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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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einen Whisky ein. »Und ich denke nicht im Traum daran, Ihnen in diesem Stadium der Partie weh zu tun, Major. Man möchte Sie heil und unversehrt im KGB-Hauptquartier am Dserschinski-Platz sehen. Was für eine Goldgrube an Informationen Sie sein werden. Und sagen Sie jetzt bloß nicht, Sie würden nicht reden. Wir haben neuerdings einige sehr bemerkenswerte Drogen.« Er nickte Kemal zu. »Hol die beiden wieder her.«

      Kemal öffnete die Tür zur Pantry, und nach einer Weile kamen Montera und Gabrielle ins Zimmer. Montera sagte: »Was haben Sie mit ihnen vor?«

    »Ist es nicht wichtiger, was ich mit Ihnen vorhabe, Oberst?«
      Montera wartete. Dann sagte er sehr gelassen: »Ja, ich hätte wissen sollen, daß an dieser Sache mehr dran ist.«
      »In der Tat. Major Villiers glaubte, ich wollte morgen früh einen Aerospatiale-Konvoi nach St. Martin überfallen, um Ih

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    nen die Exocets zu besorgen. Die Raketen werden nämlich von dort zur Ile de Roc gebracht, einer kleinen Insel unweit der Küste, die als Testgelände dient.«

    »Und?«
      »Und Sie denken, daß morgen eine Hercules mit zehn Exocets von Oberst Ghaddafi aus Italien kommt und in Lancy landet.« Er lächelte. »Sie irren sich beide.«
      Er schritt zu einer Tür in der anderen Ecke, öffnete sie und verschwand. Kurz darauf kam er mit einem französischen Offiziersrock zurück, den er lächelnd anzog.

      »Paßt gut, nicht wahr?« sagte er, während er ihn zuknöpfte. »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Hauptmann Henri Leclerc. Ich führe ein neun Mann starkes Sonderkommando des Dreiundzwanzigsten Lenkwaffenregiments, morgen früh nach St. Martin beordert, wo ein Landungsboot der französischen Kriegsmarine uns an Bord nehmen und zur Ile de Roc bringen wird.«
      Villiers sagte: »Lassen Sie mich raten. Die Männer werden nicht mal bis St. Martin kommen. Sie werden für einen kleinen Zwischenfall sorgen?«

    »Sagen wir, wir leiten sie hierher um und übernehmen.«
    »Und fahren dann an Ihrer Stelle zur Ile de Roc?«
      »Auf der Insel sind nur achtunddreißig Mann stationiert. Ich glaube nicht, daß wir große Schwierigkeiten haben werden. Die Herren hinten im Stall eignen sich vorzüglich für solche Kommandounternehmen.«
      »Und Sie nehmen die Exocets, die Sie brauchen, einfach vom Testvorrat? Sie werden sie nie fortschaffen können.«

      »Warum nicht? Alles, was wir dann noch brauchen, sind ein paar Stunden Zeit. Bei einem bestimmten Signal kommt ein gut motorisierter Trawler und nimmt die Raketen und die Männer an Bord. Er fährt übrigens unter panamesischer Flagge. Draußen auf See ist er dann nur noch einer von Hunderten von Kut

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    tern aus allen möglichen Lä ndern, die in diesen Gewässern fischen.«
      Villiers suchte eine schwache Stelle und sagte: »Zwischen dem Hauptquartier der französischen Raketengruppen und den Testplätzen muß es irgendeine Kontrollprozedur geben. Wenn die Funkstation der Ile de Roc schweigt, werden sie den Grund wissen wollen.«
      »Die Station wird aber nicht schweigen.« Hobst kostete das Frage-und-Antwort-Spiel sichtlich aus. »Wir werden den notwendigen den Funkkontakt aufrechterhalten. Ich habe zu diesem Zweck einen ehemaligen Armeefunker angeheuert. Und noch etwas: Notfallmaßnahmen werden normalerweise erst nach dreistündiger Funkstille ergriffen. Wir hätten also selbst dann reichlich Zeit, wenn etwas dazwischenkommt.«
      Raul Montera, der alles mit undurchdringlicher Miene angehört hatte, mischte sich ein: »Es wird nicht gehen, und Sie wissen es.«
      »Das stimmt. Die ganze Welt wird mit Empörung auf den Verzweiflungsschritt der argentinischen Regierung reagieren. Ich kann mir gut vorstellen, was für ein Gezeter es in den Vereinten Nationen geben wird, und ich möchte nicht wissen, was die Franzosen unternehmen werden.«
      »Aber dies ist kein Verzweiflungsschritt der argentinischen Regierung«, sagte Montera.
      »Natürlich nicht, aber solange es den Anschein hat, läuft es auf dasselbe hinaus, und wenn wir dafür sorgen, daß man nach unserem Verschwinden die Leiche eines der größten Fliegerasse Argentiniens findet, unterstützen wir den Anschein ganz gewaltig. Unfälle kommen immer wieder vor, verirrte Kugeln, Querschläger und all das.« Er schenkte sich nach. »Warum hab ich wohl Ihrer Meinung nach darauf bestanden, daß Ihre Regierung mir jemanden wie Sie schickt?«
      Montera hatte sich ausgezeichnet in der Gewalt. »Wozu all die

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