Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman
Heidenspaß haben! Sie hatte überhaupt nicht auf meiner Liste gestanden - meiner Liste möglicher Vampire, die jeden Promi enthielt, der jünger aussah, als sich mithilfe von plastischer Chirurgie erklären ließ.
Und ich durfte es niemandem sagen. Jones war clever - sie hatte mir einen ausgezeichneten Grund geliefert, das Geheimnis für mich zu behalten. Ich musste es wahren, wenn ich das Exklusivinterview haben wollte. Solche Neuigkeiten in meiner Sendung verkünden? Ha! Es war einfach zu cool.
Ich atmete tief ein und versuchte, ungezwungen zu klingen. »Das ist ziemlich faszinierend, Ms. Jones. Ich denke,
ich kann die Zeit für ein Interview mit Ms. Cook erübrigen.« Ich tat, als blätterte ich durch einen Terminkalender. »Ja, ich bin mir sicher, dass ich sie einschieben kann. Wann ist sie verfügbar?«
»Ist diese Woche zu früh? Sie wird aufgrund ihrer Konzerttournee in Denver sein.«
»Diese Woche passt.«
»Ich kann dafür sorgen, dass sie für ein Interview in Ihr Studio kommt. Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihnen das zusagen würde?«
»Ja, ja, natürlich. Ich sorge dafür, dass hier alles vorbereitet ist.«
»Das ist fabelhaft. Möchten Sie Karten für ihr Konzert?«
Warum zum Teufel nicht? »Das wäre toll. Danke.«
»Ich melde mich bei Ihnen.«
Sie legte auf, und ich hatte die Sendung dieser Woche so gut wie im Kasten. Erst nachträglich wurde mir bewusst, dass ich zugegeben hatte, in Denver zu sein. Doch die Agentin konnte diesen Umstand gewiss niemandem verraten, der mir Ärger bereiten konnte.
Nach der Sendung würde ich Detective Hardin anrufen müssen, um ihr zu sagen, dass es Hunderte Publicityfotos und etliche Musicalvideos von Mercedes Cook gab. Vampire waren auf Film sichtbar, und den Laden hatte etwas anderes ausgeraubt.
Vier
Judy Jones ließ mir Karten für das Konzert am Donnerstagabend reservieren. Nicht nur das, sondern ich war auch eingeladen, Mercedes Cook anschließend mit einem Backstagepass aufzusuchen. Allmählich fing ich an, mir selbst wie ein großer Fisch vorzukommen. Man wollte mir damit schöntun, damit ich ein schmeichelhaftes Interview führte. Na, mal sehen.
Ich hatte zwei Eintrittskarten, und ich wollte ein Rendezvous. Ben wollte nicht mit.
»Das ist wirklich nicht mein Geschmack«, sagte er am Tag vor dem Konzert, während er an seinem Schreibtisch arbeitete.
»Hast du dir je eine solche Show angesehen? Eine Weltklassesängerin, ein Weltklassekonzertsaal, das wird dich umhauen.«
Er schenkte mir einen kurzen Blick über die Schulter. »Ich habe wirklich nicht allzu viel für Musik übrig.«
Oh, und das sagte er mir jetzt! »Ben, mein Erwachsenenleben habe ich als Radio-DJ angefangen. Du kannst nicht mit mir zusammenleben und nichts für Musik übrighaben. Willst du damit sagen, dass es dich kaltgelassen hat, wenn ich beim Kochen The Clash laut aufgedreht habe?«
»Ehrlich gesagt überhöre ich es größtenteils.«
Wie zum Teufel überhörte man The Clash? Auf volle Lautstärke gedreht? Wieder einmal rief ich mir in Erinnerung, dass Ben und ich nur zufällig zusammengekommen waren. Kannten wir uns überhaupt?
»Ben, ich würde da wirklich gerne hingehen. Gemeinsam.«
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte. Wollte mich noch immer nicht ansehen. »Findest du nicht jemand anderen? Vielleicht deine Schwester.«
O nein! Das war nicht das Gleiche. »Erinnerst du dich, wie du immer sagst, wir hätten nie ein richtiges Rendezvous gehabt?« Wir lebten zusammen, schliefen miteinander. Wir waren so gut wie verheiratet. Die Phase, in der man sich verabredete, hatten wir übersprungen und waren gleich auf dem Stand eines alten Ehepaars gelandet. Das wollte ich ändern. »Kann das denn alles sein?«
Endlich drehte er sich um und starrte mich auf eine Art und Weise an, die beinahe eine wölfische Herausforderung darstellte - die Herausforderung zu einem Kampf oder das Angebot, sich einem Kampf zu stellen. Dann schenkte er mir ein verschlagenes Lächeln.
»Lädst du mich auf ein Date ein?«, fragte er.
»Ja, allerdings.«
»Na dann, okay.«
Ich verdrehte die Augen zur Decke, als stände dort geschrieben, wie sein Gehirn funktionierte. »Du bist ganz schön widerlich, weißt du das?«
Er grinste immer noch, als er sich wieder seinem Schreibtisch zuwandte.
Ich überredete Ben dazu, sich in Schale zu werfen - Anzug, Krawatte, das volle Programm. Ich wusste, dass er für wichtige Auftritte vor Gericht und Sitzungen auf höherer Ebene einen auf
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