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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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überarbeiteten Küchenchef, fiel es auf.
    „Du siehst furchtbar aus", stellte er fest. „Hat dich dein Freund jetzt doch gefunden?"
    Pierre war der Cousin von Gilbert. Durch ihn hatte sie den Job im Club Tha'is bekommen.
    Sie band sich eine Schürze über ihre Jeans. „Er ist nicht mein Freund", widersprach sie energisch.
    Pierre fuhr fort, die Q uiche zu füllen, die er gerade vorbereitete, und zog die Augenbrauen hoch. „Soll das heißen, er ist wirklich dein Mann? Ich dachte, diese Geschichte hast du nur für Gilbert erfunden."
    „Ach so", platzte sie heraus, „du meinst Brendan."
    „Wen denn sonst?"
    Holly errötete. Warum, um alles in der Welt, hatte sie nur an Jack Armour denken müssen? Sie drehte den Wasserhahn auf und schrubbte sich übertrieben kräftig die Hände ab. „Vergiss es", meinte sie leise, „es ist nicht so wichtig."
    „Du konntest Monsieur Brendan also entkommen?"
    „Bisher schon."
    „Ich habe die anderen gewarnt. Wenn der Typ noch einmal hier auftaucht, wird ihm niemand irgendetwas verraten."
    „Danke", sagte Holly. Allerdings wusste sie, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Brendan sie finden würde. Er hatte sie bisher überall aufgespürt: in Barcelona, in Dublin
    ... Ihr blieb nichts übrig, als so bald wie möglich abzureisen. Sie teilte es Pierre mit, sobald sie allein in der Küche waren. „Ich möchte dich wirklich nicht im Stich lassen, aber ich wäre froh, wenn du bis zum Ende der Woche eine Nachfolgerin für mich finden könntest."
    Der junge Koch zog die Augenbrauen hoch. „So bald schon? Gehst du mit jemandem zusammen weg?"
    Heftig schüttelte Holly den Kopf. „Nein. Ich bin immer allein unterwegs." Doch einen kurzen Moment lang musste sie an Jack Armour denken und wünschte ... Schnell verdrängte sie den Gedanken wieder und rollte den Blätterteig so energisch aus, dass er fast durchsichtig wurde.
    Die Ereignisse der vergangenen Nacht hatten Jack sehr wütend gemacht, wie das Internationale Katastrophenhilfekomitee deutlich zu spüren bekam.
    Die Vorsitzende teilte ihm mit, das Komitee sei bereit,
    den Vertragsentwurf der Armour-Katastrophenhilfe im
    Detail mit ihm und Ramon zu besprechen. Drei Stunden
    später schien sie am Ende ihrer Kräfte zu sein. Der Kaffee
    war schon lange ausgetrunken, und auch die meisten
    Mineralwasserflaschen waren leer. Jack hingegen schien
    gerade erst zu Höchstleistungen aufzulaufen.
    „Wie ich bereits erwähnt habe, sehr geehrte Frau
    Vorsitzende, basieren diese Zahlen auf der Annahme, dass
    alle Katastrophengebiete leicht zugänglich sind. Aber das
    ist, wie wir alle wissen, so gut wie nie der Fall. Deswegen
    sind die Berechnungen in der nächsten Version ..."
    Er verteilte jeweils zehn zusammengeheftete Blätter an
    alle Anwesenden. Vor kurzer Zeit hatten sie noch entsetzt
    und ungläubig ausgesehen, doch jetzt wirkten sie nur noch
    erschöpft. Ramon unterdrückte ein Grinsen.
    „Vielleicht könnten wir eine kurze Pause machen",
    schlug die Vorsitzende vor.
    Jack bemühte sich, enttäuscht auszusehen, stimmte
    jedoch zu. Er und Ramon gingen hinaus auf den Flur.
    „Willst du sie in Papierbergen ersticken lassen?" fragte der Spanier leise.
    Jacks Augen funkelten. „Nein. Ich tue so, als würden
    wir einen Betrag benötigen, der drei Mal so hoch ist wie
    der, den wir eigentlich brauchen. Wenn ich mit ihnen fertig
    bin, werden sie meinem Kompromissvorschlag sofort
    zustimmen."
    Jack hatte Recht, wie sich herausstellte.
    „Ich werde unterzeichnen, sobald das Sekretaria t das
    Schrift stück aufgesetzt hat", versicherte die Vorsitzende.
    Jack runzelte die Stirn. „Aber wir brauchen das Geld so
    bald wie möglich, um ohne Verzögerung mit dem Projekt
    in Ignaz fortfahren zu können."
    „Keine Sorge, Mr. Armour", erwiderte sie ein wenig
    schadenfroh, denn sie wusste, dass er offizielle Auftritte
    vermied, so gut er konnte. „Sicher gehen Sie heute Abend
    zum Empfang des Präsidenten. Ich werde Ihnen den
    Vertrag per Boten dorthin senden."
    Und zum zweiten Mal musste Ramon sich das Lachen
    verbeißen.
    Die Place des Abbesses war eine der alten
    Metrostationen, die noch in ihrer ursprünglichen Form
    erhalten waren. Über die steinernen Stufen gelangte man
    von den Gleisen nach oben. Der Eingang der Station war von wunderschönen verschnörkelten Eisengeländern umgeben, und das Dach bestand aus Milchglas. Normalerweise blieb Holly immer stehen, um die elegante Eisenträgerkonstruktion zu bewundern, die sie immer an die

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