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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Sjöberg
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gegossen haben, wo sind die Formkästen?“
    Er konnte auf seine Art richtig stur sein, der gute Plecha. Und wie sein Bart flog, während er sich ereiferte. Das wichtigste Gegenargument, jenes, welches auch mich überzeugt hatte, daß nämlich die Waggons, auf dem Plateau angekommen, eindeu tig Schüttluken zogen, durch die ganz sicher etwas heraus-, je doch nur schwer vorstellbar etwas hineingekommen sein konnte, das ignorierte er einfach.
    „Geschöpfe“, sagte Baskow freundlich, „Geschöpfe, die so etwas machen können wie diese Wälle dort an unserer alten Station, die sollte man lieber nicht nach Abraum und Kokillen fragen. Auch nicht nach der Abschirmung ihrer Kraftwerksta tionen.“ Er wandte sich flüchtig zu Bergander hin. „Wir sollten es uns endlich abgewöhnen, alles immer nur mit unseren irdi schen Augen zu sehen. Wenn etwas für uns nicht vorstellbar oder machbar ist, muß dies doch nicht auch für andere so sein. Dabei aber unterschätzen wir uns selbst nur allzuhäufig.“ Er schaute nun wieder Plecha an. „Wenn sie hier wirklich Metalle gewonnen haben, so kann ich dir dazu nur sagen, daß auch wir heutzutage durchaus in der Lage sind, direkt ins magnetfeld beeinflußte Ölbad zu gießen. Da gibt’s ebenfalls weder Kokil len noch Formsand. Schöne, glatte, handliche Kugeln erhalten wir dabei. Vielleicht hast du dich in letzter Zeit doch ein wenig z u selten in unseren automatischen Betrieben umgeschaut, mein guter Plecha. Im übrigen ist ja auch gar nicht gesagt, daß es überhaupt bis zum Guß gekommen ist. Ich habe da so meine Zweifel. Was verkippen und schütten wir denn daheim? Amor phe Massengüter doch vor allem, Kohle also, Sande, Kies oder eben Erze. Gußprodukten geht man doch eher mit Hebezeugen zu Leibe, mit Kranen und Staplern. Vielleicht also haben sie das, was sie aus dem Berg geholt haben, hier nur aufbereitet, zum Beispiel eben das taube Gestein, den Abraum vom eigentlichen Erz geschieden, vielleicht das Erz selbst auf irgendeine Weise auch angereichert und dann verfrachtet. Wenn das so wäre, müßten wir die eigentliche Hütte ganz woanders suchen und auch die Walz- und Ziehwerke, die dann dazugehören.“
    „Und auch die Werften.“ Gossel sagte es recht träumerisch vor sich hin.
    „Wieso Werften?“ fragte Ekenberg verblüfft. Auch wir an deren staunten ein bißchen.
    „Unsere Molekularsonden“, erklärte Gossel, und er genoß die Überraschung, die er hervorgerufen hatte, „haben in den Wag gons und auch in der Wanne immer wieder nur diese drei Ele mente gefunden: Eisen, Vanadium, Tantal. Der Rohstoff also für die schweren Panzerungen dieser Leutchen. Die Kuppeln auf Parzival basieren jedenfalls auf dieser lieblichen Trinität. Seine Majestät Fe-Va-Ta! Ferrum, Vanadium, Tantal! Und wozu braucht man schwerste Panzerung? Doch nicht für Einrich tungen auf einem Planeten, der durch eine machtvolle Atmo sphäre vor jedem Meteoriteneinschlag geschützt ist, und andere Feinde haben sie doch auch nicht zu gewärtigen oder gar zu fürchten.“
    „Für Schiffe also“, sagte Nordin hart. „Ja, für Raumschiffe. Gossel hat recht. Sie sind fort! Sie haben sich abgesetzt! Lange schon! Und wir schlagen uns hier nur noch mit ihrer dreimal verdammten, irrsinnig gewordenen Technik herum! Ich möchte wissen, wofür!“ Er sah ganz blaß aus vor Zorn, er stand auf und kletterte schwerfällig aus dem Fahrzeug hinaus. Wir alle schauten dem schweigend zu.
    „Eine sehr kühne Schlußfolgerung, wahrhaftig“, meinte Baskow schließlich.
    Und Castor fragte vom Video her: „Sollten wir ihn nicht doch lieber ablösen, Problemator? Was meinst du?“
    Baskow bekam schleierige Augen und sah wie abwesend in eine Ecke. Endlich erwiderte er rätselhaft, und vielleicht nur ich verstand überhaupt, worauf er anspielte: „Nordin weiß mehr als wir alle zusammen. Nur daß er nicht weiß, daß er’s weiß. Und auch nicht weiß, was er weiß. Nein, ich möchte ihn hier unten behalten, trotz alledem.“ Es lag ein schwermütiger Klang in des Problemators Stimme, der wohl jeden von uns anrührte, und damit war es denn auch schon wieder geschehen um die gute Laune, die uns mit der Auffindung des Bergwerkes erfaßt hatte.
    „Gehen Sie doch und schauen Sie mal nach ihm“, bat mich nach her Parthus etwas bedrückt. „Er scheint seit letzter Nacht etwas vorzuhaben, und ich möchte nicht, daß er in irgendeiner Weise unüberlegt...“ Ein Blick von Baskow ließ ihn verstummen.
    „Was schaut ihr mich

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