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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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lassen? Sie hat keine Ahnung, womit sie es hier zu tun hat.«
    »Sie wird sich noch nicht einmal an das erinnern, was vorgefallen ist.«
    »Ich möchte nicht dein Lakai sein.«
    »Ich will auch keinen Lakaien, ich will einen Partner, dem ich vertrauen kann.«
    Die Hände an den Seiten, zu Fäusten geballt, und mit zusammengebissenen Zähnen aufgrund der heftigen Schmerzen, die mir das Silber verursachte, ging ich auf das Bett zu. Den Blick hielt ich gesenkt. Ich würde ihm nicht in die Augen sehen.
    Meine Mutter schlief immer noch. Arturos Berührung war so leicht, dass er sie nicht aufweckte. Ich starrte seine Hand an. Meine eigene legte ich auf die Bettkante, als bereite ich mich darauf vor, aufzugeben, mich ihm auszuliefern. Das hier musste funktionieren.
    »Ich denke«, sagte ich langsam. »Ich denke, du solltest meine Mutter in Frieden lassen.«
    Ich legte ihm das Kruzifix auf die Hand.
    Er zuckte nach hinten, riss die Hand ruckartig zurück und hielt sie sich an die Brust, als sei er von einer Schlange gebissen worden. Das Kruzifix fiel auf die Decke über Moms Brust. Ohne auf die Schmerzen zu achten, griff ich nach dem Kreuz und ließ es baumeln, damit er sehen konnte, worum es sich handelte.
    »Raus mit dir«, sagte ich, wobei ich noch immer nicht sein Gesicht, diese Augen ansah. Bestimmt starrte er mich wutentbrannt an. Als er sich nicht rührte, kochte der Zorn in mir über. Wochen voll Frustration, Angst und
Schmerzen schäumten in meinem Innern. Zum Teufel mit denjenigen, die mich in Angst hatten leben lassen!
    »Raus mit dir! Raus hier!«, knurrte ich, und die Wölfin starrte aus meinen Augen, spannte die Muskeln in meinen Händen an, ließ meine Finger sich wie Krallen zusammenrollen. Ich würde mich auf der Stelle verwandeln und ihn anspringen. Vielleicht konnte er mich aufhalten. Vielleicht aber auch nicht.
    Er bewegte sich auf die Tür zu, und ich folgte ihm. Den Blick hielt ich auf seine Schulter gerichtet, nicht auf sein Gesicht. Ein Donnern in meiner Brust fühlte sich wie der Anfang eines Knurrens an. Ich wollte ihm die Kehle herausreißen. Mein Mund schmerzte, weil mir Reißzähne wachsen wollten.
    Er verzog die Lippen zu einem vorsichtigen Lächeln. Mit gesenktem Blick vollführte er eine kleine Verbeugung, die Hand immer noch an die Brust gepresst. Die Geste hatte etwas Ritterliches.
    Dann ergriff er vor mir die Flucht, wie es jeder täte, der einen beutehungrigen Wolf vor sich hatte.
    Na ja, sosehr ich mir auch wünschte, ihn vor mir weglaufen zu sehen, wandte er sich vielmehr bloß der Tür zu und war im nächsten Augenblick verschwunden. Ich schüttelte den Kopf, überzeugt, einer Sinnestäuschung erlegen zu sein. Er hatte einen vampirischen Abgang zustande gebracht, den Moment des Schattens und das Verschwinden.
    Ich hielt mir den Bauch und kam mir wie der größte Glückspilz auf der ganzen Welt vor. Er hatte mich und meine Mom in Frieden gelassen.

    Und meine Hand fühlte sich an, als würde sie im nächsten Moment abfallen.
    »Argh!« Ich ließ das Kruzifix und die Kette auf Moms Bett fallen. Dort wollte ich den Schmuck zurücklassen, bei ihr, falls Arturo zurückkehren sollte. Ich streckte die Hand aus - ein heftiger Ausschlag voll dicker Striemen bedeckte meine Handfläche. »Mist«, grummelte ich.
    »Kitty? Hm … wie spät ist es? Es ist dunkel.« Mom drehte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin. Sie klang sehr klein und verloren.
    »Sch, Mom. Ist schon okay. Alles in Ordnung. Schlaf weiter.« Sanft berührte ich ihre Hand, ihre Stirn, strich aschgraue Haare beiseite. Ich versuchte, besänftigend und nicht durcheinander zu klingen. »Schlaf einfach weiter. Ich komme dich später besuchen.«
    »In Ordnung.«
    »Ich hab dich lieb.«
    Sie lächelte kurz, während sie wieder einschlummerte. Da sie immer noch mit Schmerzmitteln vollgepumpt war, war sie eigentlich gar nicht richtig aufgewacht.
    Erleichtert seufzte ich auf. Sie war in Sicherheit und würde es auch in der nächsten Zeit sein. Durfte ich nun endlich zusammenbrechen?
    »Wo ist er? Wo ist er hin?« Hardin erschien wieder im Türrahmen, die Armbrust in der Hand, mit wildem Blick.
    »Er ist fort. Wollen Sie immer noch den Vampirgebieter von Denver verhaften?«
    »Himmelherrgott«, zischte sie. Sie rieb sich den Nacken an der Stelle, an der die Kette gerissen war.
    »Detective, könnten Sie etwas für mich tun?«

    Sie trat neben mich an das Bett. »Geht es ihr gut?«
    »Ja. Könnten Sie ihr diese Kette umbinden? Ich möchte

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