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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Spaghettiträgern, genau an den richtigen Stellen figurbetont. Zwar war es kurz, wirkte aber nicht billig. Ich musste mich hinsetzen und aufstehen können, ohne mich in eine peinliche Lage zu bringen. Außerdem hatte ich diese tollen hochhackigen Riemchensandaletten im Schlussverkauf bekommen.
    Alette rieb den Stoff zwischen ihren Fingern, bevor sie
zurücktrat, um sich das ganze Kleidungsstück anzusehen. »Hm. Nicht protzig. Klare Linien. Das wird es wohl tun.«
    Als bräuchte ich ihre Einwilligung! »Ich gehe mich umziehen«, sagte ich und bewegte mich auf die Treppe zu.
    Sie hielt mich nicht zurück. Nach den ersten zwei Schritten legte ich den Rest des Wegs laufend zurück.
    In dem Moment, als ich die Zimmertür hinter mir schloss, läutete das Handy. Ich fischte es aus meiner Tasche und warf einen Blick auf das Display – es war meine Mutter. Ich hatte ganz vergessen, dass heute Sonntag war. Sie rief mich jeden Sonntag an.
    Â»Hi Mom.«
    Â»Hi Kitty. Wo bist du diese Woche?« In ihrem Tonfall schwangen unausgesprochene Rügen mit. Sie hatte mich gebeten, bei ihr anzurufen, sobald ich an einem neuen Ort eintraf, um sie wissen zu lassen, wo ich mich befand. Da ich beinahe jede Woche woanders war und in der Zwischenzeit meist unterwegs, schien der Versuch, sie über meinen Aufenthaltsort auf dem Laufenden zu halten, ein wenig, na ja, zwecklos. Für gewöhnlich vergaß ich es.
    Â»Washington, D.C.«
    Auf einmal schwang echtes Interesse in ihrem Tonfall mit. »Wirklich? Wie aufregend! Hast du dir schon Sehenswürdigkeiten angesehen?«
    Glücklicherweise war ich in der Lage, ihre Frage mit einem Ja zu beantworten, und wir konnten uns ein oder zwei Minuten darüber unterhalten. Sie klang enttäuscht, als ich ihr sagte, dass ich keine Fotos gemacht hatte.
    Â»Ich schicke dir eine Postkarte«, sagte ich. »Hör mal,
Mom. Es tut mir wirklich leid, dich so abzuwürgen, aber ich habe im Moment keine Zeit zum Quatschen. Ich bin auf dem Sprung.«
    Â»Oh?« Diese unverkennbare Mom -Frage.
    Ich gab nach. Sie so schnell abzuwimmeln, machte mir ein schlechtes Gewissen. »In einem der Kunstmuseen hier findet ein Empfang statt. Es hat ganz lustig geklungen.«
    Â»Gehst du alleine hin?«
    Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie es schaffte, eine Frage zu stellen und keinen Zweifel daran zu lassen, dass sie etwas völlig anderes damit meinte. Es jagte mir ein wenig Angst ein, dass wir einander so gut kannten, dass ich ganz genau wusste, was sie tatsächlich in Erfahrung bringen wollte.
    Â»Ja, alleine«, sagte ich mit einem Seufzen. »Ich bin nicht lange genug hier, um mit jemandem verabredet zu sein.«
    Â»Tja, du kennst so viele Leute überall, dass ich den Überblick verliere, wenn ich nicht nachfrage. Ich mache mir Sorgen, wenn du so alleine herumreist.«
    Dies war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um ihr zu sagen, dass ich bei einem Vampir wohnte. »Mir geht es prima, Mom. Versprochen.«
    Â»Na gut, ich glaube dir. Ruf an, bevor du die Stadt verlässt, okay?«
    Merken, merken! »Ich versuche, daran zu denken.«
    Â»Ich habe dich lieb.«
    Â»Ich dich auch, Mom.«
    Schließlich war ich frisch geduscht und umgezogen. Nachdem ich fünf Minuten lang geübt hatte, in den neuen Schuhen zu laufen, war ich bereit, nach unten zu gehen.

    Alette wartete in der Eingangshalle am Fuß der Treppe. Ich fand sie genauso vor, wie ich sie verlassen hatte, bloß dass jetzt jemand bei ihr war. Sie sagte noch etwas zu ihm und wandte sich dann mir zu.
    Der Mann, mit dem sie sich unterhalten hatte, trug einen dunkelgrauen Anzug und stand hinter ihr, mit verschränkten Armen an den Türrahmen zum Salon gelehnt. Nicht Bradley oder Tom. Er war Mitte zwanzig, kleiner, hatte ein Grübchen im Kinn, stachelige braune Haare und einen sarkastischen Gesichtsausdruck. Er musterte mich langsam, wobei er seinen Blick ostentativ meinen Körper emporwandern ließ, angefangen bei den Fußknöcheln, und nicht ohne an den interessanten Stellen zu verweilen. Sein Lächeln wurde noch sarkastischer, als er meinem Blick begegnete.
    Er roch kaltblütig, und in seiner Brust war kein Herzschlag zu hören. Nicht bloß ein Vampir, sondern noch dazu ein öliger.
    Als ich in der Eingangshalle ankam, fragte ich leise: »Wer ist das?«
    Alette hob eine Hand, um ihn mir vorzustellen. »Das ist Leo. Er wird Sie zu dem

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