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Die stillen Wasser des Todes - Roman

Die stillen Wasser des Todes - Roman

Titel: Die stillen Wasser des Todes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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denken also, dass der Brandstifter mit dem Boot gekommen ist?«
    »Es ist schließlich eine Insel. Und wenn er ein Stück weiter flussaufwärts oder flussabwärts an Land gegangen ist, muss er wohl durch die Nachbargärten gegangen sein, um auf mein Grundstück zu gelangen, und hinterher auf demselben Weg zurück. Die Grundstücke sind sehr klein, und er wäre ein hohes Risiko eingegangen, gesehen zu werden.« Kierans Miene wurde hart. »Deshalb vermute ich, dass er den verdammten Molli einfach auf gut Glück vom Boot aus geworfen hat. Dieser Mistkerl.«
    Kincaid dachte an die zahllosen Boote, die zu beiden Seiten der Henley Bridge festgemacht hatten, und er stöhnte innerlich auf. Es wäre für den Täter ein Leichtes gewesen, ein Boot von einem der verschiedenen Bootsverleihe zu entwenden. Die Uniformierten würden ihre liebe Mühe haben, die Spur eines vorübergehend vermissten Bootes nachzuverfolgen.
    Er stand auf. Es gab jetzt einiges in die Wege zu leiten. »Das Team von der Brandermittlung wird sich Ihren Schuppen vornehmen, sobald es hell wird, Mr. Connolly. Wir werden sehen, was sie herausfinden. Inzwischen halte ich es auf jeden Fall für das Beste, wenn Sie hierbleiben.
    Ms. Larssen, ich werde einen uniformierten Beamten mit der Karte und dem Protokoll vorbeischicken. Ich will, dass die Stelle von einem Posten bewacht wird, bis wir morgen früh die Spurensicherung hinschicken können.«
    Kieran hievte sich ein wenig schwankend aus dem Sessel hoch. Beide Hunde sprangen ebenfalls auf und hechelten leise in Erwartung neuer Aktivitäten.
    »Danke«, sagte Kieran schlicht.
    »Ich sollte Ihnen danken. Ihnen beiden.« Mit einem flüchtigen Lächeln bezog er Tavie ein, um sich dann wieder an Kieran zu wenden. »Aber etwas verstehe ich nicht. Warum haben Sie uns nicht gestern, als wir das Filippi fanden, schon gesagt, dass Sie ein Verhältnis mit Rebecca Meredith hatten?«
    »Ich – Ich habe – Mein einziger Gedanke war wahrscheinlich, zu tun, was sie gewollt hätte. Und sie wollte nicht, dass irgendjemand von uns erfuhr.«
    »Warum nicht? Sie waren doch beide erwachsen und ungebunden.«
    »Ich dachte immer, es läge daran, dass sie sich mit mir geschämt hat.« Kieran sah an seinen mit Blut und Ruß verschmierten Kleidern hinunter. »Selbst zu den besten Zeiten bin ich nicht gerade jemand, den man bei Firmenfeiern vorstellen oder zum Weihnachtsessen mit Freunden mitnehmen kann.«
    »Hätte ihr Exmann ein Problem mit Ihrer Beziehung gehabt?«
    Kieran überlegte. »Das glaube ich nicht. Ich hatte zumindest den Eindruck, dass sie ein freundschaftliches Verhältnis hatten. Aber einmal, als wir uns gestritten haben – soweit man mit Becca überhaupt streiten konnte, weil sie immer sofort dichtgemacht hat –, da hat sie gesagt, es dürfte niemand mitbekommen, dass sie eine … eine Beziehung mit irgendwem hat.«
    Aus der Art, wie Kieran errötete und zu Tavie schielte, schloss Kincaid, dass dies vermutlich nicht die genauen Worte waren, die Becca benutzt hatte. »Warum nicht?«, fragte er.
    »Sie sagte, sie könne nicht riskieren, dass es gegen sie verwendet würde.«

13
    Die Einer sind ein eigenartiger Haufen, selbst innerhalb der ganz speziellen Welt des Rudersports. Die anderen Ruderer begegneten ihnen mit ebenso viel Verehrung wie Misstrauen – Verehrung deswegen, weil das Skullen schon immer eine höhere Form der Ruderkunst war, viel schwerer zu lernen als das Riemenrudern, wie es an den Colleges betrieben wurde.
    Daniel J . Boyne, The Red Rose Crew: A True Story of Women, Winning, and the Water
    Alles brannte vor Schmerzen – Beine, Arme, Schultern, Brustkorb. Er hätte alles dafür gegeben, dass es aufhörte. Alles, sogar sein Leben.
    Aber irgendein kleiner Teil seines Gehirns, benebelt vom Sauerstoffmangel, sagte ihm, dass er das nicht durfte. Er durfte nicht nachlassen, durfte nicht sterben. Noch nicht.
    Wasser, eiskaltes, schmutziges Wasser aus dem Gezeitenstrom der Themse schwappte über seine Füße und begann über die Seiten des Boots zu strömen. Aber es hätte ebenso gut Sirup sein können, so zäh, wie der Achter vorankam.
    Es war, als sei das Boot aus Zement, und jeder Zug am Riemen war unendlich mühsam. Irgendjemand hatte sich ausgeklinkt, hatte aufgegeben, und die anderen zogen ihn mit wie Ballast. Wer zum Teufel war es? Der Zorn wallte in ihm auf, doch seine Lippen waren zu kalt, als dass er ihn hätte hinausbrüllen können.
    Von Steuerbord und Backbord hörte er die heiseren

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