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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ihn. »Sieh da«, sagte Villiers.
      Bobst und Kemal stiegen aus dem Landrover, und Hauptmann Leclerc sprang aus dem Lkw-Fahrerhaus und ging zu ihnen. Er war blond, noch ziemlich jung und trug eine Brille, die bei dem heftigen Regen seine Sicht trübte.

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    »Wo sind wir hier eigentlich?« fragte er.
      Die Stalltüren wurden geöffnet, und Roux’ Männer, nun alle in Uniform und mit Gewehren oder Maschinenpistolen bewaffnet, liefen heraus. Das Ganze war in wenigen Sekunden vorbei, und die restlichen Männer des Kommandos sprangen auf Kemals Befehl mit erhobenen Händen von der Ladefläche des Lasters und wurden mit Ledere fortgebracht.
      Villiers drehte sich zu Montera: »Ein gerissener Halunke, das muß man ihm lassen.«
      Sie hörten Schritte von Stiefeln auf der steinernen Kellertreppe, Türen wurden geöffnet und zugeschlagen, Riegel zurückgeschoben, und dann machte sich jemand an ihrer Tür zu scha ffen, sie wurde aufgerissen, und Kemal erschien, flankiert von zwei Männern.
    »Los, Oberst, kommen Sie raus.«

      Montera zögerte. Seine Hand griff nach Gabrielle, umkla mmerte sie kurz, und dann ging er. Sie sagte kein Wort, während die Tür zugeschlagen wurde und Villiers ihr einen Arm um die Schultern legte.
      Die Schritte entfernten sich im Gang und hallten abermals auf der Treppe. Villiers trat zu der kleinen vergitterten Luke in der Tür und erblickte auf der anderen Seite des Gangs den jungen französischen Offizier, den er im Hof gesehen hatte. Der andere Gefangene starrte ihn durch die Luke in seiner Tür an.
    »Wer sind Sie?« fragte Villiers.

      »Hauptmann Henri Leclerc, Dreiundzwanzigstes Lenkwaffenregiment. Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten?«
      »Ich glaube fast, sie wollen Ihre Rolle spielen, damit sie auf der Ile de Roc landen können.«
    »Großer Gott!« entfuhr es Leclerc. »Wozu?«

    Villiers informierte ihn.
      Als er ausgeredet hatte, sagte Leclerc: »Und wie will er von hier weg, wenn er zurückgekommen ist?«
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      »Auf der alten Jägerbasis in Lancy wartet eine Maschine auf ihn. Eine Navajo Chieftain.«
    »Er hat offenbar an alles gedacht.«

      »Und wir können im Moment überhaupt nichts machen. Selbst wenn wir hier rauskommen sollten und die Behörden alarmierten, würde es wahrscheinlich nichts nützen. Flugzeuge können nicht auf der Ile de Roc landen, und sogar Hubschrauber haben Schwierigkeiten.«

      »Nicht ganz«, sagte Ledere. »Als man mir die Versetzung mitteilte, hat man mich sehr gründlich eingewiesen und sagte dabei auch etwas über die Flugbedingungen. Es interessierte mich, weil ich selbst Pilot bin, habe beim Luftwaffenkorps der Armee einen Lehrgang für leichte Maschinen gemacht. Sie haben letztes Jahr kleine Landeplätze am Nordende der Insel getestet.«

      »Ich dachte, da wären die steilsten Klippen.« »Ja, aber bei Ebbe wird davor ein großes Stück Watt aus festem Sand frei. Sie haben festgestellt, daß man dort ohne weiteres landen kann. Leider ist die Stelle ziemlich weit draußen, so daß sie schnell wieder von der Flut bedeckt wird. Deshalb wurde die Lösung als unpraktisch verwo rfen.«
      »Solange wir hier sind, ist sie das auch«, sagte Villiers und trat wütend gegen die Tür.

      Wanda zog sich die Pferdedecke um die Schultern und lugte aus einem runden Fenster des Heubodens, während die Männer, über denen sie die ganze Nacht geschlafen hatte, auf die Ladefläche des Lasters kletterten. Bobst, Kemal und Rabier, der Pilot, standen am Hauseingang, und Kemal fesselte Montera gerade mit einem schwarzen Seidenschal die Hände vor dem Bauch.

      »Wie Sie sehen, sind wir sehr rücksichtsvoll«, sagte Bobst. »Aber wir tun es nicht aus Liebe zu Ihnen. Wir möchten verhindern, daß man Sie mit verräterischen Striemen an den Handgelenken findet.«
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      »Ein feiner Herr«, sagte Montera, und dann stopfte Kemal ihm ein Taschentuch in den Mund.
      Bobst sagte zu Rabier: »Und jetzt lassen wir Sie allein. Diese Keller sind so sicher wie die Bastille, aber behalten Sie sie trotzdem ein bißchen im Auge. Wir dürften in fünf oder sechs Stunden wieder da sein.«
    »Sehr gut, Monsieur, Sie können sich auf mich verlassen.«
      »Und wenn diese verdammte Wanda aufkreuzt, sperren Sie sie auch in den Keller, jedenfalls bis ich zurück bin.«
      Kemal saß schon am Steuer. »Von mir aus kann’s losgehen, Sir.«
    Bobst kletterte ins Fahrerhaus, und der Laster fuhr ab.
      Rabier drehte sich um und

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