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Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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dieses Thema diskutieren zu lassen. »Sie haben mir heute Morgen nicht aufgelauert. Sie waren verängstigt genug, um gestern Nacht zu Hause zu bleiben, doch sie wussten nicht gut genug Bescheid, um mir heute Morgen nachzustellen.«
    Â»Sie wissen nicht, was sie tun.« Ben sah Cormac an, als suche er Bestätigung.
    Nachdenklich klopfte der Jäger mit der stumpfen Seite seines Steakmessers gegen die andere Hand. »Wenn sie dich hätten umbringen wollen, hätte es nur eines an der Straße postierten Scharfschützen bedurft. Selbst Deputy Rosco würde das hinkriegen. Sie versuchen lediglich, dir so viel Angst einzujagen, dass du verschwindest.«
    Â»Wer ist also ›sie‹? Oder er oder sie oder es?«, fragte ich.
    Ben überlegte weiter. »Jemand, der dich nicht umbringen möchte, und nicht weiß, was er tut.«

    Â»Amateure«, sagte Cormac. »Amateure, die irgendeinen verkorksten Blutzauber ausführen. Die Sache wird noch nach hinten losgehen und jemandem mächtig in den Hintern beißen.«
    Â»Hallo?« Ich hob die Hand. »Ich habe das Gefühl, dass mir gerade mächtig in den Hintern gebissen wird.«
    Â»Aber du bist immer noch hier. Welchen Zauber auch immer dein Fanklub anzuwenden meint, er scheint nicht zu funktionieren. Man kann sich nicht der Art Magie bedienen, bei der man gehäutete Hunde an Bäumen aufhängen muss, ohne einen Preis zu zahlen. Entweder müssen sie die Sache bald aufgeben, oder sie treiben sie auf die Spitze. Ich möchte nicht unbedingt mit ansehen, wozu das führen könnte.«
    Â»Hast du irgendwelche Kontaktleute, die sich bei so was auskennen könnten?«, fragte Ben.
    Â»Vielleicht. Ich werde mal jemanden anrufen.« Er fischte sein Handy aus seinem Seesack und ging nach draußen.
    Ich wollte nichts weiter, als dass vor meiner Hütte keine kleinen Tiere mehr gequält wurden, dass mein Buch fertig wurde, und dass es Ben gut ging.
    Wenigstens bei einem dieser Punkte konnte ich nachhaken. »Wie geht es dir?«
    Er dachte kurz nach, dann zuckte er mit den Schultern. »Ganz gut, glaube ich. Ich empfinde nicht viel. Es ist allerdings viel besser als noch gestern.«
    Â»Gut«, sagte ich überglücklich.
    Ben und ich machten gerade den Abwasch, als Cormac wieder hereinkam. Er sagte nicht, wie sein Telefonat verlaufen war, und wir sprachen ihn nicht darauf an. Wenn er
es uns nicht erzählte, würden Nachfragen ihn auch nicht zum Reden bringen.
    Es war eigenartig, wie ich mich allmählich daran gewöhnte, ihn um mich zu haben. Vielleicht bestand für uns drei doch noch die Chance, ein gewisses Gleichgewicht zu finden. Irgendein Arrangement, bei dem Ben nicht seinen besten Freund und ich nicht mein neues Wolfsrudel verlor, und Cormac sich an die einzigen Menschen halten konnte, die ihn in dieser Welt verankerten. Vielleicht war das aber auch nur reines Wunschdenken.
    Später stieß ich dazu, wie Ben das Bett frisch bezog. Er hatte sauberes Bettzeug im Schrank gefunden, und zog das Bettzeug ab, in dem er im Laufe der vergangenen Woche geschwitzt und sich hin- und hergewälzt hatte.
    Â»Ich habe mir gedacht, ich mache dein Bett für dich«, erklärte er, während ich im Türrahmen lehnte. »Ich habe dich lange genug daraus vertrieben.«
    Die Sache gestaltete sich heikler, als ich gedacht hatte. Heute Nacht waren wir keine Wölfe, und die Lykanthropie entzündete keine Brände. Jedenfalls keine, zu denen wir uns bekannt hätten.
    Â»Wo wirst du schlafen?«, fragte ich.
    Cormac antwortete. »Auf dem Sofa. Ich nehme den Boden.«
    Â»Ich kann den Boden nehmen«, sagte Ben. Cormac rollte bereits seinen Schlafsack auseinander und breitete ihn neben dem Schreibtisch aus. »Wir können ja Strohhalme ziehen.«
    Â»Darf ich auch einen Strohhalm ziehen?«, fragte ich.
    Â»Nein«, sagten sie einstimmig.

    Ach, was für Gentlemen! Ich musste grinsen.
    Ben landete auf dem Sofa. Gegen Cormac war nicht so leicht anzukommen.
    Schließlich ging das Licht aus, und es wurde still in der Hütte.
    Vergangene Nacht hatte ich nicht geschlafen. Wieder in meinem eigenen Bett hätte ich im Nu weg sein müssen. Doch ich lag da, starrte die dunkle Zimmerdecke an und fragte mich, weshalb ich nicht einschlafen konnte. Mir gingen zu viele Dinge durch den Kopf, entschied ich.
    Da knarrten ganz leicht die Dielen, die in mein Schlafzimmer führten. Ich

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