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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und Cormac war sein Freund. Ehrlich gesagt hatten Cormacs Worte mich überrascht. Dass ein unbarmherziger Killer wie er überhaupt so sensibel sein konnte, dass er überhaupt nachvollziehen konnte, was so etwas vielleicht für mich bedeutete. Ich wusste, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, herzukommen und mit ihm zu sprechen. Er war auch mein Freund, selbst wenn er ein Killer war.

    »Danke. Aber das ist nicht das Schlimmste«, sagte ich. »Meine Mom ist wirklich krank. Und die Lage in Denver ist gerade explodiert. Ich habe versucht, mich herauszuhalten, ehrlich …«
    Cormac neigte den Kopf, um ein Grinsen zu verbergen.
    »Hey, lach nicht!«
    »Kitty, wann hast du es je geschafft, dich aus etwas rauszuhalten?«
    Ich starrte ihn wutentbrannt an. »Du hättest mir mal begegnen sollen, als ich noch still und anspruchslos war. Früher war ich ein braves Mädchen.«
    Cormac war so anständig, nichts darauf zu erwidern. »Erzähl mir, was los ist.«
    Ich tat es, mit gedämpfter Stimme, weil ich mir nicht sicher war, wer uns vielleicht belauschte; wobei ich gar nicht wusste, ob meine Erzählung in den Ohren eines Lauschers überhaupt Sinn ergäbe. Die Beschreibung klang nach einem Krieg, einem hässlichen Guerillakrieg, in dem beide Seiten das gleiche Territorium besetzt hielten und es keine klaren Frontlinien gab. Angriffe erfolgten jederzeit, Verrat war die Norm, und beide Seiten waren überzeugt, für eine gerechte Sache zu kämpfen.
    »Ich wünschte, ich könnte diesmal die Rettung bringen«, sagte ich mit einem matten Lächeln. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Dir bleiben zwei Alternativen: Du verlässt Denver. Oder du kämpfst um den Sieg.«
    »Wir können nicht gewinnen, sie sind zu stark. Ich bin schon fort …«
    »Und wie lange wird es dauern, bis du das nächste Mal
zurückkehrst? Du wirst nicht wegbleiben. Deshalb musst du gewinnen. Damit du nicht ständig weglaufen musst. Und Ben wird nicht weggehen, also musst du umkehren und ihm den Rücken decken.«
    Ich stützte den Kopf in die Hand. Er sagte mir nichts, was ich nicht ohnehin schon wusste. Ich musste es nur hören. Und es war nichts, was Ben nicht schon gesagt hatte. Doch ich erwartete, es von Cormac zu hören zu bekommen. Cormac war derjenige, der so redete. Ich war immer noch der Meinung, Ben beschützen zu müssen. Vielleicht hätte ich auf ihn hören sollen.
    »Gut, schön, okay. Aber ich habe keine Ahnung, wie man Krieg führt.«
    »Dann führe eben keinen. Nicht direkt, nicht wie dieser Rick es getan hat. Du wirst die Sache skrupellos angehen müssen. Sie hervorlocken. Sie spalten. Sorge dafür, dass sie sich bei jedem kleinen Schatten über die Schulter blicken, und dann schlag los und räum auf. Ich könnte das Ganze eigenhändig erledigen, man muss es nur richtig planen.«
    »Ich glaube nicht, dass mir viel Zeit bleibt.«
    »Dann musst du schnell handeln.«
    Carl war nur so stark wie das ganze Rudel. Und das Rudel war schwach, jedenfalls laut Rick. Arturos Beziehung zu seinen Gefolgsleuten ließ sich nicht so leicht einschätzen. Rick hatte versucht, Arturo zu überrumpeln. Allerdings hatte er sie auch in einem offenen Kampf erledigen wollen, Armee gegen Armee. Das konnten wir nicht tun. Wir mussten unsere Stärken als Außenseiter nutzen. Unabhängig vom System. Ohne Interesse am System.
Wir konnten uns nicht einmischen und Carl und Arturo ersetzen. Wir mussten alles kurz und klein schlagen und ganz von vorne anfangen.
    Wenn man einmal davon ausging, dass Rick tot war, musste ich mich selbst um Arturo kümmern. Oder ihn davon überzeugen, dass es besser für Denver wäre, wenn ich die Werwölfe leitete. Einen Kompromiss mit Arturo schließen? Vielleicht war es möglich.
    Cormac fuhr fort: »Vergiss nicht, dass du Raubtiere jagst. Bei ihnen geht es nur ums Revier. Wenn du ihnen das Revier wegnimmst, nimmst du ihnen die Macht. Wenn du sie einmal aus der Reserve lockst, kannst du sie nicht überleben lassen. Bist du dazu bereit?«
    Ich nickte rasch, weil ich mir über den Teil noch keine Gedanken machen wollte. »Rick hat es versucht und ist gescheitert. Sie haben ihn an seiner Basis erwischt. Er hatte keine Gelegenheit, den Kampf zu ihnen zu tragen.«
    »Dann hat er eine undichte Stelle«, sagte Cormac. »Jemand hat der anderen Seite seine Pläne verraten, und sie wussten ganz genau, wo und wann er anzutreffen war.«
    Es war so einfach, dass ich beinahe geweint hätte. Doch Rick hatte alle seine Leute sorgsam ausgewählt. Rick

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