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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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erreichen wollen."
    „Wenn ich noch frühstücken möchte?" fragte Holly.
    „Ich bin wie immer bei Tagesanbruch aufgewacht", erwiderte Jack kurz angebunden.
    „Dann habe ich im Hotel gegessen und mich an meine Arbeit gemacht."
    „Es tut mir Leid ..." begann sie.
    „Das braucht es nicht", unterbrach er sie. „Du hattest den Schlaf eben nötig. Aber jetzt sollten wir uns ein wenig beeilen."
    Kein Kuss, keine Berührung und mehrere Meter polierter Parkettboden zwischen ihnen - und das, nachdem Jack in der vergangenen Nacht so zärtlich, so liebevoll gewesen war. Lag es daran, dass sie noch nie mit einem Mann geschlafen hatte? Vielleicht reagierten alle Männer am Morgen danach auf diese Art, und er war nur verlegen in Anbetracht des Verlangens, das er in der vergangenen Nacht gezeigt hatte. Oder war es ihm vielleicht unangenehm, dass sie, Holly, so leidenschaftlich gewesen war?
    „Ich ... ich werde jetzt aufstehen", sagte sie stockend.
    Jack nickte. „Dann treffen wir uns also gleich auf der Frühstücksterrasse."
    Holly stand auf. Es war verrückt. In der vergangenen Nacht hatte Jack ihren ganzen Körper liebkost. Und nun zog sie die Decke so fest um sich, dass sie kaum einen Fuß vor den anderen setzen konnte.
    Unvermittelt wandte er sich ab. Es gab ihr einen Stich ins Herz. Offenbar war es ihm also wirklich unangenehm, sie nackt zu sehen. Wenn ich doch mehr Erfahrung hätte, dachte sie verzweifelt. Wenn ich nur gewusst hätte, was er letzte Nacht von mir erwartet hat!
    Bevor er hinausging, warf Jack ihr einen kurzen Blick über die Schulter zu. Holly wusste nicht, dass die Sonnenstrahlen genau auf sie fielen und ihr seidenweiches Haar golden glänzen ließen. Um seinen Mund zuckte es.
    „Hol..."
    Sie hob den Kopf und sah Jack an. „Ja?"
    „Könntest du deine Tasche packen, bevor du zum Frühstück kommst?" fragte er mühsam beherrscht. „Ich möchte das Gepäck abholen lassen, während du isst. Dann können wir direkt zum Flughafen fahren."
    „So schnell willst du mich schon wieder lo swerden?"
    Er wandte den Kopf zur Seite, so dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. „Natürlich nicht", entgegnete er kurz angebunden. „Verdammt, wir hätten gestern Abend miteinander reden sollen!"
    Ungläubig schwieg sie einen Moment. „Reden?" erkundigte sie sich schließlich verletzt.
    „Das wäre vernünftiger gewesen als das, was wir getan haben", erwiderte er heftig.
    „Aber daran lässt sich jetzt nichts ändern. Wir müssen uns überlegen, was für dich das Beste ist. Du hast vermutlich noch keine Pläne gemacht, oder?"
    Holly schüttelte den Kopf. Es fiel ihr schwer, sich an diesen neuen Jack zu gewöhnen.
    Doch eigentlich war er ja so, wie er vor der vergangenen Nacht immer gewesen war beherrscht, gelassen und sehr kühl. Vielleicht hatte er schon mit unzähligen Frauen eine solche Liebesnacht verbracht, und es bedeutete ihm gar nichts.
    Sie schluckte. „Was schlägst du vor?"
    „Du könntest mit mir nach Ignaz kommen. Sprichst du Spanisch?"
    „Ja."
    „Dann wirst du uns eine große Hilfe sein."
    Ja, nun schien er wieder ga nz der alte Jack zu sein - realistisch, kühl und sachlich. Mit aller Macht hielt Holly die Tränen zurück. Sie hob das Kinn und erklärte ruhig: „Das klingt sehr vernünftig. Gib mir zehn Minuten Zeit."
    Das Hotel war bekannt für sein ausgezeichnetes Frühstück. Es gab frische Mangos, Ananas und Guaven, dazu aromatisch duftenden Kaffee und frisch gebackene Brötchen.
    Holly brachte allerdings kaum einen Bissen hinunter.
    „Hast du einen Kater?" fragte Jack mitfühlend und goss ihr eisgekühltes Wasser ein.
    „Der Rumpunsch, den sie hier auf der Insel mischen, ist wirklich teuflisch. Ich hätte dich warnen sollen."
    Mit ihrem geflochtenen Zopf und dem T-Shirt sah Holly so jung aus, dass es ihm einen Stich ins Herz gab. Sie blickte ihn direkt an. Ihre Augen wirkten an diesem Morgen sehr dunkel. Der goldene Schimmer, den er in der vergangenen Nacht bemerkt hatte, war verschwunden.
    „Bitte sag mir doch, was ich falsch gemacht habe", bat sie.
    „Nicht du, Holly, sondern ich."
    Verständnislos sah sie Jack an. „Bereust du, was letzte Nacht passiert ist?"
    Um seinen Mund zuckte es. „Das hat nichts mit Bereuen zu tun", erwiderte er. „Ich habe mich nicht an die Regeln gehalten."
    „Aber ich wollte, dass du gegen die Regeln verstößt", erinnerte sie ihn sanft.
    Seine leicht schräg stehenden Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten.
    Es schien fast, als hätte

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