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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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sich mehrmals um die eigene Achse. In sämtlichen schwarzen Eingängen glühten jetzt die unheimlichen roten Augen und wenn er sich nicht täuschte, kamen sie näher.
    Phil blieb keine Wahl. Er stürmte in den einzigen beleuchteten Tunnel. Hier lauerten ihm keine roten Augen auf, stattdessen stolperte er nach einer Biegung beinahe über eine zusammengerollte Schlange, die sich mit aufgerissenem Rachen aufrichtete. Eine Weile belauerten sie sich gegenseitig, dann machte Phil mit erhobenem Schwert einen Schritt vorwärts. Blitzartig schnellte die Schlange vor, aber damit hatte Phil gerechnet. Mit einem kräftigen Hieb schlug er dem Tier den Kopf ab und hastete weiter.
    Kurze Zeit später hörte er hinter sich ein wütendes Fauchen, die Schlange war wieder zusammengewachsen. Ihr Kopf schwankte wie der Zeiger eines Metronoms. Phil behielt sie im Auge, doch dabei trat er beinahe auf eine zweite Schlange, die sich ihm unbemerkt genähert hatte. Er wischte sie mit dem Schwert weg und lief schneller.
    Bald darauf musste er sich zwischen drei Gängen entscheiden. Im mittleren Tunnel erwartete ihn an ganzes Knäuel schwarzer Schlangen. Der Anblick der sich windenden Leiber verursachte bei Phil Gänsehaut. Er wandte sich nach links und stand erneut vor einem Rätsel. Hinter seinem Rücken zischte es, die beiden Schlangen, denen er entkommen war, näherten sich rasch. Wie sollte er das Rätsel lösen, wenn er gleichzeitig kämpfen musste? Er konnte es ja nicht einmal in Ruhe lesen. Ärgerlich entschied Phil sich für den rechten Tunnel, dessen Wände schwarz gefärbt waren. Zumindest Schlangen schien es hier nicht zu geben, dafür knisterte und raschelte es merkwürdig. Plötzlich ergoss sich eine schwarze Masse auf den Fußboden. Skorpione! Phil sprintete zum Eingang zurück. Schon überholten ihn die ersten Tiere und versuchten ihn zu umzingeln. Mit ausgestreckten Armen hechtete Phil aus dem Tunnel. Die Skorpione prallten gegen eine unsichtbare Wand am Tunneleingang. Es knallte, als ob unzählige Hummeln an eine Fensterscheibe klatschten.
    Phil rappelte sich auf und blickte in vier bernsteinfarbene Augen. Die beiden Schlangen verfolgten mit weit geöffneten Mäulern jede seiner Bewegungen, aber sie griffen nicht an. Anscheinend konnten auch sie eine bestimmte Grenze nicht überwinden. Erleichtert widmete sich Phil dem Rätsel.

    Du brauchst es genauso sehr wie es dich,
das eine gibt es ohne das andere nicht.
Was schlägt ohne Pause, jedoch nicht bei mir?
Nur du trägst die richtige Antwort in dir.
Berühre mich, wenn du sie weißt.

    Immer wieder murmelte Phil die Worte vor sich hin. Es schlägt ohne Pause, ich trage die Antwort in mir. W enn nur sein Herz nicht so wild klopfen würde, dann könnte er besser nachdenken. Phil rang nach Atem. Moment mal, sein Herz schlug pausenlos, aber der Stein hatte keins. Er konnte ohne Herz nicht leben, doch das Herz ohne Körper ebenso wenig.
    „Das ist es!", rief Phil, „Herz ist die Lösung." Die Steinplatte bewegte sich nicht. „Ist das falsch?" Laut las er noch einmal von Anfang bis Ende. „Ach ja, richtig." Er wiederholte die Lösung und tippte dabei auf die Platte. Schließlich gab sie den Weg frei und Phil gelangte ohne Zwischenfälle bis zum nächsten Abzweig. Wiederum war einer der drei Tunnel verschlossen, doch wenn er das Rätsel löste, musste er nicht gegen Schlangen und Skorpione kämpfen. Gesucht war das Mundwerkzeug einer Mischfarbe. Mischfarben fielen ihm einige ein – grün, braun, lila, orange, rosa. Aber ein Mundwerkzeug? Waren vielleicht braune Zähne gemeint? Zum Mund gehörten auch die Lippen, aber die waren meistens rot. Grün, lila und orange schieden für ihn aus. Was war rosa? Die Zunge vielleicht? Phil versuchte es mit rosa Zunge, doch er fand sich auf einmal in dem Gewölbe mit den vielen Gängen wieder. Offensichtlich musste er bei einer falschen Antwort von vorne anfangen.
    Aus Furcht vor den unheimlichen Wesen mit den roten Augen floh er in den beleuchteten Gang. Da er wusste, was ihn erwartete, erreichte er innerhalb kurzer Zeit wieder die Stelle mit dem seltsamen Rätsel. Es interessierte Phil schon, was die Mischfarbe eines Mundwerkzeugs sein könnte, aber er war nicht scharf darauf, den Monstern immer wieder vor der Nase herumzutanzen. Mit dem festen Vorsatz, später darüber nachzudenken, wählte er einen Gang, der vollkommen leer zu sein schien bis auf das Spinnennetz, das den Ausgang versperrte.
    Phil war so mit dem Herunterreißen der

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