Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

das ist dei­ne, Jo­seph. «
    Nay­smith stand vom Tisch auf und frag­te Fox, ob er noch ei­nen To­ma­ten­saft wol­le. Fox schüt­tel­te den Kopf.
    » Muss noch wo­an­dershin « , sag­te er und blick­te auf den Fern­se­her über der Bar. Der Spre­cher der Lo­kal­nach­rich­ten teil­te den Zu­schau­ern mit, dass es kei­ne wei­te­ren In­for­mationen über die Ex­plo­si­on in den Wäl­dern bei Lo­cker­bie gebe.
    » Das war ir­gend­ein kran­ker Schul­jun­gen­streich « , nu­schel­te Kaye. » Es sei denn, du glaubst, die Ju­gos­la­wen sind wie­der hier, Joe. «
    Eine hal­be Stun­de spä­ter war Fox im Lau­der Lod­ge. Als er die Tür zum Zim­mer sei­nes Va­ters öff­ne­te, sah er, dass Mitch Be­such hat­te. Eine klei­ne Fla­sche Bell’s stand ge­öff­net auf dem Ka­min­sims.
    » Hal­lo, Dad « , sag­te Fox. Sein Va­ter wirk­te hell­wach und mun­ter. Er war an­ge­zo­gen, und sei­ne Au­gen sprüh­ten.
    » Mal­colm « , sag­te Mitch mit ei­nem Ni­cken in Rich­tung sei­nes Be­su­chers: » Er­in­nerst du dich an Sandy? «
    Mal­colm schüt­tel­te Sandy Came­ron die Hand. Zu dritt hat­ten sie frü­her die Spie­le der Hearts be­sucht, als Mal­colm noch ein Jun­ge ge­we­sen war, und sein Va­ter ließ kaum eine Ge­le­gen­heit aus zu er­wäh­nen, dass Sandy da­mals um ein Haar Pro­fi ge­wor­den wäre. Jah­re spä­ter hat­ten die bei­den zu­sam­men In­door Bowls für eine Mann­schaft der Lo­kal­li­ga ge­spielt.
    » Gut ein­ge­schenkt « , be­merk­te Fox als er sah, dass Came­ron sein Whis­ky­glas in die lin­ke Hand nahm, da­mit er ihm die rech­te rei­chen konn­te.
    » Whis­ky mit Li­mo­na­de « , er­klär­te Came­ron und nick­te in Rich­tung ei­ner Fla­sche Barr’s Le­mo­na­de auf dem Bo­den ne­ben dem Stuhl.
    » Ich weiß nicht, wie du’s fer­tigbringst, Whis­ky zu ver­dün­nen « , sag­te Mitch und trank sein Glas aus.
    » Viel­leicht soll­test du das all­mäh­lich auch mal ler­nen, Dad « , fiel Mal­colm ein. Er zog ei­nen Stuhl he­ran und setz­te sich zu ih­nen. » Wie geht’s Ih­nen, Mr Came­ron? «
    » Kann nicht kla­gen, mein Sohn. «
    » Sandy hat ge­ra­de in Er­in­ne­run­gen an die Eis­hal­le ge­schwelgt « , weih­te Mitch ihn ein. Fox schätz­te, dass er die Ge­schich­te min­des­tens schon ein hal­bes Dut­zend Mal ge­hört hat­te, wenn nicht öf­ter. » Ein Teu­fels­kerl von ei­nem Schlitt­schuh­läu­fer, das warst du, Sandy. Hät­test Pro­fi wer­den kön­nen. «
    » Ich hab’s wirk­lich ge­liebt « , sag­te Came­ron und lä­chel­te vor sich hin. » Und den Fuß­ball … «
    Aber Fox wuss­te, dass er Bau­zeich­ner ge­wor­den war. Er hat­te Myra ge­hei­ra­tet, zwei Kin­der be­kom­men und ein zu­frie­de­nes Le­ben ge­lebt.
    » Was führt dich her? « , frag­te Mitch sei­nen Sohn. » Ich hab ge­dacht, du hät­test in Fife zu tun? «
    Fox kram­te in sei­ner Ta­sche und zog das Bild he­raus. » Mir ist das hier in die Fin­ger ge­kom­men « , sag­te er und gab es ihm. Sein Va­ter hielt den Zei­tungs­aus­schnitt de­mons­t­ra­tiv so weit von sich, wie sein aus­ge­streck­ter Arm er­laub­te. Dann an­gel­te er in sei­ner Strick­ja­cken­ta­sche nach sei­ner Le­se­bril­le.
    » Das ist Fran­cis Ver­nal « , sag­te er.
    » Aber wer steht da ne­ben ihm? «
    » Ist das Chris? « Die Stim­me sei­nes Va­ters hob sich ein we­nig vor Er­stau­nen. » Das ist doch Chris, oder? «
    » Sieht so aus « , stimm­te ihm Fox zu.
    Mitch hat­te sei­nem al­ten Freund das Bild wei­ter­ge­reicht.
    » Fran­cis Ver­nal « , be­stä­tig­te Came­ron. » Und was hast du ge­sagt, wer ist der an­de­re? «
    » Ein Cou­sin von mir « , er­klär­te Mitch. » Chris. Ist jung ge­stor­ben bei ei­nem Mo­tor­rad­un­fall. «
    » Wie kommt’s, dass er Ver­nal kann­te? « , frag­te Fox.
    » Chris war Be­triebs­rats­vor­sit­zen­der in der Werft. «
    » Und Mit­glied der SNP ? «
    » Das auch. «
    » Ich hab Ver­nal mal er­lebt, als er eine Rede ge­hal­ten hat « , mein­te Came­ron. » Ir­gend­wo bei ei­ner Ver­an­stal­tung der Berg­ar­bei­ter – Lass­wa­de, viel­leicht. Ein ech­ter Hitz­kopf wür­de man sa­gen. «
    » Ich kann mich kaum an ihn er­in­nern « , ge­stand Fox. » Ich war noch ein Tee­na­ger, als er starb. «
    » Da­mals hat’s