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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus A. Will
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seinen demokratisch legitimierten Gang geht, Dohm. Und dass alles weiter streng geheim bleibt. Sonst lasse ich Sie verhaften. Ich übernehme bis auf Weiteres die Projektgruppe allein. Es sind ja auch nur noch weniger als vier Tage.«
    Da er keine Erklärung für von Hartensteins Verhalten hatte, blieb er ruhig und ließ die Kuhn ziehen, obwohl ihr Verhalten gegen alle Regeln verstieß. Dohm rieb sich die Hand am Kinn. Er musste sich eingestehen, dass er nicht wirklich wusste, was jetzt zu tun war. Was hatte von Hartenstein ihm gesagt, den er da in Zürich auf dem Foto sah: Vertraue mir, mein Freund und Präsident. Ein schöner Freund ist das, dachte Dohm zutiefst verunsichert.
    Während die technischen Vorbereitungen wie am deutschen Beamtenschnürchen liefen, versank das Büro des Präsidenten im totalen mentalen Chaos. Hatte von Hartenstein aber nicht auch gesagt, dass er vielleicht eine Idee hätte? Was hatte er mit »Vielleicht habe ich trotz allem eine Idee« gemeint? Seine Flucht? Schöner Einfall, einfach abzuhauen. Hatte nicht von Hartenstein ihn in Berlin vom Rücktritt abgehalten? Was sollte das alles? Jetzt konnte er nun wirklich nicht mehr zurücktreten. Dohm musste die Sache durchstehen. Nur dass er keine Idee hatte, wie er das alles noch verhindern konnte – jetzt und ohne seine rechte Hand.
    Aus seinen Gedanken riss ihn Frau Sandmann. Es hatte sie sehr viel Überzeugungsarbeit gekostet, die Contessa in die Präsidentenlimousine zu bekommen, mit der Dohms Fahrer nun auf dem Weg nach Kronberg war. Dohm rief erst einmal seine Frau an und warnte sie vor, schließlich mochten sich die beiden Frauen so gar nicht. Aber im Moment war das der sicherste Ort, an dem man Veronica de Borquese zwischenlagern konnte. Und er erlaubte seiner Frau auch, der Contessa schon mal von der Operation D-Day zu berichten, bis er heimkäme – zum ersten Mal seit Jahren mit einem Taxi. Frau Sandmann konnte es kaum glauben, doch hier passierten in den letzten Tagen ohnehin unglaubliche Dinge.
    11.00 Uhr
    Schon über eine halbe Stunde saß Veronica de Borquese in Dohms edlem und geräumigem Wohnzimmer, ehe der Hausherr erschien. In aller Offenheit hatte Simone Dohm ihr derweil berichtet, was seit zehn Tagen hinter den Kulissen geschah. Veronica konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sprachlos und heftig atmend hielt sie sich immer wieder die Hand vor den offen stehenden Mund. Diese verrückten Markigen wollten umgehend wahr machen, was sie gesagt hatten. De Borquese musste nur an ihre Familie in Italien denken, um zu erahnen, welchen Streit es geben könnte. Nur dass ihr Mann überhaupt nichts dafür konnte, wo immer er auch momentan steckte.
    »Sorry.« Dohm ging direkt auf de Borquese zu, als er mit zur Entschuldigung angehobenen Armen in das repräsentative Wohnzimmer trat.
    »Wo ist mein Mann, Claus?« Nahezu beschwörend fragte ihn Veronica das, als sie ihm gegenüberstand.
    »Bitte setz dich wieder.« Nur flüchtig küsste er schnell seine Simone, die gar nicht so schnell hatte aufspringen können.
    »Lies das bitte.« Noch ehe er neben seiner Frau auf die Couch plumpste, platzte es aus Veronica heraus: »Was soll das? D-Mark einführen, D-Day, absetzen? Wo zum Teufel steckt Hanns, Claus? Was habt ihr vor, was er nicht mit sich vereinbaren kann?« Sie hielt das Schreiben ungläubig fest, abwechselnd einen der Dohms anstarrend.
    »Veronica, ich weiß es nicht. Das Schreiben ist heute Morgen mit der Hauspost eingetroffen. Ich habe Hanns selbst am Dienstagmorgen zum letzten Mal gesehen.«
    »Aber, Claus, Hanns haut doch nicht ab. Klar, er ist kein Heldentyp, aber er verschwindet doch nicht einfach so.«
    »Wann hast du zum letzten Mal mit ihm gesprochen?«
    »Dienstagabend. Er hat mir versprochen, sich jeden Abend zu melden.«
    »Wieso versprochen?« Simone Dohm wurde neugierig.
    »Na ja, er hatte mir am Morgen mehr oder weniger befohlen, bis auf Weiteres in Italien zu bleiben.«
    »Warum?«
    »Das wollte er mir nicht sagen. Deshalb bin ich ja so alarmiert.«
    »Kann ich gut verstehen.« Simone hielt die Hand ihres Gatten, der weiterfragte.
    »Hat er dir gegenüber irgendetwas erwähnt, was er machen wollte? Hat er von einer Idee oder so gesprochen?«
    »Nein, Claus. Sagte ich doch schon.«
    »Mir sagte er, dass er an einer Idee arbeite, von der er mir aber erst am Mittwoch erzählen wollte. Also gestern.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Hat er in irgendeinem Zusammenhang von Zürich gesprochen, Veronica?«
    »Nein, wir

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