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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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hast.«
    Seufzend folgte er ihr in den Wohnturm. Der Hund trottete hinter ihm her. Walin schleifte mit den Füßen über den Boden, es klang, als würde sich ein Verurteilter zum Schafott schleppen, aber Morainn ließ sich nicht beeindrucken. Heftig würde sie ihn ohnehin nicht ausschimpfen, denn Walin wusste selbst recht gut, dass er etwas Törichtes und Falsches getan hatte.
    Im Wohnturm angekommen, zählte Morainn noch einmal auf, was Walin falsch gemacht hatte, und wies ihn auf all die Gefahren hin, denen er sich ausgesetzt hatte. Dann wusch sie ihm Gesicht und Hände. Der Hund hatte sich mittlerweile vor der Feuerstelle zur Ruhe begeben und begann schon zu schnarchen. Morainn wärmte die Reste des Kanincheneintopfs auf und stellte Walin eine Schüssel hin. Als der Hund das mitbekommen hatte, meldete er sich, sodass Morainn auch ihm ein Schüsselchen spendierte. Sie freute sich, Walin wieder um sich zu haben, auch wenn sie ihm das tunlichst verschwieg. Stattdessen erklärte sie ihm, dass er, sobald die Männer von ihrem nächtlichen Ausflug zurück wären, mit ihnen zu Tormands Haus zurückkehren müsste, und zwar ohne Wenn und Aber.
    Ihre Gedanken richteten sich auf Tormand. Hoffentlich war er in Sicherheit, und die Männer hatten ihr Vorhaben erfolgreich ausgeführt und die Mörder gefunden. Doch insgeheim wünschte sie fast, es wäre noch nicht zu Ende, denn das Ende würde ja bedeuten, dass sie Tormand verlieren würde. Bei diesem Gedanken schämte sie sich für ihre Selbstsüchtigkeit. Ada und Small waren boshafte, kaltblütige Mörder. Ein wenig Herzschmerz war nichts im Vergleich zu den Verbrechen, die die beiden begehen würden, wenn sie weiter frei herumliefen.
    »Wann, glaubst du denn, kommen die Männer zurück?«, fragte Walin und setzte sich neben den Hund, der wieder eingeschlafen war, sobald er die Schüssel sauber ausgeschleckt hatte.
    »Ich weiß es nicht, mein Schätzchen«, erwiderte sie. »Vielleicht schon bald, wenn alles gut gegangen ist, aber vielleicht auch erst in ein paar Stunden.«
    »Ich wünsche mir, dass sie diese verfluchten Mistkerle fassen, aber ich würde auch gern bei dir bleiben und dich richtig lang besuchen.«
    Morainn wunderte sich ein wenig über seine Sprache, unterließ es jedoch, ihn wegen der Kraftausdrücke auszuschimpfen, die er noch dazu vor einer Frau gebraucht hatte. Offenbar lernte Walin einiges von den Männern, was sie nicht so gerne an ihm sah. Doch einstweilen sollte er seine Helden ruhig nachahmen, denn das waren die großen, stattlichen Männer ja wohl in den Augen des Jungen. Aber gleich nach ihrer Heimkehr würde sie ihm einiges abgewöhnen müssen.
    »Wenn sie die Mörder gefasst haben, werden du und ich wieder in unser Häuschen zurückkehren.« Sie wunderte sich, dass der Junge darüber nicht besonders froh schien. »Willst du denn gar nicht nach Hause?«
    »Doch, das schon. Aber ich werde die Männer vermissen. Sie bringen mir alle möglichen spannenden Sachen bei.«
    Das Fluchen etwa, dachte sie. »Ach so? Darf ich fragen, was?«
    »Na ja, alles Mögliche, zum Beispiel Sachen über Messer, und wie man sie wirft. Und wie ich mein Holzschwert wie ein echter Krieger schwingen kann. Und wie man reitet und sich um Pferde kümmert, obwohl ich das Reiten noch nicht so oft üben konnte, weil die Männer immer unterwegs sind, um diese Leute zu jagen. Simon bringt mir auch bei, wie man Rätsel löst. Er meint, ich sei ein sehr schlauer Bursche.«
    »Das bist du auch, der schlaueste, den ich kenne, auch wenn du manchmal dumme Sachen machst. Löst du denn gern Rätsel?«
    »Aye. Aber wenn sie glauben, dass ich schlau bin, warum hören sie dann nicht auf mich?«
    »Wann hätten sie denn auf dich hören sollen?«
    »Als sich Sir Simon gestern Nacht fertig gemacht hat, um die Mörder zu jagen, habe ich ihm gesagt, dass ich das für keine gute Idee halte.«
    Offenbar hatten die Männer dem kleinen Jungen ein unerschütterliches Gefühl von Sicherheit gegeben, denn sonst hätte sich Walin niemals so kühn zu äußern gewagt, dachte Morainn. »Und was hat Simon erwidert?«
    »Er meinte, eine solch klare Spur müsse er einfach verfolgen. Ich wollte ihm noch sagen, dass ich die Spur gar nicht so klar fand und ich etwas wüsste, was er nicht wusste, aber er hatte keine Zeit mehr, um mit mir zu sprechen.« Walin verzog das Gesicht. »Oder er hat es vergessen.«
    »Was weißt du denn, was er vermutlich nicht wusste?«
    »Dass alles Lug und Trug war.«
    Diese Bemerkung war

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