Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
«
» Hast du mit dem Inhaber gesprochen? «
» Hat inzwischen ein stattliches Alter erreicht, aber ein Wahnsinnsgedächtnis. Als ich ihm das gesagt habe, hat er Witze gemacht, von wegen das läge daran, dass er seine Geschäfte größtenteils an den Büchern vorbeigeführt habe. Meinte, ich könnte ihn ja beim Finanzamt verpfeifen, wenn ich wollte. «
» Aber hast du ihn auch nach dem Wagen gefragt? «
» Er konnte sich gut dran erinnern. Ein Abschleppwagen hat ihn gebracht, aber kaum war er da, wurde er auf Anordnung eines anderen Beamten wieder abtransportiert. «
» Gavin Willis? « , riet Fox.
» Genau der « , bestätigte Naysmith. » Sie haben den Wagen zum Cottage geschafft, brauchten aber vier Mann, um ihn den Hang rauf zur Garage zu schieben. «
» Hat er gesagt, was er damit wollte? «
» Glaube nicht, dass ihn jemand gefragt hat. Er hat Barron bar bezahlt, und das war’s. «
» Und sonst kam niemand mehr auf den Schrottplatz und hat danach gefragt? «
» Willis hat Mr Barron einen extra Zwanziger zugesteckt, damit er behauptet, er sei in die Presse gewandert. «
» Und Barron selbst wollte nie wissen, warum? «
» Er hat das so formuliert: Wenn einem die Polizei sagt, was man zu tun hat, dann tut man’s. «
» Bin nicht sicher, ob das heute noch gilt. « Fox dachte einen Augenblick nach. » Willis war für die beschlagnahmten Schusswaffen verantwortlich « , erläuterte er Naysmith. » Er hat möglicherweise damals den Revolver eingesackt, mit dem Alan Carter erschossen wurde. «
» Aber warum? «
» Ich weiß es nicht genau. Konnte sich Barron noch an irgendwas anderes in Verbindung mit dem Wagen erinnern? Hat er irgendwas daraus mitgehen lassen? «
» Nichts, das er zugegeben hätte. «
» Dann war’s das « , sagte Fox und lief im leeren Büro auf und ab.
» Was soll ich als Nächstes machen, Malcolm? «
» Gavin Willis – wär mir ganz recht, wenn ich wüsste, wie und wann er gestorben ist. Vielleicht gibt’s Hinterbliebene. «
» Kann ich prüfen. « Naysmith klang, als würde er sich eine entsprechende Notiz machen.
» Hast du Tony gesehen? « , fragte Fox.
» Er hat gesagt, er würde mit Billie und Bekkah Kaffee trinken gehen. «
» Den Friseusen? « Fox blieb am Fenster stehen. Er blickte auf den Parkplatz hinaus, dahinter lag Fettes College. Die Schüler schienen sich auf den Heimweg zu machen, Eltern standen in ihren Autos Schlange, um sie abzuholen. » Was denkt der sich dabei? «
» Hormone? « , vermutete Naysmith.
Fox sah, wie der Chief Constable DCI Jackson zu dessen Wagen begleitete. Jackson hatte einen eigenen Fahrer und eine hübsche, repräsentative Limousine. Er stieg hinten ein, Byars machte für ihn die Tür zu. Als der Wagen losfuhr, glitt eine Fensterscheibe herunter. Jackson starrte zum Büro der internen Ermittler hinauf. Er konnte Fox auf keinen Fall dort stehen sehen, aber trotzdem wich Fox zurück, auch wenn er nicht ganz sicher war, warum.
22
Francis Vernals Witwe wohnte in einem allein stehenden viktorianischen Haus in The Grange, einem Vorort von Edinburgh. Die engen Straßen waren so gut wie frei von Verkehr und Fußgängern. Es waren kaum Häuser zu sehen. Genau wie ihre Besitzer verbargen sie sich und ihren Reichtum hinter hohen Steinmauern und massiven Holztoren. Charles Mangold hatte eisern darauf bestanden, dass Fox Imogen Vernal nur in seiner Begleitung besuchen dürfe. Fox hatte ebenso eisern darauf bestanden, dass das nicht in Frage kam. Trotzdem wartete Mangold in einem schwarzen Taxi vor dem Tor, als sich Fox der Auffahrt näherte. Als Fox aus dem Wagen stieg, um über die Sprechanlage seine Ankunft kundzutun, stieg Mangold aus.
» Ich muss darauf bestehen « , sagte der Anwalt.
» Sie können darauf bestehen, so viel Sie
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