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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hat­te oder be­son­ders ra­di­kal ge­we­sen wäre. Er hat­te ei­nen Ein­ser­ab­schluss ge­macht und so­fort an­ge­fan­gen zu prak­ti­zie­ren. Mit sie­ben­und­zwan­zig war er be­reits Re­gie­rungs­rat der SNP und mit ein­und­drei­ßig Ab­ge­ord­ne­ter. Der Par­tei­vor­sit­zen­de schien ihn zu mö­gen und zu res­pek­tie­ren. Als »Ex­per­te im Hin­ter­grund« wur­de Wat­son ne­ben an­de­ren das Ver­dienst zu­ge­schrie­ben, die SNP an die Re­gie­rung ge­bracht zu ha­ben.
    Die zwan­zig Pfund hat­ten Joe Nay­smiths Lau­ne sicht­lich ge­bes­sert. Er setz­te sich zu Fox und hör­te sich des­sen Ideen an, dann stand er auf, koch­te fri­schen Kaf­fee, wäh­rend Fox Tony Kaye eine SMS schick­te, um zu fra­gen, wo er sei. Als sein Te­le­fon klin­gel­te, dach­te Fox, es wäre Kaye, doch es war sei­ne Schwes­ter, die ihn aus dem Kran­ken­haus an­rief.
    » Er ist wach « , sag­te sie. » Aber es geht ihm nicht gut … «
    Fox fuhr so­fort los und bog hin­ter ei­nem sehr lang­sa­men Rover auf den Park­platz ein. Ge­nervt hup­te er und mach­te dem Fah­rer Zei­chen, aufs Gas zu tre­ten. Nach ein paar Run­den fand er in der ab­ge­le­gens­ten Ecke eine freie Park­bucht. Auf dem Weg zum Ein­gang kam er an dem Rover vor­bei. Der Fah­rer war un­ge­fähr in dem­sel­ben Al­ter wie Fox’ Va­ter und guc­kte ängst­lich, als Fox auf ihn zu­mar­schiert kam. In Fox’ Ge­dan­ken blitz­te das Schild » Alarm­stu­fe HOCH « auf, er blieb ei­nen Mo­ment ste­hen und mur­mel­te ein » Ent­schul­di­gung « , be­vor er wei­ter­ging. Als er am Bett sei­nes Va­ters ein­traf, hat­te Mitch die Au­gen ge­schlos­sen und die Hän­de an die Brust ge­presst. Jude sprach mit ei­ner Frau, die sich als Mae Ross vor­stell­te.
    » Mrs Ross ar­bei­tet im Lau­der Lod­ge « , er­klär­te Jude.
    » Wir ha­ben uns ge­fragt, wie’s ihm wohl geht « , setz­te Mrs Ross hin­zu.
    » Und ich woll­te mich ent­schul­di­gen, dass wir uns nicht frü­her ge­mel­det ha­ben. «
    Fox nick­te nur. » Du hast doch ge­sagt, er sei wach « , mein­te er.
    » Ist er auch. Ir­gend­wie. «
    Fox beug­te sich zu sei­nem Va­ter hinun­ter und sah sei­ne Au­gen­li­der flat­tern und sich öff­nen. Die Au­gen brauch­ten ei­nen Mo­ment, bis sie sich fo­kus­siert hat­ten.
    » Chris? « , frag­te sein Va­ter mit schlep­pen­der Stim­me.
    » Ich bin’s, Mal­colm. « Fox leg­te sei­ne fla­che Hand auf die Hän­de sei­nes Va­ters.
    » Mal­colm? « Der Name war ge­ra­de so noch ver­ständ­lich.
    » Das pas­siert nach ei­nem Schlag­an­fall « , sag­te Mrs Ross. Dann setz­te sie in dem Sing­sang, der nor­ma­ler­wei­se Kin­dern vor­be­hal­ten bleibt, zu dem Pa­ti­en­ten ge­wandt hin­zu: » Im Lau­der Lod­ge freu­en wir uns alle auf das Wie­der­se­hen mit un­se­rem Lieb­lings­kli­en­ten! «
    Ihr brei­tes Lä­cheln ver­schwand als Fox sich zu ihr um­dreh­te. » Das ist nicht › Ihr Kli­ent ‹ , knurr­te er. » Das ist mein Va­ter! «
    Sie wirk­te ge­schockt. » Ich hab’s nicht böse ge­meint, Mr Fox … «
    Jude war ganz ver­dat­tert we­gen sei­nes Aus­bruchs. Sie leg­te Fox eine Hand auf den Arm.
    » Chris « , wie­der­hol­te Mitch.
    » Nicht Chris – Mal­colm « , ver­bes­ser­te ihn sein Sohn.
    » Cou­sin Chris? « , riet Jude. » Burnt­is­land-Chris? «
    » Chris ist tot « , er­klär­te Fox sei­nem Va­ter. » Er ist vom Mo­tor­rad ge­fal­len, weißt du noch? «
    Fox nahm das Foto aus der Ta­sche – das, auf dem Chris Fox Fran­cis Ver­nal zu­ju­bel­te. Er fal­te­te es aus­ei­nan­der und hielt es sei­nem Va­ter di­rekt vor die Nase.
    » Siehst du? « , frag­te er. » Das ist Chris. « Er zeig­te auf das Ge­sicht. » Das ist Chris, und ich bin Mal­colm. «
    » Schon gut, Mal­colm « , schal­te­te sich Jude ein, wäh­rend ihn Mrs Ross an­starr­te wie ei­nen Wahn­sin­ni­gen. Auch die Kran­ken­haus­an­ge­stell­ten hat­ten auf­ge­merkt. Fox ließ das Foto sin­ken und sah, wie sich der Ge­sichts­aus­druck sei­nes Va­ters auf­hell­te.
    » Chris war im­mer so vor­sich­tig mit sei­nem Mo­tor­rad « , sag­te Mitch.
    » Aber nicht vor­sich­tig ge­nug. « In Fox’ Ge­dan­ken be­gann sich eine Fra­ge aus­zu­bil­den, eine Fra­ge, die nur eine Per­son be­ant­wor­ten konn­te. Er

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