Steg dienenden Brett überquerten. Als sie die zweite Wiese hinter sich hatten, waren Kincaids Füße schon klatschnass, und trotz der kühlen Abendluft kam er ins Schwitzen. Vor ihnen lag der dichte Riegel aus Bäumen und Sträuchern, den sie vom Feldweg aus gesehen hatten. Sie waren einer schwachen Spur im Gras gefolgt, doch als die Hunde und ihre Führer die Baumreihe erreichten, bogen sie in Richtung Fluss ab und tauchten geradewegs in das dichte Gebüsch ein.
    Kincaid hörte Hundegebell, das sogleich

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