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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Videospiel auf sie wirken. Ich stürzte sie ins Verderben.
    Anschließend erteilte Hardin Anweisungen. »Lasst euch nicht voneinander trennen. Bleibt bei eurem Partner, behaltet einander im Auge. Wenn ihr seht, dass jemand in der Klemme steckt, dann fordert Verstärkung an. Ich will hier keine großen Heldentaten. Wir betreten Neuland.«
    Wir würden in drei Autos fahren. Hardin befahl einem der Streifenwagen, vorne zu halten, während ihr Wagen und ein weiterer hinten parken würden. Kein Blaulicht und keine Sirenen. Wir würden uns anschleichen.
    »Sie werden Bescheid wissen«, sagte ich. »Noch bevor wir ausgestiegen sind.«
    »Dann werden wir auf sie gefasst sein«, sagte sie selbstbewusst.
    Wir werden alle sterben, jammerte eine Stimme in meinem Innern. Nicht die Wölfin. Das wusste ich, denn die Wölfin trieb mich an. Wir müssen diejenigen vernichten, die uns Schaden zufügen. Wir müssen in den Kampf ziehen.
    Mittlerweile wusste ich nicht mehr, auf welche Instinkte ich hören sollte.

Fünfzehn
    Während der Fahrt blätterte ich durch den Hefter mit den Informationen über Mercedes Cook. Die Polizei hatte eine Handvoll Fotos von den Überwachungskameras des Hotels erbeutet - digitale Bilder, die auf einfachem Papier ausgedruckt waren. Sie zeigten Mercedes im Hotel, hauptsächlich, wie sie mit den Angestellten redete und Gäste bei sich hatte, häufig Lokalberühmtheiten. Ein paar Bilder waren verschwommen - wie das Material von der Videoüberwachung bei den Überfällen auf Lebensmittelgeschäfte. Vampire, die nicht gesehen werden wollten. Vielleicht Arturo.
    Bei einem Bild erstarrte ich. Darauf war der Flur vor Mercedes’ Suite im Brown Palace zu erkennen. Ein Mann war dabei, ihr Zimmer zu betreten. Er hatte den Kopf erhoben, das Gesicht war deutlich erkennbar. Seine selbstsichere Haltung zeugte davon, dass er dorthin gehörte. Er wusste, was er tat, und er hatte einen Plan. Der Mann war tief gebräunt, mit sonnenverbrannten blonden Haaren und zerfurchter, verwitterter Haut.
    Es war Dack. Jetzt fielen mir seine Worte wieder ein: Es ist gut, wenn einem ein Vampir einen Gefallen schuldet. Am besten hält man sich an den stärksten. Und er hatte nicht geantwortet, als ich gefragt hatte, ob das Rick sei. Offensichtlich
war er nicht der Meinung. Mir wurde ganz mulmig, als mir klarwurde, dass wir den Spion in Ricks Reihen gefunden hatten. Und ich hatte keine Möglichkeit, Rick zu erreichen und es ihm zu sagen; nicht, wenn er nicht ans Telefon ging. Dack war dort, bei ihm, und bereitete sich zweifellos darauf vor, ihm in den Rücken zu fallen. Und Ben befand sich ebenfalls dort.
    Die ganze Aktion war aus den Fugen geraten. Ich fragte mich, ob es zu spät war, mir Ben zu schnappen und wegzulaufen.
    »Sie kennen den Kerl«, sagte Hardin, die mir einen Blick zugeworfen hatte.
    »Ja. Ich glaube, wir sitzen mächtig in der Tinte.«
    »Das werden wir sehen. Ist er auch ein Vampir?«
    »Nein. Er ist ein Lykanthrop.«
    »Diesmal hat jeder Silberkugeln. Das habe ich überprüft.«
    »Großartig. Ich werde auf jeden Fall hinter Ihnen allen bleiben.«
    »Wahrscheinlich eine gute Idee.«
    Das Ganze war verrückt.
    Ich rief wieder bei Rick an, um ihm wegen Dack Bescheid zu geben, doch er ging immer noch nicht ans Handy. Dann rief ich Ben an. Der nicht antwortete.
    Der Obsidian befand sich in einer besseren Gegend der Downtown, eine Straße voller schicker Restaurants und hippen Boutiquen, irgendwo in der Mitte zwischen gewollt künstlerisch und leicht spießig. Die Kunstgalerie war nur ein Aushängeschild; das Interessante war der Keller. Hinten führte eine Treppe in das Herz von Arturos Reich.

    Ich sah an dem Ort nach, wo Rick uns zu parken angewiesen hatte, doch Bens Wagen war nicht da. Ben war nicht da. Vielleicht war das gut so. Vielleicht war das Ganze längst vorbei. Vielleicht ging es ihnen gut.
    Hardin verteilte Ausrüstungsgegenstände aus ihrem Kofferraum an ihre Leute: Kruzifixe, Pfähle, Handarmbrüste mit Holzbolzen, Sprühflaschen, die wohl mit Weihwasser gefüllt sein mussten. Ich nahm eine Handvoll Pfähle und ein Kruzifix aus Stahl, so groß wie meine Hand. Sollten alle Stricke reißen, beschloss ich, mich auf meine Fähigkeit zu verlassen, wie der Teufel wegzurennen. Ich hängte mir meinen Rucksack über die Schultern.
    Derart bewaffnet und vorbereitet näherten wir uns dem Gebäude. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es für Außenstehende aussehen musste. Fünf Cops, die sich mit Armbrüsten und

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