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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herrscht: Nichts. Keine Sterne, keine Planeten, kein Leben, nichts. Clarity, diese Träume haben mich überzeugt, dass dieses Nichts hierherkommt. Und es hinterlässt nur eines: nichts.« Er machte eine ausholende Geste, die Boden, Wald, See, Himmel und alles Übrige einschloss.
    »Das alles wird verschwinden. Leben und Bewusstsein werden in diesem Teil des Kosmos aufhören. Alles wird von diesem Bösen ausgelöscht, das dann seinen Platz einnimmt. Alles.« Er sah sie an. »Weißt du nicht mehr, wie ich dir damals in Owngrit auf Gorisa davon erzählt habe?«
    Sie saß eine Weile still da und betrachtete die blühenden Bäume, den See, die bunt gekleideten Hügel, weil sie meinte, das tun zu müssen. Dieses ganze Gerede von mächtiger Böswilligkeit und allumfassendem Bösen hatte ein wachsendes Dunkel in ihre Seele gepflanzt, das zurückgedrängt werden musste. Und das umso mehr, als sie tatsächlich schon einmal davon gehört hatte, vor sechs Jahren nämlich.
    »Und ich dachte, du wolltest nur über Kopfschmerzen reden. Wieder geht es um diesen blöden Zweck, den du verfolgst, stimmt’s? Denselben, in den diese komischen Ulru-Ujurrer-Typen dich auf Gorisa verwickelt haben. Ich wusste nicht, dass du, auch ohne dass sie in der Nähe sind, diese Erlebnisse haben kannst.«
    »Ich spüre dasselbe wie damals, Clarity. Da bin ich mir sicher.« Er rückte ein bisschen näher und war dankbar, dass sie nicht auswich. »Als sich mein Talent verstärkte, wurden auch die Kopfschmerzen intensiver, und die Träume auch – selbst ohne dass die Ulru-Ujurrer an mir herummanipulieren. Und wie ich dir schon auf Gorisa gesagt habe, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es wegen meines Talents meine Pflicht ist, etwas gegen die Dunkelheit zu unternehmen.« Er zuckte die Achseln. »Ich sehe es noch immer als meinen Lebenszweck an, ja.«
    Sie dachte daran, was auf dieser fernen, hochentwickelten Welt, die sie früher einmal zu ihrer Heimat hatte machen wollen, passiert war. »Ich hatte gehofft, du würdest das hinter dir lassen. Aber du versuchst noch immer, dich damit zu arrangieren, nicht? Willst noch immer ein vollkommener Mensch werden. Das hat uns schon einmal auseinandergebracht. Warum kannst du das denn nicht vergessen, Flinx? Sag dir einfach, dass es nicht deine Verantwortung ist. Meine Güte, kannst du es nicht beiseitefegen? Du hast damals gesagt, dass vielleicht sehr lange Zeit nichts passieren wird, was mit diesem Bösen zusammenhängt.«
    Er musste sie korrigieren. »Ich sagte, dass vielleicht noch ein wenig Zeit bleibt. Ich konnte das damals so wenig eingrenzen wie heute.«
    »Kannst du es denn nicht dabei belassen? Ich verstehe nicht, wie du dein ganzes Leben an den Versuch hängen kannst, etwas zu bekämpfen, das nur in diesem wiederkehrenden Albtraum existiert. Es bleibt schlussendlich ein Traum.«
    Er wandte den Blick ab. »Da bin ich mir nicht so sicher, Clarity.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Bedeutung seiner Erwiderung bei ihr angekommen war. »Willst du damit sagen, dass noch jemand an deinen Träumen beteiligt ist? Darin tätig ist? Das ist unmöglich.«
    »Wirklich? Habe ich nicht eben erst etwas von dem, was ich erlebte, in deinen Traum projiziert? Wenn ich das tun kann, wer will da sagen, dass irgendein anderes Wesen nicht in mich projizieren kann, was es fühlt oder träumt? Bedenke, dass ich mich manchmal gelenkt fühle.«
    Sich mit Flinx und seinen Albträumen auseinanderzusetzen war schwierig genug. Dass noch jemand oder gar mehrere daran beteiligt sein sollten, eröffnete eine ganze Palette von Möglichkeiten, die ihr allesamt nicht gefielen. »Aber es ist kein anderer hier, Flinx. Diesmal nicht. Keiner außer dir und mir. Die Ulru-Ujurrer sind nicht hier, um dich zu etwas zu zwingen.«
    Er legte ihr beruhigend die Hand auf das Bein. »Nur weil du bei mir sein musst, damit mein Traum auf dich übergreifen kann, muss das nicht heißen, dass meine physische Anwesenheit nötig ist, damit etwas auf meine Träume Einfluss zu nehmen vermag, egal was.« Er zeigte über den See. »Es könnte zwischen den Hügeln sein oder in der Stadt oder nicht einmal auf dieser Welt. Ich weiß es nicht. Ich versuche noch immer, zu begreifen, was da vor sich geht. Zu dem Wie bin ich noch gar nicht gekommen.«
    »Du sagst ›egal was‹, nicht ›egal wer‹. Also hast du eine gewisse Ahnung, woher die Einwirkung auf dich rührt?« Sie bemühte sich, sich all die verwirrenden Einzelheiten ins Gedächtnis zu rufen,

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