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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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lebhafte Röte im Gesicht, und musterte sie wie ein Lehrer seine Schüler.
    »Ich mag keine langen Reden, also gleich zum Punkt: Olowain war mit jedem von euch sehr zufrieden, darum wird die Gesandtschaft so bleiben, wie sie ist. Auch weil jeder von euch Dinge weiß, die zu geheim sind, um euch gehen zu lassen. Ihr werdet den Isen aufspüren, der den Dämon getötet hat.«
    Hel sah sich in der Runde um. Sie erkannte, dass die anderen ratlos waren - es wusste ja niemand von den Totenlichtern außer ihr, Nova und Olowain.
    Arill begann sich zu bewegen und räusperte sich leise. »Ähm … warum?«
    »Weil es von höchster Wichtigkeit ist.« Palairon ließ die Faust auf den Tisch krachen. »Für die Magierschaft und für alle Verbündeten Aradons.«
    Sie schwiegen. Palairon sah jeden einzeln an. »Hat noch jemand Fragen?«
    Harlem legte die Arme auf die Lehnen und sagte ruhig: »Ja, ich. Geht es hier um die Isen oder um das Alte Reich?«
    »Ich wüsste zwar nicht, welchen Unterschied die Antwort machen würde, aber: Es geht um beide. Der Ise hat etwas, was weder den Rebellen noch dem Alten Reich in die Hände fallen darf.«
    Die Verwirrung auf den Gesichtern der Gefährten verblasste ein wenig. Nun war nicht mehr schwer zu erraten,
dass es um die magischen Waffen ging, die Palairon bei der Bekanntmachung erwähnt hatte.
    »Und soll ich ihn nun statt Mutter Meer töten?«, fragte Harlem.
    Hel lief ein Schauder über den Rücken, als die Zwergin so gelassen fragte, doch Palairon zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Das müssen wir noch entscheiden. Meister Olowain hat noch einige Nachforschungen in der Bibliothek anzustellen. Wie lange wird das schätzungsweise dauern?«
    Olowain legte die Stirn in Falten. »Nun, das liegt daran, wie aufschlussreich die Bücher sind, an die ich denke. Wenn sie die nötigen Antworten nicht liefern, werde ich Bücher finden müssen, von deren Existenz ich nicht weiß oder deren Existenz mir entfallen ist …« Auf einen warnenden Blick Palairons hin schluckte Olowain und verstummte. »Eine Woche. Höchstens zwei. Dann weiß ich, was es zu wissen gibt.«
    »Fein«, sagte Palairon. »Dann wird Meister Olowain euch über alles Weitere aufklären. Bereitet euch bis dahin auf die Mission vor.«
    Mit einem Nicken entließ er sie.

Ein Ziel
    E r heilte schneller, als irgendjemand für möglich gehalten hätte. Der offene Schulterbruch machte sich regelrecht rückgängig. Innerhalb von zwei Wochen war die Wunde zugewachsen, nur die Stiche und ein paar schwarze Blutergüsse blieben zurück.
    »Warst du schon immer so?«, fragte Mutter Meer, als sie mit Hyrab kam, die ihm die Fäden ziehen sollte. Mit zusammengebissenen Zähnen sah er zu Mutter Meer auf. Zu Oyara. Er hatte sie noch nicht beim Namen genannt, aber er hatte gehört, wie andere sie damit ansprachen. War sie aber abwesend, nannten alle sie respektvoll Mutter Meer.
    Er schüttelte knapp den Kopf.
    »Wie erklärst du dir deine außergewöhnlichen Heilungskräfte?« Oyaras Blick war so durchdringend, dass er gar nicht anders konnte, als darüber nachzudenken. Schließlich sagte er: »Vielleicht sind die Verletzungen, die der Dämon zufügt, nur von kurzer Dauer. Immerhin benutzt er Magie, vielleicht schwinden die Schäden ebenso schnell, wie die Magie schwindet.« Karat schniefte. Er war nicht gut darin, Erklärungen zu finden. Sie interessierten ihn auch nicht - was zählte, waren Tatsachen. Dass er jetzt gesund war und weitermachen konnte, wo er zuletzt aufgehört hatte, das zählte. Er hätte es gerne Mutter Meer ins Gesicht gesagt. Doch er merkte, dass sie sich nicht so leicht zufriedengeben würde. Für sie war es eine Notwendigkeit, alles zu verstehen.

    Nachdenklich verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein aufs andere und hakte den Daumen im breiten Ledergurt ein, der über ihrer Schulter hing und das Schwert am Rücken hielt. »Vermutlich wirst du in ein paar Tagen vollkommen genesen sein. Weißt du schon, was du dann vorhast?«
    Karat zuckte zusammen, als Hyrab ein langes Stück Faden zog. Er antwortete nicht. Doch dann sah er zu Mutter Meer auf, hielt ihrem Blick stand und holte langsam Luft. »Ich werde nicht mit euch in den Krieg ziehen.«
    »Das habe ich nicht gefragt«, erwiderte sie ruhig. Doch in ihren Augen blitzte ein Lächeln; nun hatte er verraten, dass er darüber nachgedacht hatte. Sie hatte wirklich ein Talent, Oyara - man fühlte sich in ihrer Gegenwart wie ein Kind, durchschaut und hilflos auf ihre Barmherzigkeit

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