Die Stimme des Feuers
»Ich möchte dich sehen, Kassia« und öffnete ihr Gewand.
Sie hob die Hände, aber er hielt sie fest. »Du hast wunderschöne Brüste«, sagte er.
»Sie ... sie sind klein«, sagte Kassia, »aber sie werden größer werden, wenn ich nicht mehr so mager bin.«
»Du bist vollkommen gebaut«, sagte er und wunderte sich wieder über sich. Er mochte kleine Frauen eigentlich nicht, aber Kassias sanft gerundete Brüste sagten ihm zu. Auch die weichen rosigen Spitzen, die sich noch nicht unter dem Ansturm der Leidenschaft aufgerichtet hatten.
»Ich gefalle Euch wohl nicht, Mylord?«
»Du gefällst mir gut«, sagte er. »Und ich fühle mich genauso, wie der Troubadour es gesungen hat.« Er beugte sich vor und küßte sie auf den Hals. Seine Lippen wanderten über ihre weiche Haut, bis er sacht mit der Zunge über ihre Brüste fuhr. Sie atmete schneller. Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Sie schaute ihn erstaunt an. Lächelnd beugte er wieder den Kopf, um leicht an einer Brustwarze zu saugen.
»Eines Tages wird unser Kind so an deiner Brust saugen.«
Er spürte, wie sie ihm über die Haare strich und ihn enger an ihre Brust zog.
»Oh!«
»Was ist los?«
»Ich ... ich weiß nicht«, sagte sie keuchend. Ein Krampf wütete in ihrem Magen, und sie schrie laut auf. »Mir geht es schlecht!« rief sie.
Gerade noch rechtzeitig hielt er ihr den Nachttopf hin. Sie erbrach sich. Alles, was sie zu sich genommen hatte, kam wieder heraus.
»Ich bitte um Verzeihung, Mylord«, sagte sie flüsternd und stöhnte.
»Pst«, sagte er. Besorgnis erfaßte ihn. Hatte sie denn etwas gegessen, was er nicht gegessen hatte? Oder hatte sie sich aus Angst vor ihm übergeben? Er feuchtete ein Tuch an und wischte ihr den Schweiß vom Gesicht. »Bleib still liegen! Ich hole eine Zofe.«
Hilflos sah er dann zu, wie Etta ihr den Bauch abtastete.
»Ich glaube, sie hat etwas Schlechtes gegessen«, sagte Etta kopfschüttelnd. »Ich mache ihr einen stärkenden Trunk, Mylord.«
In diesem Augenblick setzten bei Graelam Magenkrämpfe ein. Er krümmte sich. Dann ging er schnell aus dem Zimmer.
Einige Minuten später hatte er ebenfalls alles wieder herausgebrochen. Wenigstens wußte er jetzt, daß sie sich nicht aus Angst vor ihm übergeben hatte. Keinem seiner Männer im Saal war übel geworden. Er hatte immer noch Magenkrämpfe und war froh, als Etta auch ihm einen Trunk reichte.
»Es war das Eintopfgericht«, sagte er. »Nur Kassia und ich haben davon gegessen, und sie noch dazu das meiste.«
Sie stöhnte mitleiderregend. Seine Krämpfe ließen nach, aber er wußte, was sie durchmachte, und Furcht ergriff ihn. Sie war so zart, nicht einmal halb so kräftig wie er. Er setzte sich neben sie, nahm sie in die Arme und wiegte sie.
»Sie wird bald einschlafen, Mylord«, sagte Etta.
Kassias Kopf lehnte an seinem Arm. Mit schwacher Stimme sagte sie: »Ich hänge den Koch an den Fersen auf und stecke ihm den Kopf in seinen Eintopf.«
Graelam dachte an viel schlimmere Strafen für den unglücklichen Koch.
»Ich schäme mich so«, flüsterte Kassia und vergrub den Kopf an seinem Arm.
»Sei nicht albern!« sagte er milde. »Kannst du jetzt schlafen?«
»Ja«, murmelte sie.
Er legte sie auf den Rücken und zog die Decken über sie. Zu Etta sagte er: »Wenn es schlimmer werden sollte, rufe ich dich.«
Es wurde eine lange Nacht. Alle paar Stunden wachte Kassia von neuen quälenden Magenkrämpfen auf. Endlich fiel sie beim Morgengrauen in tiefen Schlaf, und er entspannte sich.
Es war fast Mittag, als Graelam ins Zimmer kam und Kassia wach fand.
»Sie hat etwas Brühe getrunken Mylord«, sagte Etta, stolz auf die Besserung in Kassias Befinden.
»Wenn sie hier drin bleibt, wird sie es wieder erbrechen«, sagte Graelam. »Ich gehe mit ihr an die frische Luft. Mach das Zimmer inzwischen sauber und öffne die Fenster! Und zünde Weihrauch an oder irgend etwas anderes, damit der Gestank weggeht!«
Graelam trug seine Frau hinaus und ließ Dämon satteln.
»Was wollt Ihr mit mir tun?« fragte Kassia. Nachdem die Krämpfe vorbei waren, fühlte sie sich tief beschämt. Die ganze Nacht hatte er sich um sie kümmern müssen.
»Vielleicht werfe ich dich über die Klippen«, sagte Graelam und zog sie fest an seine Brust.
»Ich könnte Euch keinen Vorwurf machen«, sagte sie seufzend. »Ich war Euch keine gute Frau.«
Graelam lachte laut. »Du warst mir überhaupt noch keine Frau. Und jetzt halte den Mund!«
Er hielt sie fest in den Armen, als er
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