Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
Vom Netzwerk:
Zi..."
    „Aber Phil! Du wirst doch wegen Frau Zimtzicke jetzt nicht deine gute Erziehung vergessen! Außerdem passt langnäsig besser", unterbrach ihn Arne augenzwinkernd. „Hoffentlich stolpert sie nicht mit den Duschhauben unter ihren Schuhen."
    „Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf – hatte sich die gnädige Frau nicht mit Zimlicke vorgestellt?", mischte sich Lu in das Gespräch ein.
    Arne stutzte. „Tatsächlich? Ich dachte, sie heißt Zimtzicke."
    „Der Einbruch hat sie nicht im Mindesten interessiert! Dass sie ausgerechnet heute kommen musste!" In Phil kochte die Wut hoch.
    Arne rieb sich die Schläfen. „Also, eins steht fest, Phil. Dieser Einbruch hat gezeigt, dass ich in Zukunft besser aufpassen muss, vor allem auf dich. Wahrscheinlich werden wir beobachtet. Wie hätte der Täter sonst wissen können, dass niemand zu Hause war? Oder aber es war ihm egal, das würde mich allerdings noch mehr beunruhigen. Am besten wird es sein, wenn du keinen Schritt mehr ohne mich machst."
    Diese Aussicht gefiel Phil ganz und gar nicht.
    „Und noch was, Phil. Auch Leos Fingerabdrücke sind auf einem der Firmenrechner deiner Eltern und er war der Erste, der von ihrem Verschwinden wusste. Wäre es nicht möglich, dass er die Datei auf dem Computer gelöscht und die DVD an sich genommen hat, um das Spiel vor dir testen zu können? Ich habe das Gefühl, er verschweigt uns etwas."
    Phil warf einen Blick auf die Uhr und sprang auf. „Leo kommt gleich. Wir wollen zusammen Hausaufgaben machen."
    „Das trifft sich gut. Ich möchte mich mal allein mit ihm unterhalten."
    „Ähm, wir haben eine Menge auf. Ich sage Bescheid, wenn wir fertig sind."
    Ehe Arne etwas erwidern konnte, war Phil aus der Küche gestürmt. Auf der Treppe hörte er noch, wie Lu fragte, wann mit einem erneuten Besuch der gnädigen Frau Zimtzicke zu rechnen sei.

Der letzte Ausweg
    Leo war pünktlich. Er hatte einen großen Rucksack dabei. Phil passte ihn an der Tür ab und brachte ihn geradewegs in sein Zimmer.
    „Ein Einbrecher war hier. Ich hatte noch keine Zeit zum Aufräumen", erklärte er die Unordnung.
    „Stell dir vor, bei uns ist heute auch eingebrochen worden. Die Putzfrau hat die Polizei gerufen."
    „Was ist mit dem Digitalisierer?" Für einen Moment setzte Phils Herzschlag aus.
    „Der ist hier drin." Stolz klopfte Leo auf seinen Rucksack. „Den hatte ich heute den ganzen Tag in der Schultasche."
    Phils Herz arbeitete wieder. „Warum hast du ihn mir nicht gegeben?", fragte er stirnrunzelnd.
    „Ich möchte doch dabei sein, wenn du ..." Leo schwieg verlegen.
    „Okay, dann lass uns anfangen", meinte Phil ungeduldig und schob Leo zum Schreibtisch. Er legte die DVD ein, installierte das Spiel und startete es.
    Auf dem Bildschirm erschien der Titel Die Suche nach dem Drachenring in feuerroter, verschnörkelter Schrift. Kurz darauf verschlang eine schwarze Schlange die Buchstaben und ringelte sich zusammen, sodass ihr Körper einen Ring bildete. Ihre glutroten Augen starrten aus dem Bildschirm heraus. Ein Schatten legte sich über sie. Dieser Schatten verdichtete sich zu einem goldenen Drachen, der die Schlange mit seinen Klauen packte und mit ihr davonflog.
    Das Menü wurde angezeigt. Neben der Startfunktion und einigen anderen Menüpunkten stand dort PANORAMA. DIE WELT IM ÜBERBLICK.
    „Kannst du dich erinnern, in welcher Gegend meine Eltern angekommen sind?"
    „Da war ein Wald."
    „Wie sah der aus?"
    „Dunkelgrün."
    „Hmm."
    „Vor dem Wald waren ein Feld und ein Zaun. Ich hoffe, ich erkenne die Stelle wieder."
    Phil klickte PANORAMA an. Daraufhin glitt mit ausgebreiteten Schwingen der goldene Drache ins Bild. Er zwinkerte ihnen zu und nahm sie auf einen virtuellen Rundflug mit. Aus seiner Perspektive sahen sie zunächst ein Dorf und anschließend eine grün gepflasterte Kastanienallee, welche die Siedlung mit einem von einer dichten Hecke umsäumten Park verband. Inmitten dieses Parks stand ein hohes Gebäude mit einer breiten Treppe und großen, versetzten Balkons, von denen geschwungene Röhren auf den Boden führten. „Ob da gebaut wird? Solche Rutschen brauchen sie doch immer für den Bauschutt", wunderte sich Leo.
    „Das habe ich mich auch schon gefragt, aber guck dir mal das Dach an", erwiderte Phil. Ähnlich wie bei Sanders' Playworld thronte auf den weißen Mauern eine gewaltige Kuppel, allerdings war sie durchsichtig. Mit etwas Fantasie hätte man das Gebäude für einen Tintenfisch oder eine Röhrenqualle halten

Weitere Kostenlose Bücher