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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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miterleben sollen, an der ich gerade teilnahm, Devlin. Der Innenminister höchstpersönlich, Scotland Yard und der Direktor. Und wissen Sie was?« Er stellte sich mit dem Rücken zum Feuer und wärmte sich auf. »Die nehmen das gar nicht so ernst.«
    »Cussane, meinen Sie?«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Man nimmt seine Existenz
zur Kenntnis, Wenn Sie mir folgen können. Ich legte seine Ak
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    te vor, und seine Aktivitäten in Dublin in den letzten Tagen waren weiß Gott schlimm genug: Lewin, Lubow, Tscherny, zwei IRA-Leute. Dieser Mann ist ein Schlächter.«

      »Da bin ich anderer Ansicht«, entgegnete Devlin. »Für ihn ist das nur Teil seines Vorhabens, etwas, das einfach erledigt werden muß, und zwar sauber und flott. Er hat im Lauf der Jahre häufig Menschen verschont. Tanja und ich wären ein gutes Beispiel. Er hat es nur auf ein Ziel abgesehen, das ist alles.«

      »Erinnern Sie mich bloß nicht daran.« Ferguson schüttelte sich. In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Harry Fox trat ein.
      »Hallo, Sir. Tag, Liam. Wie ich höre, hat sich während meiner Abwesenheit einiges ereignet.«

      »Das kann man wohl sagen«, versetzte Ferguson. »Ging in Paris alles glatt?«

    »Ja, ich sprach mit Tony. Er hat die Sache in der Hand.«
      »Darüber können Sie später berichten. Ich informiere Sie besser erst über die letzten Entwicklungen.«

      Was er so rasch wie möglich tat, gelegentlich von Devlins Zwischenbemerkungen unterbrochen. Als Ferguson geendet hatte, meinte Harry Fox: »Was für ein Mann! Seltsam.« Er schüttelte den Kopf.
    »Was ist an ihm so seltsam?«

      »Als ich ihn kürzlich traf, fand ich ihn recht sympathisch, Sir.«

      »Das fällt einem nicht schwer«, ließ sich Devlin vernehmen. Ferguson runzelte die Stirn. »Schluß jetzt mit diesem Unsinn.« Kim trug ein Tablett mit Teegeschirr und einem Teller Schinkentoasts herein. »Vorzüglich«, meinte Ferguson. »Ich habe einen Bärenhunger.«

    »Und Tanja Woroninowa?« fragte Fox.
    »Die habe ich für den Augenblick sicher untergebracht.«

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    »Wo,Sir?«
      »In unserer Wohnung in Chelsea. Das Direktorat hat zu ihrem Schutz eine Agentin abgestellt bis hier alles geklärt ist.«

      Er reichte jedem eine Tasse Tee. »Und was wäre jetzt der nächste Schritt?« fragte Devlin.

      »Innenminister und Direktor, mit denen ich übrigens einig bin, finden, daß wir diese Angelegenheit vorerst nicht zu publik machen sollen. Zweck der Übung beim Papstbesuch sind Liebe und Brüderlichkeit; ein ernstgemeinter Versuch, zur Einstellung der Feindseligkeiten im Südatlantik beizutragen. Stellen Sie sich einmal vor, wie sich das auf den Titelseiten der Zeitungen machen würde: ›Erster Papstbesuch in England – tollwütiger Killer los.‹«

    »Und dazu noch ein Priester, Sir.«
      »Das können wir unberücksichtigt lassen. Immerhin wissen wir, wer er in Wirklichkeit ist.«
      »Lassen wir nichts unberücksichtigt«, wandte Devlin ein. »Gestatten Sie, daß ich Sie als nicht besonders guter Katholik über einige Dinge informiere. In den Augen der Kirche wurde Harry Cussane vor einundzwanzig Jahren in Vine Landung, Connecticut, zum Priester geweiht und ist noch immer Geistlicher. Haben Sie denn in letzter Zeit keinen Graham Greene gelesen?«

      »Na schön«, versetzte Ferguson gereizt. »Das mag meinetwegen so sein, aber die Premierministerin wünscht nicht, daß Cussane Schlagzeilen macht. Das nützte niemandem.«
      »Er könnte schneller gefaßt werden«, gab Fox milde zu bedenken.

      »Das erwartet man ohnehin von uns. Die Sicherheitspolizei Dublin hat auf unsere Bitte hin in seinem Haus Fingerabdrücke sichergestellt und in ihren Computer eingegeben, der, wie Sie wissen, mit dem der Sicherheitsabteilung in Lisburn verbunden ist, und über diesen mit unserer Datenverarbeitungsanlage und

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    der des Zentralarchivs von Scotland Yard.«
      »Ich wußte gar nicht, daß eine solche Vernetzung existierte«, sagte Devlin.

      »Tja, das kleine Wunder Mikro-Chip«, meinte Ferguson. »Elf Millionen Personen erfaßt: Strafregister, Bildungsgrad, Beruf, sexuelle Neigungen, persönliche Angewohnheiten – zum Be ispiel, wo jemand seine Möbel kauft.«
    »Das meinen Sie doch nicht ernst?«

      »Oh doch. Einen von Ihrem Verein, der letztes Jahr aus Ulster hierherkam, erwischten wir, weil er immer im Coop einkaufte. Er hatte zwar eine vorzügliche zweite Identität, konnte aber von einer lebenslangen

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