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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ge­we­sen. «
    » Stür­misch? « Sie dach­te über das Wort nach. » Kei­ne schlech­te Um­schrei­bung. «
    » Wie ha­ben Sie sich ken­nen­ge­lernt? «
    » Auf den Bar­ri­ka­den. «
    » Doch nicht buch­stäb­lich? «
    » Fast – bei ei­nem Sit-in an der Uni­ver­si­tät. Ich glau­be, wir ha­ben ge­gen den Vi­et­nam­krieg pro­tes­tiert. « Sie schien da­ran zu­rück­zu­den­ken. » Aber es kann auch Apart­heid oder Rho­de­si­en ge­we­sen sein. Er war be­reits An­walt; ich war Stu­den­tin. Wir ha­ben uns auf An­hieb ver­stan­den. «
    » Trotz des Al­ters­un­ter­schieds? «
    » Mei­nen El­tern war das zu­nächst gar nicht recht « , räum­te sie ein.
    » War Mr Ver­nal da­mals schon Na­ti­o­na­list? «
    » In sei­ner Ju­gend war er Kom­mu­nist. Dann bei der La­bour Par­ty. Der Na­ti­o­na­lis­mus kam erst spä­ter. «
    » Sie ha­ben sei­ne po­li­ti­sche Ein­stel­lung ge­teilt? «
    Sie mus­ter­te ihn. » Ich weiß nicht ge­nau, was Sie von mir wol­len, In­spec­tor. «
    » Ich hat­te nur das Ge­fühl, wir soll­ten uns ken­nen­ler­nen. «
    Sie dach­te noch da­rü­ber nach, als Ei­leen Car­pen­ter mit ei­nem Tab­lett ein­trat. Da­rauf stand eine klei­ne Tee­kan­ne und nur eine Por­zel­lan­tas­se mit Un­ter­tas­se. Es war lo­ser Tee, dazu gab es ein sil­ber­nes Tee­sieb. Fox be­dank­te sich. Sie frag­te ihre Dienst­her­rin, ob sie noch et­was bräuch­te.
    » So­ weit al­les in Ord­nung, den­ke ich « , er­wi­der­te Imo­gen Ver­nal. » Viel­leicht soll­ten Sie Charles das auch sa­gen. « Dann an Fox ge­wandt: » Er wird da­rauf war­ten, dass sie ihm eine Nach­richt zu­kom­men lässt. «
    Car­pen­ter lief ganz leicht rot an, als sie den Raum ver­ließ.
    » Sie ist nicht di­rekt sei­ne Spi­o­nin « , er­klär­te Imo­gen Ver­nal. » Aber Charles wird nicht lo­ckerlas­sen. «
    Fox schenk­te sich Tee ein. » Wis­sen Sie, wa­rum er Alan ­Car­ter an­ge­heu­ert hat? « , frag­te er.
    » Um den Mord an mei­nem Mann auf­zu­klä­ren. «
    » Sind Sie si­cher, dass es tat­säch­lich Mord war? «
    » Ziem­lich si­cher. «
    » Ha­ben Sie das da­mals auch ge­sagt? Ich er­in­ne­re mich nicht, dass es in den Zei­tun­gen er­wähnt wur­de. «
    » Um ganz ehr­lich zu sein, ich hat­te ein biss­chen Angst. «
    Fox ak­zep­tier­te das. » Aber Sie ha­ben nicht mehr als Ver­dachts­mo­men­te – kei­ne ech­ten Be­wei­se? «
    » Auch kei­ne an­de­ren als die, die Sie in­zwi­schen zu­sam­men­ge­tra­gen ha­ben wer­den « , ge­stand sie und leg­te ihre Hän­de in den Schoß.
    » Und Selbst­mord …? «
    » Steht au­ßer Fra­ge: Fran­cis war ein viel zu gro­ßer Feig­ling. Ich habe in letz­ter Zeit selbst häu­fig da­rü­ber nach­ge­dacht. Ich hab ge­sagt, ich wol­le kei­ne Chemo mehr und das al­les – das war ein­fach zu viel. Ge­gen die Schmer­zen neh­me ich Mor­phi­um, aber ich kann sie im­mer noch spü­ren, di­rekt un­ter der Wat­te­schicht. Selbst­mord wäre eine Op­ti­on ge­we­sen, aber ein sol­cher Schritt er­for­dert ei­nen ge­wis­sen Mut. Ich bin nicht mu­tig, und Fran­cis war es auch nicht. «
    » Er war aber doch nicht krank, oder? «
    » Er war stark wie ein Och­se. «
    » Trotz der Zi­ga­ret­ten? «
    » Oh, ja. «
    » Hat­ten Sie ge­strit­ten? «
    » Nicht hef­ti­ger als sonst. «
    » Eine stür­mi­sche Be­zie­hung? «
    » Eher stür­misch als schwan­kend. Hat je­mand das Wort ›Hitz­kopf‹ in Zu­sam­men­hang mit ihm ver­wandt? « Sie sah Fox ni­cken. » Ich wäre ent­täuscht ge­we­sen, wenn nicht – so war Fran­cis, ver­ste­hen Sie? Im Le­ben, bei der Ar­beit, in der Po­li­tik. Es war ihm egal, ob man für oder ge­gen ihn war, so lan­ge man Feu­er un­term Arsch hat­te. «
    » In der Nähe der Stel­le, an der er starb, befindet sich ein klei­ner Stein­hau­fen … «
    » Charles hat ihn dort auf­ge­baut. «
    » Und der jähr­li­che Blu­men­strauß? «
    » Stammt von mir. «
    Fox beug­te sich ein we­nig vor. » Wer, glau­ben Sie, hat ihn um­ge­bracht, Mrs Ver­nal? «
    » Ich weiß es nicht. «
    » In der Zeit vor sei­nem Tod … Wirk­te er da be­sorgt? «
    » Nein. «
    » Er fühl­te sich be­ob­ach­tet … «
    » Das hat ihm ge­fal­len: Das be­deu­te­te, dass er ›ih­nen zu­setz­te‹. «
    » Wem? «
    » Dem

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