Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
» Ich habe mich gefragt, weshalb Sie nicht darauf zu sprechen kamen. Ich fing an zu glauben, dass Sie vielleicht etwas zu verbergen hatten … «
» Was zum Beispiel? «
Jackson zuckte mit den Schultern. » Ist er mit Ihnen verwandt? «
» Ein Cousin. Wieso taucht sein Name in den Archiven der Special Branch auf? «
» Das wissen Sie nicht? « , fragte Jackson und klang dabei aufrichtig erstaunt. Fox sah, dass er überlegte, wie viel er sagen wollte.
» Das bleibt strikt unter uns « , kam ihm Fox entgegen.
Jackson nahm sich für die Entscheidung noch einige Augenblicke Zeit. » Er war Betriebsrat – radikaler Betriebsrat. Nichts war ihm lieber als ein gewaltbereiter Streikposten oder ein Aufstand. Er war treues Parteimitglied der Kommunisten – von denen gab es viele in Fife. Aber er lief zu den Separatisten über. Am Anfang war er mit Francis Vernal gut befreundet. Die beiden planten Demonstrationen gegen Besuche von Mitgliedern der königlichen Familie. Mehr als ein Fanatiker mit einer Waffe wäre nicht nötig gewesen … « Jackson hielt inne. » Damals war es dasselbe wie jetzt auch – es bestand eine echte und akute Bedrohung … «
» Und die Special Branch tat das Notwendige, um zu verhindern, dass sie Realität wurde? «
Jackson musterte Fox mit einem Blick. » Wir haben Chris Fox nicht umgebracht. «
» Woher wissen Sie das? «
» Es war ein Motorradunfall, schlicht und einfach. Wenn es also wirklich nur darum geht … «
» Tut es nicht. «
» Worum dann? «
» Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Mörder einfach so davonkommen. «
» In dem Punkt sind wir uns immerhin einig. « Jackson machte eine Pause. » Was hat Ihnen Chief Constable Pears gestern Abend gesagt? «
» Nichts, von dem sie möchte, dass Sie es erfahren, sonst hätte sie’s Ihnen selbst gesagt. «
» Ihr Bruder ist stinksauer auf Sie … «
» Damit kann ich leben. «
Jackson starrte auf seine Füße, als wollte er seine Schuhe genau unter die Lupe nehmen. » Er sieht ganz normal aus, oder? «
» Wer? «
Jackson gestikulierte Richtung Gang. » Die kommen einem immer so normal vor. Nur ein kleines bisschen … getriebener. «
» Aber was genau treibt sie? «
Jackson konnte nur mit den Schultern zucken.
» Was ist mit ihm passiert? « , fragte Fox. » Das blaue Auge, meine ich. «
» Hat sich selbst ins Gesicht geschlagen. Wenn die Medien irgendwann ein Foto bekommen, sieht es aus, als hätten wir ihn verprügelt. « Jackson blickte Fox erneut an. » Keine Sorge – die hier zuständigen internen Ermittler wurden längst informiert und haben unsere Aussagen aufgenommen. «
» Dann ist ja gut. «
» Ihr Cousin Chris … Wir haben ihn überwacht, aber es ist nichts Ernstes dabei rausgekommen. Wir haben ihn nicht als echte Bedrohung angesehen. «
» Wer war dann eine echte Bedrohung? Vernal? Donald MacIver? Oder das Fußvolk, Leute wie Hawkeye? «
» Wer ist Hawkeye? «
» Sie sind nicht auf seinen Namen gestoßen? « Fox sah Jackson den Kopf schütteln.
» Vielleicht müssen Sie dann doch noch mal in die Archive. «
» Ist einfacher, wenn ich Sie frage. «
» Ich habe keine Ahnung, wer er ist. «
» Spielt eigentlich auch keine Rolle « , meinte Jackson. » Welche Bedrohung damals auch immer bestanden haben mag, wir haben uns drum gekümmert. «
Fox blickte ihn finster an. » Ich will mit den Männern sprechen, die Vernal an jenem Abend gefolgt sind. «
» Das kommt nicht in Frage. «
» Es muss aber sein – wenn Sie mich irgendwann wieder loswerden wollen. «
» Sie würden Ihnen nichts anderes sagen, als das, was ich Ihnen bereits gesagt habe – sie hatten mit seinem Tod nichts zu tun. «
» Das muss ich von ihnen persönlich hören. «
» Warum? «
» Weil’s nun mal so ist. «
Jackson schien darüber nachzudenken, bevor er langsam den Kopf
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