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Die Strandhochzeit

Die Strandhochzeit

Titel: Die Strandhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Weston
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vor?"
    Darauf hatte sie keine Antwort. Sie wusste nur, dass sie es nicht lä nger würde ertragen können, in seiner Nähe zu bleiben.
    Jack seufzte. „Du brauchst es mir nicht zu sagen, wenn du nicht möchtest. Allerdings müssen wir in Kontakt bleiben, bis du rechtlich gesehen frei bist."
    „Natürlich", erwiderte sie leise.
    „Ich werde mich sofort darum kümmern) aber möglicherweise wird es mehrere Tage dauern, bis du abreisen kannst."
    Mehrere Tage! Wie sollte sie das nur ertragen?
    Offenbar erriet Jack ihre Gedanken. Ironisch sagte er: „Keine Sorge. Ich habe so viel zu tun, dass du mich kaum zu Gesicht bekommen wirst."
    Seine Worte trafen sie mitten ins Herz.

7. KAPITEL
    Jack hielt Wort. Holly sah ihn den ganzen Tag nicht mehr, bis er spätabends ins Zelt zurückkam. Als er merkte, dass sie noch wach war, nahm er seinen Laptop und ging wieder. Einige Stunden später hörte sie, wie die Zeltplane wieder geöffnet wurde. Doch diesmal rührte Holly sich nicht.
    Voller Sehnsucht lag sie reglos in der Dunkelheit und hörte zu, wie Jack sich auszog.
    War es wirklich erst vor drei Nächten ge wesen, als sie einander zum ersten Mal in die Arme gefallen waren?
    Es ist verrückt, dachte Holly wehmütig. Sie waren Mann und Frau, und trotzdem gingen sie miteinander um wie zwei Fremde. Aber vor zehn Tagen waren wir das ja auch noch, erinnerte sie sich. Wäre sie damals nicht Brendan in die Fänge geraten, hätte Jack sie nie wahrgenommen.
    Schließlich fiel ihr allerdings das erste Zusammentreffen mit ihm ein, als sie die Schachteln mit dem Essen hatte abliefern wollen. Jack und sie hatten einander in dem hell erleuchteten Flur angesehen, und zwischen ihnen war ein Funke übergesprungen. Oder hatte sie es sich nur eingebildet?
    Lange nachdem Jack eingeschlafen war, lag Holly einfach da und genoss diesen winzigen, kostbaren Moment. Jetzt ist es, als wäre ich seine Frau, dachte sie wehmütig, zumindest beinah. In der nächsten oder übernächsten Nacht würde sie nicht mehr seinen Atemzügen lauschen und sich vorstellen können, wie seine kräftige, sonnengebräunte Brust sich hob und senkte. Dann wäre sie wieder allein.
    Schließlich fiel Holly in einen unruhigen Schlaf. Als sie aufwachte, war Jack nicht mehr da. Als sie aus dem Zelt kam, sah sie ihn sofort. Sein tief schwarzes Haar glänzte im hellen Morgenlicht. Er trug Shorts und ein altes T-Shirt. Gerade war eine Lastwagenkolonne vom Militär eingetroffen. Die Soldaten sollten beim Katastropheneinsatz helfen. Jack ging ihnen entgegen. Er
    wirkte selbstbewusst und Respekt einflößend. Seine Bewegungen waren geschmeidig und kraftvoll, und seine langen, muskulösen Beine schimmerten golden im Sonnenlicht.
    Er ging zum ersten Lastwagen der Kolonne und sprach mit dem Fahrer, einem Soldaten im Kampfanzug, der sich aus dem Fenster lehnte. Offenbar gab er dem Mann Anweisungen. Der Soldat nickte und startete den Motor. Jack trat zurück, als der Lastwagen den staubigen Pfad entlangfuhr.
    Holly fühlte sich ertappt, als Jack merkte, dass sie ihn beobachtete. Ihre Blicke trafen sich, und sie hielt den Atem an. Doch er nickte nur kurz. Seine Miene war undurchdringlich. Zögernd ging Holly zu ihm.
    „Guten Morgen", sagte er, ohne sie allerdings zu küssen oder den Arm um sie zu legen. Wieder näherte sich ein Lastwagen. Jack winkte dem Fahrer zu und rief in sehr schlechtem Spanisch: „Verstauen Sie die Sachen neben dem Hauptzelt unter einer Pla ne."
    Der Wagen fuhr weiter.
    „Was für Sachen?" fragte Holly.
    „Das Baumaterial für einen wasserkraftbetriebenen Generator", erklärte Jack hoch zufrieden. „Ich habe gestern einen netten kleinen Wasserfall entdeckt." Er ging zum Hauptzelt.
    Sie folgte ihm. „Wenn es hier einen Wasserfall gibt, warum hat das Camp dann noch keinen Strom?"
    „Er ist erst durch den Erdrutsch entstanden", antwortete er. „Deshalb wollte ich die Meinung der Geologen dazu hören. Sie sagen, er sei stabil genug für unsere Zwecke. Und selbst wenn ich das Camp nur in den nächsten Wochen mit Strom versorgen kann, wird das schon eine Hilfe sein."
    „Du wirst den Generator bauen?" erkundigte sie sich ängstlich.
    „Schließlich war es war meine Idee - und mein Entwurf." Er schien begeistert über diese Aussicht.
    Sie betrachtete die zerstörte Straße. Die Häuser waren mit einer Schlammkruste bedeckt, die inzwischen getrocknet war. Sie sah aus, als wäre sie aus Schokolade und könnte ebenso leicht schmelzen. Dahinter erhob sich das Gebirge. Es

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