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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Gate nicht eingecheckt. Sie ist nie in die Maschine gestiegen. Wir können sie nicht finden.«

    »Ich habe sie persönlich bis zur Sicherheitskontrolle begleitet. Sie kann unmöglich nicht in das Flugzeug eingestiegen sein. Vielleicht ist der Fluggesellschaft ein Irrtum unterlaufen.«
    »Das ist wohl möglich. Hat sie ein Telefon?«
    »Nein. Es muss eine Erklärung geben. Vielleicht habe ich Ihnen die falsche Flugnummer durchgegeben.«
    »Ich werde mich noch einmal im Flughafen umschauen. Vielleicht bei Ahmed anrufen.« Ahmed war so etwas wie der Anführer der Lykanthropen von D.C. Vielleicht war sie bei ihm gelandet. Ich musste hoffen, dass so etwas passiert, dass sie in D.C. angekommen war und lediglich Tom irgendwie verpasst hatte.
    »Ich werde versuchen, von hier aus etwas herauszufinden.« Und was passierte, wenn sie nicht in das Flugzeug gestiegen war? Warum sollte sie nicht an Bord gegangen sein? »Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas herausfinden.«
    »Mach ich.« Er legte auf.
    Es musste eine gute Erklärung geben. Ich fuhr nach Hause und tätigte ein paar Anrufe.
     
    Meine Anfrage bei der Fluggesellschaft ergab, dass Jenny eine Bordkarte erhalten, sie jedoch nicht an Bord gegangen war. Ihr Sitzplatz war leer, als die Maschine abflog. Hatte sie vielleicht ihren Flug umgebucht? War sie zu einem anderen Zeitpunkt oder an ein anderes Reiseziel geflogen? Die für Reservierungen zuständige Bearbeiterin meinte, es hätte keine Änderungen gegeben, nachdem ihre Bordkarte ausgestellt worden war. Sie war spurlos
verschwunden. Ich sprach mit der Flughafen-Security. Sie sagten, sie würden Material von ihren Überwachungskameras überprüfen um herauszufinden, was passiert und ob ihr jemand gefolgt sei. Das war meine größte Sorge. Dass Carl es irgendwie herausgefunden und sie erwischt hatte. Es war nicht nur möglich, es wäre kein Problem für ihn. Doch ich hätte gehofft, dass Jenny genug Selbstvertrauen, genug Kraft besäße, zu schreien, wenn er versucht haben sollte, sie zu packen.
    Ich rief Hardin an und versuchte, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Doch Jenny war noch nicht lange genug verschwunden. Falls ich keine Ahnung hatte, wo man nach ihr suchen oder wer im Besitz von Informationen sein könnte, konnte die Polizei nicht helfen. »Carl«, sagte ich. »Er weiß bestimmt etwas.« Ich erklärte ihr, wie er zu finden war.
    »Ich sehe mal, was ich tun kann«, sagte sie, doch sie klang nicht gerade vielversprechend.
    Seit Stunden saß ich mit einem Telefonbuch am Küchentisch und versuchte, mir mehr Leute einfallen zu lassen, die ich anrufen konnte. Ben kam in seinen Schlafsachen herein.
    »Kitty. Hör auf. Es gibt nichts, was du noch tun könntest.«
    »Es muss etwas geben.«
    »Du kannst ein bisschen schlafen.«
    »Nein, sie ist irgendwo da draußen. Sie steckt in Schwierigkeiten.«
    »Vielleicht - vielleicht hat sie ihre Meinung geändert.« Ich starrte ihn übernächtigt an. Er seufzte. »Vielleicht hat
sie sich entschlossen, nicht nach D.C. zu reisen. Vielleicht hat sie einen anderen Ausweg gefunden und es für besser gehalten, wenn niemand weiß, wohin sie fährt.«
    Vielleicht. Es war möglich. »Glaubst du das tatsächlich?«
    Er zuckte schicksalsergeben mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber ich kann nichts daran ändern.«
    »Du versuchst es noch nicht einmal.« Ich rieb mir die Stirn. Er hatte Recht, ich sollte etwas schlafen. Wenigstens ins Bett gehen. Ich glaubte nicht, dass ich schlafen könnte.
    Er berührte mich an der Schulter. Es sollte eine tröstende Geste sein, doch ich war so angespannt, dass ich zusammenzuckte. Mit abwehrend erhobener Hand trat er einen Schritt zurück.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ich möchte es nur weiter versuchen. Es muss noch etwas geben, das ich tun kann.«
    Ben setzte zum Sprechen an, machte dann jedoch kehrt und ging stattdessen zurück ins Schlafzimmer.
    Ich folgte ihm etwa eine Stunde später, verstaute das Telefon und löschte die Lampen. Gab auf. »Ben?«
    Er reagierte nicht. Schlief schon, sein Atem ging tief und gleichmäßig. Ich kletterte neben ihn ins Bett. Insgeheim hoffte ich, er würde aufwachen und mich halten. Doch er schlief weiter.
     
    Als ich am nächsten Tag bei KNOB eintraf, wartete in der Lobby Besuch auf mich.
    Ich ging durch die Tür, und sie erhob sich von einem
Stuhl, verschränkte die Arme und betrachtete mich mit einem gereizten Stirnrunzeln. Sie trug eine zerknitterte Baumwollhose und ein Jackett mit einer Bluse,

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