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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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Macht...
    Er ist ziemlich sexy, stellte Holly sachlich fest. Allerdings war Jack Armour viel mehr als ein Mann mit erotischer Ausstrahlung. Er hatte sofort gemerkt, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Und noch nie hatte jemand versucht, ihr all ihre Geheimnisse zu entlocken. In gewisser Hinsicht war Jack Armour genauso entschlossen wie Brendan Sugrue. Eigentlich war er sogar fast so schlimm wie Homer.
    Ein Schauder lief ihr den Rücken hinunter, doch sie riss sich zusammen. Niemand ist so schlimm wie Homer, erinnerte sie sich. Und genau aus diesem Grund war sie weggelaufen - und sie würde immer wieder weglaufen, bis sie fünfundzwanzig Jahre alt wäre und Brendans gerissene Anwälte ihr nichts mehr anhaben könnten. Du bist schon so weit gekommen, ermahnte sie sich, du darfst jetzt nicht aufgeben.

3. KAPITEL
    Jack beendete das Telefongespräch und kam zurück. „Ich muss arbeiten", sagte er kurz angebunden.
    Holly nickte. „Ich warte, bis Ihr Freund mir meine Sachen bringt, und dann werde ich gehen."
    Aus irgendeinem Grund schien ihm dieser Vorschlag nicht zu gefallen. „Aber was machen Sie, wenn dieser Kerl herausfindet, wo Sie wohnen?"
    Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Doch sie hatte gelernt, sie sich nicht von ihrer Angst lähmen zu lassen. Also hob sie das Kinn und erwiderte ein wenig schnippisch:
    „Dann werde ich die Wohnungstür eben nicht öffnen."
    Obwohl Jack erklärt hatte, er müsste arbeiten, rührte er sich nicht von der Stelle.
    „Sie können hier bleiben. Ich habe Ihnen ein Zimmer reservieren lassen."
    „Das kann ich mir nicht leisten", entgegnete Holly ruhig.
    Jack klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Er schien voller aufgestauter Energie zu sein. Was würde wohl passieren, wenn er nicht so mit seiner Arbeit beschäftigt wäre? Oder wenn er sie berühren würde ... Sie riss sich zusammen, bevor ihre Fantasie mit ihr durchging.
    „Ich kann es mir nicht leisten", wiederholte sie - und damit meinte sie nicht nur den Preis für das Zimmer.
    „Aber ich kann es."
    Holly blickte ihn an. Sie wusste aus Erfahrung, dass man selten eine Unterkunft angeboten bekam, ohne dass eine Gegenleistung erwartet wurde.
    Jack schien ihre Gedanken zu erraten. „Sehen Sie mich nicht so an. Ich werde Ihnen nichts tun."
    „Die meisten Männer erwarten eben, dass man sich revanchiert."
    Er presste die Lippen zusammen. „Dann haben Sie sich mit
    den falschen Männern abgegeben", bemerkte er nur. „Aber es ist ihre Entscheidung.
    Wenn Sie das Zimmer möchten - es ist für Sie reserviert."
    „Aber..."
    „Und Sie müssen weder etwas dafür bezahlen noch sich sonst irgendwie revanchieren'", fügte er kühl hinzu. „Gute Nacht." Und bevor ihr einfiel, wie sie ihn aufhalten konnte, war er gegangen.
    Holly nickte ein und schreckte auf, als Ramon wiederkam und ihre Sachen brachte. Er trug ihren Flötenkoffer und eine Plastiktüte, in die er ihre fleckige Jeans und ihre Baumwolltasche ge stopft hatte. Sie begann, darin herumzuwühlen.
    „Falls Sie Ihren Pass suchen, der ist hier." Der Spanier reichte ihr das Dokument, wobei er ihr einen merkwürdigen Blick zuwarf.
    Erleichtert nahm sie den Pass an sich.
    „Geld oder Schlüssel habe ich nicht gefunden", fügte er gewissenhaft hinzu.
    Holly lächelte und zog ein paar gefaltete Banknoten aus der Hosentasche. „Ich nehme immer nur Geld für die Metro oder ein Taxi mit, wenn ich zum Arbeiten in den Club gehe. Und was meine Schlüssel betrifft..." Sie schob den Ärmel zurück, und Ramon sah, dass sie ein Bettelarmband trug, an dem auch ein Schlüssel hing.
    „Sehr vernünftig", sagte er. „Wo ist denn Jack?"
    Ihre Fröhlichkeit war plötzlich wie weggeblasen. „Er bekam einen Anruf und meinte, er müsse arbeiten."
    Ramon seufzte. „Schon wieder eine Nacht ohne Schlaf. Ich sollte besser herausfinden, was ich zu tun habe." Er zögerte. „Und was ist mit Ihnen?"
    „Machen Sie sich um mich keine Gedanken", beruhigte Holly ihn. „Ich werde schon zurechtkommen." Ich muss es, dachte sie. „Ich ... ich nehme an, Brendan war nicht mehr da, als Sie in den Club kamen?"
    „Nein. Sie brauchen sich seinetwegen keine Sorgen zu machen. Die Angestellten dort scheinen alle auf Ihrer Seite zu sein." Ra mon trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Er hatte sich mit Gilbert unterhalten und einiges erfahren, was ihn überrascht und verwirrte hatte.
    „Das ist sehr nett von ihnen." Holly holte die Querflöte, die der Barkeeper aufbewahrt hatte, und

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