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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Cavalry Club.«

      »Eigentlich ist er Major bei den Grenadier Guards und dem SAS unterstellt«, antwortete Ferguson.

      »Mit dieser Frisur? Ich meine, haben Sie sich die Haare angesehen?«
      »Sondererlaubnis vom SAS. Braucht keinen Haarschnitt. Wenn man im Hafen von Belfast einen Strolch spielen will, ist Tarnung ziemlich wichtig, Superintendent.«

    »Und er ist wirklich zuverlässig?«
      »O ja. Zweimal dekoriert. Military Cross für persönlichen Einsatz gegen marxistische Guerillas in Oman und noch mal

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    für irgendeinen Unsinn irgendwo in Irland, Einzelheiten sind Verschlußsache.«
      Carver hielt das Foto hoch. »Das ist schlecht, sehr schlecht. Es wird Kreise ziehen.«
    »Wir schicken Ihnen einen umfassenden Bericht.«

    »Darauf hätte ich wetten können.«
      Carver stieg aus, und Villiers drehte sich um und ging auf ihn zu. »Eines habe ich nicht erwähnt, Superintendent. Ihren Mann am Ende des Gartens zum Grosvenor Place, der auf Spanner aufpassen soll. Ich habe ihn fesseln müssen. Sie finden ihn in seinen eigenen Handschellen unter einem Baum am Teich. Ihm ist nichts passiert. Ich habe auf dem Rückweg nachgesehen. Sagen Sie ihm, es täte mir leid mit dem Hund.«

    »Sie Bastard«, zischte Carver.
      Er lief zu dem Granada, die Tür knallte zu, der Wagen schoß davon.
      Ferguson sagte: »Steigen Sie ein, Tony. Sergeant Major, ich denke, wir können uns darauf verlassen, daß Sie den Wagen allein loswerden? Ich werde nicht fragen, wo Sie ihn organisiert haben.«

      »Sir.« Jackson schlug die Hacken zusammen und ging über den Platz zu dem Fernmeldefahrzeug.
      Villiers stieg hinten in den Bentley, und Fox fuhr los. Ferguson sagte: »Ihr Urlaub ist doch erst in einer Woche um?«
    »Offiziell, ja.«

      Ferguson kurbelte das Fenster hinunter und schaute hinaus, während sie um das Königin-Viktoria-Denkmal herumfuhren und auf die Mall bogen.

    »Haben Sie Gabrielle in letzter Zeit gesehen?«
    Villiers sagte unbewegt: »Nein.«

    »Wohnt sie noch in Kensington Palace Gardens?«
    »Manchmal. Die Wohnung gehört weiterhin mir. Wir haben

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    aber vereinbart, daß sie sie benutzen kann, wenn sie in London ist. Sie hat natürlich noch ihre Wohnung in Paris.«
    »Es tut mir leid, als ich das mit der Scheidung hörte.«

      »Es war das Beste, was uns beiden je passierte«, antwortete Villiers nur.

    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Aber ja.«
      Ferguson fröstelte und schlug den Mantelkragen höher, kurbelte das Fenster aber noch weiter auf, so daß die kalte Morgenluft ungehindert ins Wageninnere drang.

      »Manchmal frage ich mich, wozu das Leben überhaupt da ist.«
      »Die Frage kann ich leider nicht beantworten«, sagte Villiers. »Ich lasse es einfach über mich ergehen.«

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    Brigadier Charles Ferguson arbeitete wenn irgend möglich von seiner Wohnung am Cavendish Square aus. Sie war sein großes Hobby. Der Kamin im Adam-Stil war echt, auch das Feuer, das darin brannte. Der Rest war ebenfalls georgianisch. Alles war perfekt abgestimmt, sogar die Vorhänge. Er saß an dem Morgen nach Villiers’ Palasteinbruch um zehn Uhr am Feuer und las die Financial Times, als sein Diener Kim, ein ehemaliger Gurkhasoldat, eintrat.

    »Mademoiselle Legrand, Sir.«

      Ferguson nahm seine Lesebrille mit den Halbmondgläsern ab, legte sie und die Zeitung hin und stand auf. »Führen Sie sie herein, Kim, und bitte Tee für drei.«

    Kim entfernte sich, und einen Augenblick später kam Gabri

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    elle Legrand ins Zimmer.
      Sie ist die schönste Frau, die ich in meinem Leben gesehen habe, sagte Ferguson sich zum soundsovie lten Mal. Sie trug Reitzeug: Stiefel, abgewetzte Reithosen, ein weißes Hemd und eine alte grüne Jacke aus Donegaltweed. Die blonden Haare waren im Nacken zu einem Knoten gebunden und wurden von einem scharlachroten Band aus der Stirn gehalten. Sie sah ihn ernst an, und ihre großen grünen Augen zeigten keinerlei Ausdruck, während sie mit der Reitgerte in ihrer linken Hand ans Knie schlug. Sie war nicht klein, mit Stiefeln etwa 1,72 Meter. Ferguson ging herzlich lächelnd auf sie zu und streckte beide Hände aus.
      »Meine wunderhübsche Gabrielle.« Er küßte sie auf die Wange. »Wie ich höre, nicht mehr Mrs. Villiers?«
    »Nein«, sagte sie. »Wieder ich selbst.«

      Ihr Akzent war britische Oberschicht, aber das Timbre ihrer Stimme gab ihm eine sehr persönliche Note. Sie ließ die Gerte auf den Tisch fallen, trat ans Fenster und blickte auf den

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