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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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hielten langsam an. Ich durfte nur nicht ungeduldig werden. Schließlich hatte ich es nicht eilig. Ich drückte auf die Scantaste am Radio, in der Hoffnung, etwas Eingängiges zu finden. Ich konnte während des Wartens auf dem Lenkrad herumtrommeln.

    Orangefarbene, reflektierende Leitkegel quetschten Autos aus drei Fahrbahnen in eine. Weiter vorne war die Straße durch Barrikaden abgesperrt. Zwei Polizeiwagen parkten auf der Standspur. Vier Polizisten, Taschenlampen in der Hand, überprüften Autos und Kennzeichen, stellten den Fahrern Fragen und musterten die Mitfahrenden. Eine Sicherheitskontrolle. Wahrscheinlich nichts Ungewöhnliches in dieser Gegend. Ich hatte nichts von einer Terrorwarnung oder erhöhter Sicherheitsstufe gehört. Man konnte sich doch immer darauf verlassen, dass die maßgeblichen Stellen niemandem Bescheid gaben, wenn einmal tatsächlich Gefahr bestand.
    Schließlich kam ich an die Reihe und wurde durch den Kontrollpunkt gewunken. Zwei uniformierte Polizisten traten von beiden Seiten an den Wagen und richteten ihre Lampen auf die Nummernschilder, das Wageninnere und schließlich mich. Ich kurbelte das Fenster herunter.
    Â»Können Sie sich ausweisen?«
    Ich musste eine Minute lang in meinem Rucksack kramen, dann zeigte ich ihm meinen Führerschein. Ich lächelte höflich.
    Â»Ma’am, würden Sie hier an den Straßenrand fahren?« Er deutete auf eine Stelle auf der Standspur jenseits der Absperrung. Meinen Führerschein gab er mir nicht zurück.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Wahrscheinlich geht das jedem so, der von der Polizei angehalten wird, ganz egal, wie unschuldig man sein mag. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich unschuldig war.
    Â»Ã„hm. Was ist denn das Problem, Officer?« Wahrscheinlich war das der größte Gemeinplatz, der mir je über die
Lippen gekommen war. Im Film sagten das immer nur die Leute, die Dreck am Stecken hatten.
    Â»Fahren Sie einfach an die Seite, und wir kümmern uns in einer Minute um Sie.«
    Ich sah mit an, wie die Polizisten die Barrikaden abbauten, die Leitkegel entfernten und sich daran machten, den Verkehr wieder in Gang zu bringen. Die Straßenabsperrung hatte ihren Zweck erfüllt. Anscheinend hatten sie bekommen, wonach sie suchten: mich.
    Ich weigerte mich zu glauben, dass dies alles wegen mir geschah. Ich war doch nun wirklich keine Terrorgefahr. Da steckte etwas anderes dahinter.
    Ich griff nach meinem Handy und suchte nach Bens Nummer. Den Finger auf der Ruftaste, beobachtete ich das Geschehen.
    Eine dunkle Limousine, die aus der entgegengesetzten Richtung kam, wendete über dem Mittelstreifen und schoss über die drei Spuren auf diese Straßenseite, um vor mir an den Rand zu fahren. Der Fahrer war so geschickt, dass das Manöver nur eine Minute dauerte und noch nicht einmal die Reifen quietschten.
    Zwei Männer kletterten aus dem Wagen, einer auf jeder Seite. Sie trugen dunkle Anzüge, konservative Krawatten und sahen überkorrekt und unauffällig aus.
    Scheiße! Echte, so wahr mir Gott helfe, Men in Black! Das musste ein Scherz sein.
    Der Polizist reichte dem Fahrer der Limousine meinen Führerschein und deutete auf mich. Unbewusst drückte ich mich in meinen Sitz, als könne ich durch den Boden hindurchschmelzen.

    Ich hätte Ben anrufen sollen, doch ich wartete, weil ich sehen wollte, worauf das Ganze hinauslief. Gewiss handelte es sich um ein Missverständnis.
    Die beiden Men in Black kamen steifbeinig auf mich zugelaufen. Wahrscheinlich gingen sie im Grunde völlig ruhig und normal. Auf mich wirkte es allerdings, als pirschten sie sich an. Die Wölfin wollte knurren. Und sie wollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen. Ich war immer noch im Wagen, ich konnte immer noch losfahren – und die Polizisten ebenfalls. Ich wartete. Musste diesmal auf die menschliche Seite hören.
    Erst denken, dann handeln. Braves Mädchen. Das hätte T.J. gesagt, wenn er da gewesen wäre. Vielleicht hätte er mich sogar hinter den Ohren gekrault. Ich fühlte mich ein wenig besser.
    Sie blieben an meinem Fenster stehen, spähten herein und musterten mich. Meine Nasenflügel blähten sich; ich atmete ein. Menschen, es waren ganz normale Menschen. Warmes Blut floss durch lebendige Venen, also waren es keine Vampire. Auch kein Hauch von Lykanthropie. Lykanthropen verströmten eine Art wilden Moschusgeruch, der sich nicht

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