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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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mir das Feuerwerk anzusehen.
    »Du hast es nicht geschafft, die Kontrolle an dich zu reißen, als du eine Armee im Rücken hattest. Wieso glaubst du, es mithilfe einer Radiosendung schaffen zu können?«
    »Weil du nicht so wütend gewesen bist, als ich eine Armee hatte«, sagte Rick.
    »Du wirst es noch bereuen, diesen Kampf in die Öffentlichkeit gezerrt zu haben.«
    »Ich bin nicht derjenige, der ein Lagerhaus voller Leichen für die Polizei zurückgelassen hat.«
    » Katherine wird es bereuen, diesen Kampf öffentlich gemacht zu haben.«
    »Sie weiß ebenfalls um die Risiken.« Rick und ich wechselten Blicke voll Verständnis und Entschlossenheit. Ich hatte das Gefühl, wir seien Soldaten auf demselben Schlachtfeld. Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde …
    »Das möchte ich bezweifeln.« Arturos Tonfall war scharf. Ich konnte mir vorstellen, wie er beim Sprechen spuckte. »Du hast ihr nicht alles erzählt, was Gebieter tun. Ja, wir kontrollieren die Vampire, ja, wir sorgen für Ordnung. Aber du verschweigst ihr etwas, nicht wahr? Du hast ihr nicht von den Risiken erzählt, von allem anderen, das da draußen ist, hungrig nach diesen Städten …« Rick blickte unbehaglich drein, und ich wusste, dass Arturo Recht hatte. Rick hatte etwas unter den Tisch fallen lassen. Die Phrasendrescherei
erreichte ihren Höhepunkt. »Wenn Denver fallen sollte, weil du sie nicht zurückhalten konntest …«
    »Was macht dich so sicher, dass ich diese Stadt nicht beschützen kann?«, entgegnete Rick.
    »Wovon zur Hölle redet ihr beiden?«, mischte ich mich verblüfft ein. » Was zurückhalten?«
    Beide schwiegen. Oh, das hier war die große Story. Endlich kam das geheime Treiben der Vampire vor aller Augen ans Tageslicht. »Wovor habt ihr Angst?«, drängte ich. »Wovor haben Vampire Angst?«
    »Davor, die Kontrolle zu verlieren«, sagte Rick leise.
    »Kontrolle«, sagte ich. »Das ist alles? Im Sinne von ausflippen, verrückt werden, Filmmusik trällern, diese Art von Kontrolle?«
    »Bei Vampiren geht es um Kontrolle«, sagte Rick.
    »Macht«, fügte Arturo hinzu. »Welche Art, und wer sie in der Hand hat.«
    »Ich habe da ein paar Neuigkeiten für euch, Jungs. So ist das bei allen Menschen. Die meisten Leute erstreben nur die Macht, ihr eigenes kleines Leben zu beherrschen, aber so ist es eben. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Vampire völlig in ihre eigene eingebildete Wichtigkeit verliebt sind.«
    Rick wollte mich unterbrechen. »Kitty …«
    »Du auch, Rick! Du bist da keine Ausnahme. Du magst besser als die meisten sein, aber du hockst trotzdem hier und sprichst davon, dass du weißt, was richtig ist, und dass du weißt, was das Beste ist. Tja, tut mir leid, aber ihr werdet anfangen müssen, uns andere mit einzubeziehen!« Puh, das hatte ich schon lange einmal loswerden
wollen. Es gelang mir, mich nicht dafür zu entschuldigen; es musste einmal gesagt werden.
    Einen Augenblick herrschte Schweigen - ein Sendeloch. Meine Gedanken waren durcheinander, und ich sammelte mich rasch, um meiner Schmährede etwas Gewitztes nachschieben zu können.
    Doch Arturo ergriff als Erster das Wort. »Rick. Du bist nicht entschlossen genug, um diesen Part zu übernehmen. Du willst eine Salve, also werde ich dir zeigen, was eine Salve ist.«
    Er legte auf.
    Da bemerkte ich, dass Matt mir über das Mischpult hinweg zuwinkte und auf seine Armbanduhr deutete. Ich hatte nicht auf die Zeit geachtet und beinahe das Ende der Sendung verpasst.
    Ich redete schnell. »Schön. Mir bleiben etwa zwanzig Sekunden, um zu erklären, was eben passiert ist. Ich weiß nicht recht, ob ich es kann, abgesehen davon, dass Ricardo ein Freund von mir ist und dass er da draußen ein paar Rivalen hat. Leute, die sich vom Vampirismus eine Lösung ihrer Probleme erhoffen, sollten das nicht vergessen. Ihr ersetzt nur ein Problem durch ein anderes. Passt auf euch auf da draußen, und bis nächste Woche. Dies ist Kitty Norville, Stimme der Nacht.«
    Das Rotlicht erlosch, und ich konnte von meinem Platz aus sehen, wie Matt erleichtert aufseufzte.
    »Du hast selbstverständlich Recht«, sagte Rick leise. »Wir haben Jahrhunderte damit zugebracht, auf Kosten anderer unsere Welten zu regieren. So etwas gewöhnt man sich schwer wieder ab.«

    Ich bemühte mich, freundlich zu lächeln. »Es ist nett von dir, das zu sagen. Aber wir werden die politische Philosophie des Ganzen später ausdiskutieren müssen. Vergiss nicht, das hier ist erst Phase eins

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