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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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überrascht von den Neuigkeiten. Er hatte sich aufgrund des seltsamen Verhaltens beider Ringlords bereits einiges zusammengereimt. Allerdings hatte er bisher versucht, seine düsteren Überlegungen als Unsinn abzutun.
    Zunächst herrschte wieder Schweigen.
    »Das kann nicht wahr sein«, brachte Holly endlich mühsam heraus. »Wir wollten helfen und sind jetzt schuld daran, dass Aeneas entweder stirbt, oder der neue Herr von Loth wird?«
    Adrian schlug mit der Faust gegen die Wand. »Wisst ihr, was mich rasend macht? Das ist so typisch für ihn – einfach nichts zu sagen. Geht Kinder, macht euch keine Sorgen, es ist alles gut! Ich hock doch nicht mehr im Kindergarten und hasse das. Verfluchte Scheiße! Was soll denn jetzt werden?«
    Lennart räusperte sich unbehaglich und erklärte mit heiserer Stimme: »Kommt Leute, lasst uns gehen! Ändern lässt sich nichts mehr. Wie würde Aeneas sagen? Es ist nicht mehr von Belang.«
    »Ich geh nicht«, erwiderte Erik leise aber entschlossen. »Ich zieh das jetzt durch bis zum Schluss. Aeneas sagt nämlich auch immer, für jedes Problem gibt es eine Lösung. Das erste Problem ist Karon.«
    »Aber was sollten wir denn gegen ihn ausrichten, wenn schon zwei Ringlords damit rechnen, zu verlieren«, fragte Anna mit leisem Schluchzen.
    »Wir halten uns versteckt und überraschen ihn.« Erik nickte energisch. Lennart schüttelte den Kopf. »Das kann ich auf keinen Fall zulassen.«
    »Du musst! Wir haben das in Gang gesetzt, und das ist jetzt unsere Chance, noch etwas gut zu machen. Denk doch an die Höhlenkinder, an meinen Vater und an Aeneas.« Er musste seine Freunde unbedingt von seinem Plan überzeugen. »Natürlich würden nur Freiwillige bleiben«, schlug er vor.
    »Nein, keiner!«, widersprach Lennart.
    »Keiner, der nicht will«, versuchte Erik es erneut.
    »Überhaupt keiner!«
    »Keiner, dem nichts an Aeneas liegt«, konterte der Jüngere.
    »Wenn ich euch nicht umgehend und unversehrt zur Oberin schaffe, reißt Aeneas mir den Kopf ab.« Lennart blieb hart, allerdings sichtlich ungern.
    »Und wenn du das machst, wird er dazu gar nicht mehr in der Lage sein. Dann ist er tot!« Sein Gegenüber schrie nun fast.
    Holly räusperte sich und sah verzweifelt drein. »Versteh mich jetzt nicht falsch, Erik. Natürlich würde ich bleiben, um zu helfen. Aber was sollen wir denn ausrichten können? Überschätzen wir uns nicht ein bisschen?«
    »Wir sind die unbekannte Größe in der Gleichung«, erläuterte Adrian.
    »Was sollen wir sein? Und, ist das gut?«, fragte Gerrit und erhielt eine Kopfnuss von Erik.
    »Genau das meine ich. Mit uns rechnen sie nicht mehr«, stimmte er Adrian zu.
    Lennart sah ihn kopfschüttelnd an. »Du glaubst nicht ernsthaft, wir könnten einen Schwarzmagier besiegen, nur weil der nicht mit uns rechnet. Der schnippt mit den Fingern, und das war´s mit der unbekannten Größe. Ihr seid wirklich naiv.«
    Erik ließ sich nicht so schnell einschüchtern. »Ich will ihn ja nicht allein besiegen. Ich weiß auch, dass ich das nicht kann. Aber wir können helfen. Mein Vater sah das doch erst genauso. Es kommt auf jeden Magier an, hat er gesagt. Je mehr von uns hier sind, desto größer ist die Chance zu gewinnen. Nur Aeneas hatte wieder einmal viel zu viel Angst um uns. Er will uns immer aus allem heraushalten.«
    »Es wird auch nicht sonderlich gefährlich, wenn wir in unseren Kutten draußen herumlaufen. Wir fallen gar nicht auf. Und wenn es brenzlig werden sollte, lassen wir uns flugs von der Oma holen.« Adrian war bereits auf Eriks Seite.
    Holly stutzte und wedelte mit der Hand. »Moment! Die weiß Bescheid und holt uns doch sowieso. Wie sollen wir uns denn dagegen wehren?«
    Erik griff in Tasche und holte Iridium-Bänder hervor. »Hab ich aus der Versorgungskammer. Wir tragen sie einfach. Dann kann sie uns nicht holen.«
    »Du warst ja wirklich vorausschauend«, bemerkte Lennart mit zusammengekniffenen Augen.
    »Ich hatte im Gegensatz zu euch ja auch die ganze Nacht Zeit, darüber nachzudenken«, entgegnete der.
    Adrian sah seinen Trainer an. »Gerade du wolltest doch auch nicht weg, so weit ich mich erinnere. Jetzt hast du die Gelegenheit, zu bleiben.«
    »Ich will auch nicht nach Hause«, erklärte Anna leise und knetete ihre Hände. »Ich würde so gern, weil es hier bestimmt ganz fürchterlich wird, doch ich kann einfach nicht. Ich kann mir schließlich keine Suppe bestellen und dann wollen, dass sie ein anderer auslöffelt.«
    Holly war zwar leichenblass,

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