Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
und wartete. Als Kaye ranging, fragte Fox, ob er störe.
» Hab grad eine kleine Unterhaltung mit Tosh Garioch. «
» Und ist was dabei rausgekommen? «
» Aus dem kriegst du keinen feuchten Furz – nein, falsch: In der Hinsicht ist er sogar mehr als großzügig. «
» Paul Carter geht heute Abend mit seinen Kumpels was trinken. «
» Mit allen? «
» Mit allen. «
» Woher weißt du das? «
» Ein letztes Ergebnis der Telefonüberwachung. «
» Meinst du, wir sollten hingehen? «
» Das Pub heißt The Wheatsheaf – warum guckst du’s dir nicht mal an, vielleicht gibt’s eine Möglichkeit, wie wir uns unters Volk mischen können. «
» Die kennen unsere Gesichter. «
» Wir haben immer noch die Kleidertruhe. «
» Hut, Mantel und Brille? « Kaye klang nicht überzeugt.
» Joe ist die ganze Zeit im Hintergrund geblieben – geredet haben nur du und ich. «
» Stimmt. «
» Wenn da einer an der Bar steht … Wer soll da schon was merken? «
» Vielleicht hat Joe für heute Abend ja andere Pläne. «
» Nichts, was sich nicht absagen ließe. «
Kaye schien darüber nachzudenken. » Kann nicht schaden, sich die Kneipe mal anzusehen. Sobald ich mit Garioch fertig bin. «
» Danke, Tony. «
» Hör mal, noch was … «
» Ja? «
» Deine Freundin Evelyn Mills. «
» Was ist mit ihr? «
» Sie hat mich angerufen. Hatte das Gefühl, sie wollte ein paar Infos über dich – Beziehungsstatus und so. «
» Danke, dass du mir das sagst. «
» Ich will dich aber von nichts abhalten – eigentlich ganz im Gegenteil. «
» Sie ist verheiratet, Tony. «
» Das muss nicht immer schlecht sein, Malcolm. «
» Ich leg jetzt auf. « Bevor er das Gespräch beendete, hörte er Kaye am anderen Ende kichern.
Fox fuhr wieder los, nicht ganz sicher, wohin er wollte. Zumindest nicht in den ersten fünf Minuten, danach merkte er, dass er sich auf der Kinghorn Road befand. Er kam an der Tankstelle vorbei, an der Paul Carter in der Mordnacht gesehen worden war. Er blinkte rechts und fuhr mit dem Volvo bergauf, hielt vor der Cottagetür. Das Feld hinter dem Gatter war leer, keine Transporter oder Streifenwagen. Der Ermittlungsraum war in Kirkcaldy eingerichtet worden, mit dem Gallowhill Cottage war das Team fertig, hatte vorher aber noch die Fenster des Wohnzimmers mit Brettern vernagelt, um Gaffern keine Chance zu lassen. Fox stieg aus und sah nach, aber an der Tür hing ein Vorhängeschloss, und unter dem Blumentopf auf dem Fensterbrett lag kein Schlüssel mehr. Er ging hinauf zur Garage – dem Umriss unter der Plane nach zu urteilen stand Francis Vernals Wagen immer noch dort. Er ging gerade wieder den Hang hinunter, als er hörte, wie sich ein anderes Fahrzeug näherte. Paul Carter parkte seinen silbernen Astra direkt hinter dem Volvo und blockierte Fox.
» Was machen Sie hier? « , fragte Carter und knallte die Fahrertür zu.
» Ich seh mich um. « Mehr fiel Fox nicht ein.
Carter sagte nichts. Er zog mehrere Schlüssel aus der Tasche, wählte einen aus, entriegelte das Vorhängeschloss und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
» Gehört das jetzt alles Ihnen? « , fragte Fox.
» Bis die mir den Mord angehängt haben, schon « , nuschelte Paul Carter. » Noch wurde kein Testament gefunden, und ich bin der nächste Angehörige. « Er ging hinein, und Fox folgte.
» Was passiert mit der Firma Ihres Onkels? «
» Wird pleitegehen, vermute ich – er ist der Einzige, der Schecks unterschreiben kann. « Carter sah sich im Flur um. » Verflucht noch mal, was soll ich mit dem ganzen Kram? «
» Es gibt Entrümpelungsfirmen « , schlug Fox vor.
» Ein Freudenfeuer wäre vielleicht angebrachter. Ich kann jeden Tag wieder in den Knast wandern. «
» Richter Cardonald überlegt also noch? «
» Der Arsch lässt sich Zeit. «
» Hat es Sie überrascht, dass er Sie auf freien Fuß gesetzt hat? «
» Wäre
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