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Die Sünde

Die Sünde

Titel: Die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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Obwohl er erst 33   Jahre alt ist, hat er eine erstaunliche Karriere gemacht.«
    »Karriere hin, Karriere her, es gibt in jedem Beruf schwarze Schafe. Ausnahmen bestätigen die Regel, und Pfaff könnte so eine Ausnahme sein. Wir werden uns die beiden vorknöpfen. Du schreibst mir jetzt unter irgendeinem Pseudonym eine E-Mail, an die du die gesamte Korrespondenz zwischen Haider und Pfaff hängst. Die E-Mail darf keiner zurückverfolgen können. Hast du verstanden?«
    »Hey, Jürgen, für wen hältst du mich eigentlich? Meinst du, ich bin blöd, oder was?« Entschuldigend hob Nawrod beide Hände. »Sorry, Nesrin, ich müsste inzwischen wissen, dass du das drauf hast. War ganz schön abgebrüht von dir, dass du mit den Neuigkeiten gewartet hast, bis wir mit dem Frühstück fast fertig waren.«
    Yalcin lächelte verschmitzt. »Wir werden diesen Zeitungsfritzen kräftig einheizen. Denen wird Hören und Sehen vergehen. Schwing deinen Revuekörper unter die Dusche, während ich schon mal die E-Mail absetze!«
    »Dusche, wieso Dusche?«, fragte Nawrod naiv.
    »Weil man in Anwesenheit einer Frau nicht so riecht wie du und weil wir beide einen anstrengenden Tag vor uns haben, bei dem deine Achselhöhlen noch mehr Geruch produzieren werden. Du willst doch nicht, dass eine gewisse Kollegin die Nase rümpft, wenn ihr euch heute begegnet.«
    Nawrod hob den rechten Arm und roch. Er räusperte sich verlegen und sagte kleinlaut: »Wo du recht hast, hast du recht.« Unwillig stand er auf und wandte sich in Richtung Badtür.
    »Du kannst den Nassrasierer benutzen. Tut mir leid, ich habe keinen neuen mehr. Er ist aber nur einmal gebraucht. Rasierschaum steht rechts neben dem Spiegel«, rief ihm Yalcin hinterher. »Eine Zahnbürste habe ich leider nicht für dich.«
    »Ich dachte, du hast noch keinen Lover«, antwortete Nawrod verwundert und drehte sich halb zu Yalcin um.
    »Der ist auch nicht für irgendeinen Lover gedacht.« Yalcin grinste breit. »Mach schon, schwing die Hufe! Wir sollten uns ein wenig beeilen. Im Präsidium wartet jede Menge Arbeit auf uns.«
    Nawrod war überrascht, wie sauber und geschmackvoll das Bad eingerichtet war. Er sah sofort den Rasierschaum, und in einem Glas standen Zahnbürste und Nassrasierer. Der Schaum legte sich überraschend angenehm auf die Gesichtshaut. Er wunderte sich, wie gut der Nassrasierer schnitt, wobei er gleichzeitig feststellte, dass es ein Billigprodukt war. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    »Scheiße, mit dem Ding rasiert die ihre …!«, raunzte er und hielt abrupt inne. Entsetzt schaute er in den Spiegel. Gut zwei Drittel seines Bartwuchses waren entfernt. Nur noch an der linken Wange befand sich Rasierschaum. Er kämpfte mit sich. Schließlich stellte er den Wasserhahn auf heiß und spülte den Schamhaarentferner, bis er das Gefühl hatte, dass das Teil nun absolut steril sein müsste. Anschließend rasierte er sich ganz vorsichtig weiter. Nur nicht schneiden, dachte er. Kaum war er fertig, entledigte er sich hastig seiner Kleider und ging unter die Dusche, um mit einem dicken Strahl sein Gesicht abzuwaschen. Das Duschen tat ihm gut, wenngleich ihm klar war, dass er danach wieder in seine verschwitzte Kleidung schlüpfen musste. Er genoss es, wie das warme Wasser mit sanftem Druck über Schultern und Rücken floss. Auf einmal musste er über sich selbst lachen. Seine Reaktion kam ihm töricht vor. Es war Nesrins Schamhaarentferner, na und. Hatte sie etwa Gift zwischen den Beinen? Ganz bestimmt hatte sie auch kein Aids oder dergleichen.
    »Hey, Alter, pass auf, dass du nicht blöde wirst«, brummte er und schüttelte dabei den Kopf. »Wird höchste Zeit, dass ich wieder eine Frau um mich herum habe. Egal, was passiert, heute Abend rufe ich sie an. Ich liebe sie. Samia und sie gehören zu mir und zu keinem anderen!«
    Als Nawrod aus dem Bad kam, hatte Yalcin bereits den Küchentisch abgeräumt. Sie schaute ihren Kollegen ungeduldig an. Nawrod sah, dass sie sich schon umgezogen hatte.
    »Ich wusste gar nicht, dass Männer so lange duschen. Dachte schon, dich hat es den Abfluss hinuntergespült.«
    Nawrod gab keine Antwort. Gedankenversunken fuhr er sich mehrmals mit der Hand über Kinn und Wangen.
    »War er nicht mehr scharf genug?«, grinste Yalcin breit.
    »Was … wie … was hast du gefragt?«
    »Ich fragte, ob er nicht mehr scharf genug war, weil du mit der Hand ständig an deinem Bart herummachst.«
    »Doch, doch, der war scharf.« Wieder fuhr Nawrods Hand

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