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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Dunhill nach Larwick. Brodie hielt vor der Gemischtwarenhandlung an und ging hinein; die anderen warteten. Fünf Minuten später kehrte er zurück und setzte sich wieder ans Steuer des Transit.
      »Hector Mungo war heute früh hier einkaufen. Das alte Mädchen da drinnen steht abends im Pub hinterm Tresen. Beide Mungos seien da, meint sie, aber keine Fremden; die würden sofort auffallen.«

      Devlin schaute durch eines der Fenster in den Hecktüren des Kastenwagens. Das Dorf bestand in der Tat nur aus einer Straße, einer Reihe von kleinen Granithäusern, einem Pub und dem Laden. Dahinter erhob sich steil das Bergland. »Ich verstehe, was Sie meinen.«

      Brodie ließ den Motor an und fuhr los, folgte einer schmalen, von grauen Feldsteinmauern gesäumten Straße. »Die einzige Zufahrt«, erklärte er. »An ihrem Ende liegt der Hof.« Wenige Minuten später sagte er: »Und hier müssen wir anhalten, wenn wir nicht gesehen werden wollen.«

      Er hielt unter einer Baumgruppe an, und alle stiegen aus. »Wie weit noch?« fragte Trent.
      »Knapp eine Viertelmeile. Ich gehe voran und zeige Ihnen den Weg.«
      Brodie führte sie durch den Wald am Straßenrand bergauf, kletterte durch Farn und Unterholz und hielt auf einer Anhöhe vorsichtig inne. »Da wären wir.«
    Das Gehöft lag in einer Niederung, nur wenige hundert Meter

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    entfernt. »Ganz schön heruntergekommen«, murmelte Devlin.
      »Kann man wohl sagen«, bestätigte Fox. »Kein Lebensze ichen.«

      »Wichtiger noch: keine Spur von dem Jeep«, sagte Devlin. »Vielleicht habe ich mich doch geirrt.«

      In diesem Augenblick kamen die beiden Mungos aus der Küchentür und gingen über den Hof. »Das sind sie vermutlich«, sagte Fox, nahm ein kleines Zeiss-Fernglas aus der Tasche und stellte es scharf ein. »Ein übles Paar«, fügte er hinzu, als die beiden in der Scheune verschwanden.

    Einen Augenblick später kam Morag in Sicht.
      »Das ist das Mädchen!« rief Trent erregt. »Das muß sie sein! Matrosenjacke, Schottenmütze – paßt genau auf die Beschreibung.«
      »Jesus, Maria und Joseph«, sagte Devlin leise. »Ich hatte also recht. Harry muß im Haus sein.«
    »Wie packen wir das an?« fragte Trent.
      »Sind Sie beide mit Sprechfunkgeräten ausgerüstet?« fragte Fox.
    »Sicher.«

      »Gut, dann geben Sie mir eins. Devlin und ich dringen von hinten ins Gehöft ein. Mit etwas Glück überrumpeln wir sie. Gehen Sie zurück und warten Sie im Ford. Wenn ich über Funk Bescheid sage, kommen Sie mit Vollgas die Straße hochgejagt.«

    »Wird gemacht.«
      Trent und Brodie wandten sich zurück zur Straße. Devlin zog eine Walther PPK aus der Tasche und spannte sie. Fox folgte seinem Beispiel.
      Der Ire lächelte. »Vergessen Sie nur eines nicht. Harry Cussane ist nicht der Typ Mann, dem man eine Chance gibt.«
    »Keine Sorge«, versetzte Fox grimmig. »Von mir bekommt

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    er keine.« Er begann den Abstieg durch nasses Unterholz, und Devlin folgte ihm.
      Morag erwachte und starrte verständnislos an die Decke, bis ihr einfiel, wo sie war. Sie drehte sich zu Cussane um, der ruhig neben ihr schlief, le icht atmete, Gesicht entspannt. Seine Rechte umklammerte noch immer die Stetschkin. Sachte schwang sie die Beine aus dem Bett, stand auf und reckte sich, ging dann ans Fenster. Als sie hinausschaute, überquerten Hector und Angus Mungo den Hof und betraten die gegenüberliegende Scheune. Sie schloß die Tür auf, blieb auf der obersten Stufe der Steintreppe stehen und hörte, wie ein Motor ansprang. Sie zog die Stirn kraus, lauschte angespannt, lief dann rasch die Treppe hinunter und über den Hof.

      Im Schlafzimmer regte sich Cussane, streckte sich und schlug dann die Augen auf, war wie üblich sofort hellwach. Die Abwesenheit des Mädchens fiel im auge nblicklich auf, und er war binnen einer Sekunde auf den Beinen. Dann merkte er, daß die Tür offenstand.

      In der Scheune roch es süßsauer nach Maische, denn die Mungos betrieben hier ihre Schwarzbrennerei. Hector startete den alten Benzinmotor, der Pumpe und Generator antrieb, und schaute dann prüfend in den Bottich.
    »Da muß noch Zucker rein«, meinte er.

    Angus nickte. »Ich geh’ welchen holen.«
      Er öffnete eine Tür, die zu einem kleinen Anbau führte. Dort lagerte diverses Rohmaterial, alle notwendigen Zutaten für ihr illegales Gebräu, darunter einige Säcke Zucker. Er wollte gerade einen anheben, als er durch einen Spalt in der

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