Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
zum Kell­ner auf­nahm, ließ er ihn wis­sen, dass er fer­tig war.
    » Bin doch nicht so hung­rig ge­we­sen, wie ich dach­te « , ent­schul­dig­te er sich.
    Wie­der zu Hau­se schal­te­te er den Fern­se­her ein und fand meh­re­re Sen­der, die ab­so­lu­ten Müll brach­ten. Die Nach­rich­ten kon­zent­rier­ten sich auf eine kö­nig­li­che Ver­lo­bung und sonst nicht viel mehr. Fox hielt das zehn Mi­nu­ten lang aus, dann ging er sei­nen Com­pu­ter su­chen. Er wuss­te, dass er ge­nau­so gut bis zum Mor­gen war­ten konn­te: Joe Nay­smith wür­de Wort hal­ten. Trotz­dem gab er Fran­cis Vern­als Na­men in die Such­ma­schi­ne ein und klick­te die ers­ten der 17 250 Links an.
    Eine hal­be Stun­de spä­ter kam eine SMS von Tony Kaye.
    Tritt­brett­fah­rer – Ex­plo­si­on in Pee­bles!
    Fox fiel kei­ne Ant­wort da­rauf ein, und er wid­me­te sich des­halb wie­der sei­nem Com­pu­ter­bild­schirm.
    Tritt­brett­fah­rer …
    Wie im­mer sah Tony Kaye nur, was er se­hen woll­te. Fox war sich da nicht so si­cher …

Fünf

15
    In der Nähe der Stel­le, wo Fran­cis Vern­als Wa­gen von der Stra­ße ab­ge­kom­men war, be­fand sich eine Park­bucht. Ein klei­ner Stein­hau­fen lag dort, daneben stand eine Ta­fel, die an » ei­nen Pat­ri­o­ten « er­in­ner­te. Je­mand hat­te ei­nen Blu­men­strauß ab­ge­legt. Die Blu­men wa­ren welk – mög­li­cher­wei­se stamm­ten sie noch vom Jah­res­tag des Un­falls. Viel­leicht von Man­gold, im Na­men sei­ner selbst und Vern­als Wit­we.
    Fox war heu­te Mor­gen mit sei­nem ei­ge­nen Wa­gen nach Fife ge­fah­ren, hat­te die M 90 ver­las­sen und Glen­ro­thes in Rich­tung »East Neuk« um­fah­ren: Dort la­gen klei­ne Fi­scher­dör­fer, die bei Land­schafts­ma­lern und Wohn­wa­gen­be­sit­zern be­liebt wa­ren. Lun­din Links und Elie, St. Monans und Pitt­enweem, dann An­stru­ther – das die Ein­hei­mi­schen » Ain­ster « aus­spra­chen. Fran­cis Ver­nal war auf ei­nem Ab­schnitt der B 9131 ge­stor­ben, nörd­lich von An­stru­ther. Golf spiel­te er nicht, aber er hat­te ein Fe­ri­en­haus au­ßer­halb von St. An­drews be­ses­sen. Nie­mand konn­te ge­nau sa­gen, wes­halb er nicht auf der A 915 ge­blie­ben war – die Stre­cke wäre kür­zer ge­we­sen. Die ein­zi­ge The­o­rie be­stand da­rin, dass er ei­nen Um­weg ge­macht und sich für die land­schaft­lich reiz­vol­le­re Rou­te ent­schie­den hat­te. Ver­ließ man die Küs­te, gab es nur noch Acker­land und Wäl­der. Un­mög­lich zu sa­gen, ge­gen wel­chen Baum Vern­als Wa­gen ge­prallt war. Eine wei­te­re The­o­rie be­sag­te: Er war auf der von Trak­to­ren ver­schmut­zten Fahr­bahn ins Schleu­dern ge­ra­ten. Gut, das konn­te sich Fox vorstellen. Aber dann muss­te da­nach et­was pas­siert sein. Nicht je­der, der ei­nen Au­to­un­fall baut, hat an­schlie­ßend das drin­gen­de Be­dürf­nis nach ei­ner Hand­feu­er­waf­fe zu grei­fen und seinem Le­ben ein Ende zu setzen. Hat­te Vern­als Le­bens­stil ihn ein­ge­holt? Stress, eine tur­bu­len­te Ehe, zu viel Al­ko­hol? Er hat­te ge­trun­ken und war des­halb von der Stra­ße ab­ge­kom­men – viel­leicht woll­te er Schluss machen. Aber er hatte den Unfall überlebt, also griff er ins Hand­schuh­fach nach dem Re­vol­ver: dem­sel­ben Re­vol­ver, den auch Alan Car­ter be­nutzt hat­te.
    Oder er wur­de auf ihn ge­rich­tet.
    Fox fuhr mit den Fin­gern über die Ge­denk­ta­fel. Im Lauf der Jah­re hat­ten un­zäh­li­ge Ju­gend­li­che ihre Na­men ein­ge­ritzt. Ei­ni­ge Ki­lo­me­ter wei­ter vor der Un­fall­stel­le wa­ren ein paar auf­ge­motz­te Wa­gen mit auf­ge­dreh­ter Ste­re­o­an­la­ge an ihm vor­bei­ge­fah­ren, wahr­schein­lich ge­steu­ert von » Ca­mbo « , » Ali « , » Desi « oder » Pug « . Er rich­te­te sich auf und at­me­te tief durch. Kein schlech­ter Ort: fried­lich. Das Dröh­nen land­wirt­schaft­li­cher Nutz­fahr­zeu­ge in der Fer­ne, dazu das halb­her­zi­ge Kräch­zen ei­ni­ger we­ni­ger Krä­hen. Er konn­te die frisch um­ge­gra­be­ne Erde rie­chen. Ein kur­zer Marsch durch die Um­ge­bung brach­te kei­ne wei­te­ren Auf­schlüs­se. Nie­mand hat­te ei­nen Blu­men­strauß un­ter ei­nen Baum ge­legt. In kei­ner der Zei­tun­gen war

Weitere Kostenlose Bücher