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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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so revierbedacht wie andere unserer Art.
    »Was machst du hier?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Darf ich hereinkommen?« Er deutete auf die Türschwelle.
    Ich musste ihn einladen. Er sah mich abwartend an, und ich starrte verblüfft zurück.
    Ben schob sich näher an mich heran und flüsterte mir ins Ohr: »Er riecht tot.«

    »Ja«, flüsterte ich zurück. »So riechen Vampire eben.«
    »Es ist seltsam.« Er warf Rick einen erbosten Seitenblick zu.
    Der Vampir wartete schweigend. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich tun sollte.
    »Vertraust du ihm?«, fragte Ben. Cormac und Ben waren schon gemeinsam auf Vampirjagd gewesen. Wir hatten nie wirklich darüber gesprochen, was Ben von Vampiren hielt, aber mir war klar, dass er sie im Allgemeinen nicht sehr schätzte.
    »Ich wäre nicht hier, wenn die Sache nicht wichtig wäre«, sagte Rick.
    Er hatte mir nie Grund gegeben, ihm gegenüber misstrauisch zu sein. In meinen Augen war er einer der Guten. Er hatte mir den einen oder anderen Gefallen erwiesen. Trotzdem kam ich nicht gegen das Gefühl an, dass ich das hier noch bereuen würde.
    »Komm rein«, sagte ich seufzend und trat beiseite. Rick überquerte die Schwelle, die Hände in den Manteltaschen.
    Ich warf einen verstohlenen Blick nach draußen auf die Straße, denn ich wollte sehen, was für ein Auto ein Vampir fuhr. Mir fiel ein silbernes, schnittiges BMW-Cabrio auf, ganz zu ihm passend. In dieser Gegend fuhr bestimmt keiner einen solchen Wagen.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Nicht schlecht.«
    »Danke«, sagte Rick.
    Dann wandte ich mich wieder nach drinnen und schloss die Tür. »Ich würde dir ja etwas zu trinken anbieten, aber, na ja - auf keinen Fall. Nicht böse gemeint.«

    »Ist schon gut. Ich habe getrunken, bevor ich mich auf den Weg hierher gemacht habe.«
    Ben schüttelte mit finsterer Miene den Kopf und sagte zu mir: »Ich hasse Vampire.«
    Rick setzte ein belustigtes Lächeln auf. »Kitty, es ist schon eine Weile her. Wie geht es dir?«
    »Im Moment ist nicht der rechte Zeitpunkt, das zu fragen. Ich bin ein bisschen betrunken.« Und ich bin traurig. Todtraurig. »Ähm, das hier ist ein Freund von mir, Ben. Ben, Rick.«
    »Ben O’Farrell, nicht wahr?«, fragte Rick.
    Bens Rücken verkrampfte sich, er zog die Schultern hoch; wie Rückenhaare, die sich aufstellten. Eine Reaktion auf Gefahr. Er sah Rick genau an. »Sind wir uns schon mal begegnet?«
    »Nein. Aber es gibt einen Eintrag über dich in derselben Akte, die Arturo über den Kopfgeldjäger, Cormac, führt. Dort steht allerdings nicht, dass du ein Werwolf bist.«
    Einen Augenblick dachte ich, Ben würde sich auf ihn stürzen, so sehr schien jeder einzelne Muskel in seinem Körper zu zittern. Ich widerstand dem Drang, ihn zu packen und zurückzuhalten. Zugegebenermaßen verursachte es mir aber ebenfalls eine Gänsehaut, dass Arturo Akten über Cormac und weiß Gott wen hatte. Über mich ganz bestimmt auch. Unwillkürlich fragte ich mich, was da wohl drinstehen mochte.
    Ich versuchte, Gelassenheit zu verströmen, als ich Ben berührte.
    »Wirst du ihn darüber informieren?«, fragte Ben.

    »Nein«, sagte Rick.
    »Rick, wie hast du mich gefunden?«
    »Matt hat mir deine Adresse gegeben.«
    Matt, der Sendetechniker bei KNOB, meinem alten Radiosender. »Okay, hat er sie dir einfach so gegeben, oder hast du ihn, mal sehen, wie formuliere ich das jetzt am besten … dazu überredet, sie dir zu sagen?«
    »Es, ähm, hat eventuell ein wenig meiner Überredungskünste bedurft.« Das brachte ihn tatsächlich zum Lächeln.
    Ich verdrehte die Augen. Matt ging es bestimmt gut. Wahrscheinlich hatte Rick nicht mehr tun müssen, als ihm in die Augen zu sehen und ein bisschen Vampirzauber auf ihn wirken lassen. Wenn ich Matt danach fragte, würde er sich nicht erinnern können, was vorgefallen war.
    »Können wir uns setzen?«, fragte Rick.
    Wir gingen ins Wohnzimmer. Ben und ich ließen uns auf dem Sofa nieder, und Rick griff sich einen Sessel, den er uns gegenüber zog. Er setzte sich und lehnte sich dann vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Er wirkte lässig, beinahe freundlich, ganz anders als das gewöhnliche blasierte Vampirgetue. Die meisten Vampire wollten unbedingt cooler als alle anderen sein. Rick gab sich mit so etwas normalerweise nicht ab. Trotz des BMWs.
    Er zögerte, musterte sowohl mich als auch Ben, taxierte uns. Ich erwiderte seinen Blick nicht direkt, vermied sein hypnotisches Starren.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte

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