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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Nikolaj sich auch richtig um dich?« sagte er auf russisch. »Wenn nicht, brauchst du mir nur Bescheid zu sagen. Ich helfe gern.«
    »Alter Wüstling«, sagte sie.

      »Das hab ich schon mal irgendwo gehört«, erwiderte er lachend, während sie das Zimmer bereits wieder verließ.
      Juan Garcia saß mit Nikolaj Below am Fenster und trank Kaffee, ohne etwas zu sagen, während Ralph Bobst an der anderen Seite des Raums in einem Ohrensessel am Kamin saß und die umfangreiche Akte durcharbeitete, die der Argentinier mitgebracht hatte.
      Nach einer Weile klappte der Australier das Dossier zu und griff nach einer Zigarette. »Nicht gerade alltäglich. Die Etendard wird von den Dassault-Werken hergestellt, an denen der französische Staat eine Mehrheitsbeteiligung von einundfünfzig Prozent hat.«
    »Das stimmt«, sagte Garcia.

      »Und die Exocet wird von einem staatlichen Unternehmen produziert, der Industrie Aerospatiale, deren Präsident General Jacques Mitterrand ist, der Bruder des französischen Staatspräsidenten. In Anbetracht der Tatsache, daß die französische Regierung ihre Rüstungslieferungen an Argentinien fürs erste eingestellt hat, eine pikante Situation.«
      Garcia sagte: »Wir hatten aber insofern Glück, als ein Team französischer Techniker schon vor Ausbruch der Feindseligkeiten in unserem Land war. Sie sind in Bahia Bianca stationiert und haben uns bei der Aufstellung der Abschußgeräte und Kontrollsysteme und bei den Testflügen unschätzbare Hilfe geleistet.«

      »Und wie ich der Akte entnehme, hatten Sie noch andere Hilfe. Dieser Dr. Paul Bernard scheint Ihnen Informationen geliefert zu haben, die für den Erfolg des Unternehmens unerläßlich

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    sind.«
      »Eine genialer Elektronikingenieur«, antwortete Garcia. Er war früher Leiter der Forschungsabteilung von Aerospatiale. Jetzt ist er Professor an der Sorbonne.«
      »Seine Motive würden mich interessieren«, sagte Bobst. »Warum hat er es getan? Geld?«
      »Nein, er scheint die Briten nicht zu mögen. Er rief an dem Tag in der Botschaft an, als Präsident Mitterrand das Embargo verkündete. Er bot uns an, alles zu tun, um uns zu helfen.«
    »Interessant«, sagte Bobst.

      »In diesem Land stehen viele Leute auf unserer Seite«, fügte Garcia hinzu. »Frankreich und England hatten noch nie eine besonders herzliche Beziehung.«

      Bobst klappte die Akte wieder auf und studierte stirnrunzelnd ein Dokument. Below bewunderte die Show, die er abzog, und wartete.
    Garcia sagte endlich: »Können Sie uns helfen?«
      »Ich denke, ja. Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen. Natürlich auf rein geschäftlicher Basis. Wer bei diesem Konflikt recht hat oder nicht, ist mir offen gesagt schnuppe. Wenn ich etwas arrangiere und Ihnen ein paar Exocets besorgen kann, dürfte es Sie so um die zwei oder drei Millionen kosten.«
    »Dollar?« fragte Garcia.

      »Mein Hauptquartier ist die City in London, Senor Garcia«, entgegnete Bobst. »Ich rechne also in Pfund Sterling ab. Und in Gold. Haben Sie soviel zur Verfügung?«
      Garcia schluckte. »Kein Problem. Die notwendigen Mittel sind im Augenblick in Genf.«

      »Sehr gut.« Bobst stand auf. »Ich würde gern mit Professor Bernard sprechen.«

    »Wann?« fragte Garcia.
    »Sobald wie möglich.« Bobst sah auf seine Uhr. »Sagen wir,

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    heute nachmittag um zwei. Irgendwo, wo alles gut zu überblikken ist.«
      »Um zwei?« Garcia überlegte krampfhaft. »Ich weiß nicht. Es ist sehr kurzfristig. Vielleicht paßt es ihm dann nicht.«
      »Dann vereinbaren Sie etwas, das ihm paßt«, antwortete Bobst barsch. »Sie haben es doch auch eilig, oder vielleicht nicht? Wenn wir etwas machen können, müßte es in einer Woche oder spätestens zehn Tagen passieren. Ich nehme an, danach würde es zu spät sein. Meinen Sie nicht?«
      »Selbstverständlich«, sagte Garcia hastig und wandte sich an Below: »Kann ich mal telefonieren?«
    »Im Arbeitszimmer.«
      Garcia ging hinaus. Below sagte: »Sie haben eine Idee, denke ich?«
      »Schon möglich«, antwortete Bobst. »Da ist etwas in der Akte, das sich hervorragend für unsere Zwecke eignet.«
      »Ich nehme an, Sie sind in Ihrer Wohnung in der Rue de Rivoli?«

      »Genau. Wanda ist vorausgefahren, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.«

      »Wie geht es ihr? Ist sie immer noch so schön und verführerisch?«
    »Wäre sie sonst noch bei mir?«

      Below lachte. »Ich möchte wissen, was Sie tun

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