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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Angesichts des umfassenden Geständnisses, das er abgelegt hatte, und der erdrückenden Beweise konnte es kaum einen Zweifel an einem Schuldspruch geben. Und alles war ganz vorschriftsmäßig abgelaufen.
    Mit einem tiefen Seufzer raffte Logan sich auf – gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie DI Steel mit wutverzerrtem Gesicht den Korridor entlanggestapft kam. »Wo zum Teufel steckt er?«, fragte sie barsch und stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf.
    »Wer?«
    Sie starrte ihn finster an. »Sie wissen verdammt gut, wen ich meine. Den Mistkerl, den Sie hier angeschleppt haben, ohne mich auch nur zu fragen !«
    »Sie waren ja mit der Vernehmung von dieser Pirie beschäftig–«
    »Kommen Sie mir nicht mit dem Scheiß! Sie wissen ganz genau, dass ich die blöde Vernehmung sofort unterbrochen hätte!« Sie bohrte ihm einen knochigen, harten Finger in die Brust. »Sie haben Ritchie ohne meine Genehmigung vernommen. Wie konnten Sie es wagen?«
    Logan richtete sich vor ihr zu voller Größe auf. »Er hat gestanden, okay? Drei Morde und zwei Mordversuche. Ich habe ihn vernommen, weil Sie nicht gestört werden wollten, und er hat gestanden.«
    »Was hat das denn damit zu tun? Sie haben es hinter meinem Rücken gemacht, Sie –«
    »Ich hab nur meinen verdammten Job gemacht!«
    »Ihr Job ist, zu tun, was ich Ihnen sage, und sonst nichts, Sie hinterfotziger, ruhmgeiler –«
    »Ich?« Logan traute seinen Ohren nicht. »Und was ist mit Ihnen? Haben Sie die Schlagzeile von heute Morgen schon vergessen? ›DI Steel löst einen der kniffligsten Fälle der schottischen –‹«
    »Ich schreibe hier nicht die Pressemitteilungen, das wissen Sie ganz genau!« Sie waren immer lauter geworden, aber nun senkte sie die Stimme zu einem eiskalten Flüstern, während sie einen Umschlag aus der Tasche nahm und ihn aufriss. »Wissen Sie, was das ist?«, fragte sie und zog ein Blatt Papier heraus. »Das ist eine Belobigung, die ich für Sie und Rennie geschrieben habe und dem Polizeipräsidenten schicken wollte.« Sie riss das Blatt in kleine Fetzen und warf sie ihm ins Gesicht. »Glauben Sie mir, Sergeant : Wenn Sie mir noch ein Mal ans Bein pissen, werde ich Sie so fertigmachen, dass Sie nicht mehr wissen, wo Ihnen der Schwanz steht.« Sie machte auf dem Absatz kehrt, stürmte davon und überließ es Logan, die Fetzen aufzulesen.

38
    Eigentlich war Feiern angesagt, aber Logan war nicht in der Stimmung dafür. Sein Telefon hatte schon mindestens ein halbes Dutzend Mal geklingelt, aber immer, wenn er es aus der Tasche gezogen hatte, hatte das Display ihm verraten, dass es DI Steel war – die ihn vermutlich nur noch ein bisschen mehr zusammenscheißen wollte –, also ließ er den Anruf jedes Mal auf die Mailbox gehen, bis er es schließlich aufgab und das verdammte Teil ausschaltete. Er war nicht im Dienst; wenn DI Steel ihn anbrüllen wollte, sollte sie sich gefälligst an die Bürostunden halten. Im Moment hatte er sowieso ein viel zu schlechtes Gewissen, um ihr unter die Augen zu treten; vor allem, nachdem er zehn Minuten damit zugebracht hatte, das Belobigungsschreiben mit Tesafilm wieder zusammenzuflicken – ihre Lobeshymnen auf Rennie und ihn selbst waren beschämend überschwänglich gewesen.
    Jetzt war es halb acht, und Rennie kam mit Getränken beladen von der Theke zurück: Gin Tonic für Rachael; je ein großes Stella Artois für Logan und ihn selbst; Wodka mit Irn-Bru, ein großes Special und zwei Cola-Rum für die vier vom Suchkommando, die geholfen hatten, Michael Dunbars Haus auf den Kopf zu stellen. Rennie hielt eine spontane Rede, in der er versicherte, dass sie sich allesamt auf die Schulter klopfen könnten, weil sie Dunbar geschnappt hatten, bevor er noch einmal morden konnte. Er endete mit einem Toast auf Detective Sergeant Logan McRae, ohne den das alles nicht möglich gewesen wäre.
    Bravorufe und allgemeines Gläserklirren. Rachael beugte sich über den Tisch und erzählte einem der weiblichen Constables, wie schwierig es gewesen sei, den Durchsuchungs- und Haftbefehl in so kurzer Zeit auszustellen und absegnen zu lassen; sie habe aber gewusst, dass es sich lohnte, weil Logan doch so verdammt clever war. Zwei Schwerverbrechen, über die sämtliche Medien berichtet hatten, binnen zwei Tagen aufgeklärt: zuerst der Koffertorso-Mord und jetzt der Shore-Lane-Stalker. Offenbar gab es nichts, was er nicht fertigbrachte.
    Doc Fraser kreuzte rechtzeitig zur zweiten Runde auf. Er sah ziemlich fertig aus, und nachdem er einen

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