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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Kruzifixen entschlossen an ein dunkles Gebäude anpirschten - sie konnten nur Vampire jagen.
    Das Gebäude war ein frei stehender Klotz, der von Parkplätzen umgeben war. Ich zögerte, weil ich hoffte, etwas wittern, etwas erspüren zu können. Doch die Straße war ruhig, und das Haus sah verlassen aus.
    Hardin deutete auf ihre Beamten. »Ihr beiden, beobachtet die Vorderseite. Lasst niemanden weg.«
    Wir Übrigen machten uns auf den Weg zur Hintertreppe.
    Sie sagte: »Sie sind Zivilistin. Ich werde Sie nicht bitten, dies zu tun, wenn Sie es nicht möchten. Aber wenn Sie meinen, dass Sie uns eine Hilfe sein könnten …«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ich komme mit.« Ich hatte die Sache ins Rollen gebracht, also musste ich sie auch zu Ende führen.

    Ricks BMW parkte hinten. Er war hier, irgendwo, und kämpfte entweder um sein Leben oder war bereits tot. Zwei weitere Autos standen ebenfalls dort. Bens Wagen war nicht dabei.
    Hardin wiederholte für die übrigen Beamten ihre Anweisungen: »Lassen Sie niemanden die Treppe hinunter, lassen Sie niemanden entkommen.«
    Die beiden Cops - unsere Nachhut wie auch unsere Verstärkung - blieben zurück, während Hardin und ich in den Abgrund hinabstiegen.
    »Sie sind schon einmal hier gewesen, stimmt’s?« Trotz all ihrer Bemühungen um die Anti-Vampir-Ausrüstung hielt sie gewohnheitsmäßig ihre Handfeuerwaffe schussbereit in den Händen. Zu meinem Entsetzen erkannte ich das Kaliber wieder - eine Neun-Millimeter Halbauto - matik.
    »Ja«, sagte ich. »Aber das ist schon eine Weile her.«
    »Sagen Sie mir, was uns dort erwartet.«
    »Am Fuß der Treppe befindet sich eine Metalltür. Sie führt auf einen Korridor. Zu beiden Seiten geht je eine geschlossene Tür ab. Was dahinter ist, weiß ich nicht. Am Ende des Korridors befindet sich noch eine Tür. Sie führt zu einem Raum, den man wohl als sein Wohnzimmer bezeichnen würde.«
    Im Grunde war es mehr wie ein Thronsaal oder ein Audienzzimmer - ein Überbleibsel aus einer Zeit voller Paläste und Höfe. Eine moderne Entsprechung gab es nicht. Dies war der Ort, an dem Arturo Hof hielt und an den Carl kam, um ihm seine Aufwartung zu machen, einen Streit beizulegen oder zu tun, was getan werden musste, um
den Frieden zwischen den beiden Arten zu gewährleisten. Normalerweise hatte Carl sein eigenes Gefolge dabei, genug Mitglieder seines Rudels, um Stärke zu demonstrieren, als Gegengewicht gegen das gute Dutzend Vampire, das Arturo seinerseits zur Schau stellte. Manchmal hatte er mich mitgenommen, wenn er ein hübsches junges Ding an seiner Seite brauchte, um sein eigenes Ego zu stärken. Ein Alpha konnte seinen Status erhöhen, indem er damit angab, wie viele hilflose Welpen er beschützen konnte. Das war ich für ihn gewesen - ein hilfloses Kind. Ich hatte diese Ausflüge gehasst. Ich hatte es gehasst, vorgeführt zu werden.
    Bei einer dieser Gelegenheiten hatte ich Rick kennengelernt. Ich war noch jung gewesen - sowohl was mein biologisches Alter als auch mein Wolfsleben betraf. Werwolf war ich erst seit einem Jahr gewesen. Rick hatte an der Kellertür Wache gestanden, und ich war hinausgeschlüpft, als Carl einmal nicht aufpasste. Ohne Carl konnte ich nicht vollständig das Feld räumen, also blieb ich, saß auf den Betonstufen und unterhielt mich mit Rick. Er war der erste Vampir, der sich je dazu herabgelassen hatte, überhaupt mit mir zu reden. Er merkte, dass das Ganze noch neu für mich war, und er behandelte mich freundlich. Anschließend hatte der ganze Ort eine Spur realer gewirkt. Glaubhafter. Vampire waren nicht mehr ganz so furchteinflößend.
    Sollte Arturo vor uns vom Krankenhaus zurückgekehrt sein, erwartete ich, ihn in dem Zimmer anzutreffen, von seinen Lakaien umgeben. Ich hatte keine Ahnung, wo Rick stecken mochte. Beinahe rechnete ich damit, dass er
immer noch an der Tür am Fuß der Treppenstufen Wache schob. Ich würde mich wieder hinsetzen und nett mit ihm plaudern. Er würde mir Geschichten über Denver während des Goldrausches erzählen: die Zeitverschiebung, das Déjà-vu-Gefühl waren instinktiv zu spüren.
    Hardin ging als Erste die Treppe hinunter. Ich folgte ihr, wobei ich mir ständig über die Schulter sah.
    Die Metalltür am Fuß der Treppe stand offen.
    Hinter uns, in der Gasse, die wir soeben hinter uns gelassen hatten, schrie ein Mann auf.
    Dann eine weitere Stimme: »Officer am Boden!«
    Zwei Schüsse fielen. Hardin rannte die Treppe hinauf, ich ihr hinterher. Mir blieb noch

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