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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Klimaanlage des Transporters schweißnass war.
    Das Fahrzeug hatte angehalten. Sie spähte nach draußen und sah, dass sie vor Flinx’ Hotel standen. Wie lange schon, wusste sie nicht. Es war noch dunkel draußen, genau wie in ihrem Innern. Doch dort hellte es sich auf, je wacher sie wurde. Sie befahl dem Transporter, ihr die Uhrzeit anzuzeigen. Es war sehr spät.
    Ein mitleiderregendes Stöhnen kam von der zusammengesunkenen Gestalt neben ihr. Pip schlängelte sich über ihren Herrn und versuchte verzweifelt, ihn zu wecken. Clarity kramte in ihrer Handtasche und brachte ein Dufttuch zum Vorschein. Als sie ihm Stirn und Gesicht mit dem kühlenden Stoff betupfte, flatterten seine Lider, und er öffnete schließlich die Augen. Pip hatte ihre Absicht erraten und war zur Seite gewichen.
    Einen schrecklichen Moment lang sah Flinx etwas Unbegreifliches. Dann erkannte er sie.
    »Clarity.« Er streckte die leicht zitternden Finger aus und strich ihr über die Wange. Trotz der Umstände und dessen, was er wahrscheinlich soeben durchgemacht hatte, war seine Stimme kräftig. »Ich – ich hatte wieder einen Albtraum.«
    Verständnisvoll nickend wischte sie ihm weiter über die Stirn. »Ich weiß. Ich hatte auch einen.«
    Er richtete sich auf. »Ich hab ihn wieder in dich projiziert? Clarity, es tut mir so leid.« Mit der anderen Hand streichelte er Pip geistesabwesend Hals und Rücken.
    »Diesmal war es anders. Mein Traum, meine ich. Ich glaube nicht, dass wir denselben hatten. Zumindest hat mich nichts Schreckliches berührt. Es war mehr eine Unterhaltung.« Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Und ich habe keine Kopfschmerzen.«
    Er starrte sie an. »Das ist unmöglich. Das ist etwas völlig anderes als das, was ich geträumt hab.« Für einen Augenblick wandte er seinen Blick von ihr ab. »Mein Traum war wie immer. Ich wurde hinausgeschleudert, habe gesucht, gefunden, gespürt, bin zu mir zurückgeflohen und aufgewacht. Du sagst, du hast von einer Unterhaltung geträumt?« Auf der Suche nach einer Erklärung musterte er ihr Gesicht und sah nur ihre Schönheit. »Mit wem hast du dich unterhalten?«
    »Jemand will nicht, dass ich bei dir bin, Flinx.« Sorgsam faltete sie ihr Tuch und fuhr fort, ihn abzutupfen. »Es – sie haben es mir deutlich gesagt. Aber sie werden auch nicht versuchen, mich von dir fernzuhalten. Die Entscheidung liegt bei mir.«
    »Sie?«
    »Ich glaube, sie sind es, die dir diese Träume aufzwingen. Das hat alles mit diesem rätselhaften Phänomen zu tun, das auf dem Weg hierher ist. Mit dir und diesem alten Gerät, dem Grün und der Wärme, von denen du mir erzählt hast. Und scheinbar jetzt auch mit mir.«
    Er drehte sich auf dem Sitz herum, nahm sie bei den Schultern und sah ihr in die Augen. »Du kannst nicht damit zu tun haben, Clarity. Es ist mein Albtraum, nicht deiner.«
    Sie lächelte bedauernd. »Wie es scheint, kann man Albträume gemeinsam haben, Flinx. Außerdem liegt die Entscheidung bei mir, wie die Stimmen in meinem Kopf gesagt haben. Du weißt, ich will versuchen, dir zu helfen. Ich werde nicht kneifen nur wegen ein oder zwei schlechten Träumen.« Es waren mehr als nur Träume, wie sie wusste, doch das war ihr egal. Sie beide verband eine Freundschaft, die von Dauer war, so hatte sie beschlossen. Und sie würde nicht zulassen, dass irgendein kosmisches Wesen sie auseinanderriss.
    Er nickte langsam und voll Dankbarkeit. Dann legte er seine langen Arme um sie, zog sie an sich und hielt sie fest. So fest, dass auch kein wütender galaktischer Schrecken und kein aggressiver Traum mehr zwischen sie passte. In seinen starken Armen geborgen merkte sie, dass ihre Angst verblasste wie der schlechte Traum.

11
     
    Wie auf jeder anderen entwickelten Welt des Commonwealth, auf der Flinx schon gewesen war, konnte er auch auf Nur jeglichen Nachschub für die Teacher bestellen und gleichzeitig eine gewisse Anonymität wahren, indem er sich durch Nebenrechner arbeitete. Allerdings kam irgendwann unausweichlich der Moment, da er sich in dem Raumhafen, wo sein Shuttle geparkt war, in persona präsentieren musste. Für mehrere zehntausend Kredits Waren zu ordern war eine Sache, sie tatsächlich in Besitz zu nehmen eine ganz andere – besonders wenn die Waren nach Außerwelt mitgenommen werden sollten. Das hieß Exportformulare ausfüllen.
    Der Amtsmensch, der in Sphenes Haupthafen auf der anderen Seite des Schalters stand, war ein typischer Vertreter seiner Gattung: stets beschäftigt und dabei

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