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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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be­fän­de, be­her­berg­te die Ro­yal Overs­eas Lea­gue. Eine Frau an der Re­zep­ti­on wies ihm den Weg zu­rück über die Prin­ces Street. Der Abend war stür­misch. Drau­ßen soll­ten Stra­ßen­bahn­schie­nen ver­legt wer­den, doch es war wie­der­holt zu Ver­zö­ge­run­gen ge­kom­men, da die Bau­un­ter­neh­mer mit der Stadt­ver­wal­tung über die Vergü­tung strit­ten. Ar­bei­ter stan­den an Bus­hal­te­stel­len Schlan­ge, woll­ten schleu­nigst nach Hau­se. Dass nur we­nige Ge­schäf­te auf der Prin­ces Street mit Haus­num­mern ver­se­hen wa­ren, half Fox auch nicht wei­ter. Er such­te die Num­mer 86 , lief aber dran vor­bei und muss­te noch ein­mal um­keh­ren. End­lich, ne­ben ei­nem Gelda­uto­ma­ten, fand er eine ano­ny­me ­la­ckier­te Holz­tür. Da­rü­ber be­fand sich ein klei­nes Fens­ter, und er konn­te ge­ra­de so den da­rin ein­gra­vier­ten Na­men er­ken­nen. Er klin­gel­te und wur­de schließ­lich ein­ge­las­sen.
    Er hat­te enge, sti­cki­ge Räu­me im ge­or­gia­ni­schen Stil er­war­tet, doch die In­nen­ein­rich­tung war groß­zü­gig und mo­dern. Ein uni­for­mier­ter Por­ti­er er­klär­te ihm, er wer­de er­war­tet, und führ­te ihn eine Trep­pe hi­nauf. Ei­ni­ge äl­te­re Her­ren wan­der­ten um­her oder hat­ten es sich, in Zei­tun­gen ver­tieft, auf Ses­seln be­quem ge­macht. Fox hat­te ge­glaubt, in eine Lounge oder Bar be­stellt wor­den zu sein, tat­säch­lich han­del­te es sich aber um ein ex­klu­siv ein­ge­rich­te­tes Konferenzz­immer. Charles Man­gold saß an ei­nem gro­ßen run­den Tisch. Vor sich eine Ka­raf­fe mit Was­ser.
    » Dan­ke, Ed­die « , sag­te er zu dem Por­ti­er, der sich ver­neig­te und sie al­lein ließ. Man­gold war auf­ge­stan­den und schüt­tel­te Fox die Hand.
    » Charles Man­gold « , stell­te er sich vor. » In­spec­tor Fox, nicht wahr? «
    » Ganz recht. «
    » Dürf­te ich Ih­ren Aus­weis se­hen? «
    Fox zog sei­nen Dienst­aus­weis.
    » Ich fürch­te, man kann heut­zu­ta­ge nicht vor­sich­tig ge­nug sein. « Man­gold gab ihm die Brief­ta­sche zu­rück und be­deu­te­te ihm, Platz zu neh­men. » Ich hab ver­ges­sen, Ed­die zu bit­ten, uns was zu trin­ken zu brin­gen. «
    » Was­ser ist wun­der­bar, Sir. «
    Man­gold schenk­te ih­nen je­weils ein Glas ein, wäh­rend Fox ihn mus­ter­te. Kor­pu­lent, An­fang sech­zig, kahl und mit ­Bril­le. Er trug ei­nen dunk­len drei­tei­li­gen An­zug, ein blass­gel­bes Hemd mit gol­de­nen Man­schet­ten­knöp­fen und eine braun-blau di­a­go­nal ge­streif­te Kra­wat­te. Sei­ne sou­ve­rä­ne Aus­strah­lung grenz­te an Selbst­ge­fäl­lig­keit. Oder war »ge­die­gen« das pas­sen­de­re Wort?
    » Schon mal hier ge­we­sen? « , frag­te Man­gold.
    » Nein, es ist das ers­te Mal. «
    » Die meis­ten an­de­ren Clubs muss­ten schlie­ßen, aber ir­gend­wie schlägt sich die­ser hier ganz wa­cker. « Er nahm ei­nen Schluck Was­ser. Tut mir leid, dass ich nicht viel Zeit für Sie habe, In­spec­tor. Wie mei­ne Sek­re­tä­rin viel­leicht schon ge­sagt hat. «
    » Sie ha­ben um halb sechs ei­nen wei­te­ren Ter­min. «
    » Ja « , sag­te Man­gold und blick­te auf die Uhr.
    » Wuss­ten Sie, dass Alan Car­ter tot ist, Mr Man­gold? «
    Eine Se­kun­de lang er­starr­te der An­walt. » Tot? «
    » Er hat sich ges­tern Abend ei­nen Re­vol­ver an die Schlä­fe ge­setzt. «
    » Du lie­ber Gott. « Man­gold starr­te die holz­ver­tä­fel­te Wand an.
    » Wo­her kann­ten Sie ihn? «
    » Er hat für mich ge­ar­bei­tet. «
    » Über Fran­cis Ver­nal? «
    » Ja. «
    » Kann­ten Sie Mr Car­ter schon lan­ge? «
    » Ich kann­te ihn kaum. « Man­gold schien zu über­le­gen, was er sa­gen soll­te. Fox ließ sich Zeit, trank aus sei­nem Glas. » Vor ei­ni­ger Zeit er­schien im Scots­man ein Port­rät über ihn – der Schwer­punkt lag haupt­säch­lich auf sei­nen ver­schie­de­nen ge­schäft­li­chen In­te­res­sen. Dort wur­de er­wähnt, dass er ein ehe­ma­li­ger Po­li­zist ist und da­mals bei den Er­mitt­lun­gen eine ­klei­ne Rol­le ge­spielt hat­te. «
    » Bei den Er­mitt­lun­gen im Fall Fran­cis Ver­nal, mei­nen Sie? «
    Man­gold nick­te. » Nicht dass da viel er­mit­telt wur­de. Selbst­mord war die

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