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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Kontra-Spalte. »Okay, noch ein Pro: Sie ist meine Seelenverwandte. Ich kann doch meine Seelenverwandte nicht töten.«
    Jerry nickte.
    Ray fügte es der Pro-Spalte hinzu.
    »Sex, du wirst den Sex vermissen.«
    »Da hast du absolut recht«, stimmte Ray zu. »Ein dickes Pro.«
    »Aber du könntest auch jederzeit wieder heiraten.«
    »Ich kann auch jederzeit noch ’ne Tochter kriegen«, setzte Ray ihm entgegen.
    »Vergiss es. Das schreibst du nicht auf die Liste.« Er warf einen Blick auf den Notizblick. »Okay, bis jetzt sind das vier Pros und zwei Kontras. Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Sieben Minuten.«
    »Okay, Rebecca. Pro – ich liebe sie. Und sie ist noch nicht so lange auf dieser Welt. Erst 16 Jahre. Sie hatte noch gar keine Chance, richtig zu leben.«
    »Hier gilt auch wieder die Kehrseite: Weil sie noch nicht so lange am Leben ist, wird sie es auch nicht so sehr vermissen.«
    Ray runzelte die Stirn. »Das ist verflucht noch mal bescheuert, aber okay.« Er schrieb es auf. »Kontra. Es wird sie schlimmer treffen, ihre Mum sterben zu sehen, als es Kim treffen wird, Rebecca sterben zu sehen.«
    »Meinst du?«
    »Ich glaube, dass es sie auf lange Sicht total kaputtmachen wird, ja. Vielleicht tu ich ihr ja sogar einen Gefallen, wenn ich sie umbringe. Ich meine, zuzusehen, wie ihrer Mum der Kopf weggeschossen wird, ist so schlimm, wie hundertmal selbst zu sterben.«
    Jerry zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.«
    »Ich schreib es auf«, sagte Ray.
    »Glaubst du wirklich, dass dieser Typ eine von beiden gehen lassen wird? Ich meine, die haben schließlich sein Gesicht gesehen. Seine Stimme gehört. Das Risiko wird er nicht eingehen.«
    »Nur ein Mensch mit einem sehr kranken Hirn würde überhaupt so etwas tun. Wer weiß schon, wie sein Verstand gepolt ist? Vielleicht gibt es ihm einen Kick, dass ich mich entscheiden muss. Vielleicht ist das Töten nur der Schlussstrich unter die bedeutendere Tat, mich dazu zu bringen, bis ans Ende meiner Tage in dem Wissen zu leben, dass ich den Befehl zur Ermordung eines Mitglieds meiner Familie erteilt habe.«
    Jerry zuckte erneut mit den Schultern.
    »Jedenfalls muss ich hoffen, dass das der Fall ist. Und davon abgesehen haben sie sein Gesicht vielleicht gar nicht gesehen. Ist doch möglich, dass er sie bewusstlos geschlagen und ihnen die ganze Zeit über die Augen verbunden hat, oder so.«
    »Wahrscheinlich. Also, was hast du jetzt? Jeweils zwei für Rebecca?«
    Ray blickte auf das Blatt Papier hinunter. Er nickte. Er versuchte noch weitere Gründe zu finden, nicht seine Tochter auszuwählen. »Mir fällt nichts mehr für sie ein«, gestand er nach einer Weile.
    »Mir auch nicht«, erwiderte Jerry. »Und was heißt das jetzt?«
    Mit einer Stimme, die eher wie die eines kleinen Kindes klang, sagte Ray: »Das heißt, dass ich Rebecca wählen werde.«
    »Bist du sicher? Scheiße, Mann, sie ist deine Tochter. Deine Tochter! «
    »Das weiß ich«, knurrte Ray. »Aber was soll ich denn sonst machen?«
    Jerry antwortete nicht.
    »Eben.«
    In den nächsten Minuten sprachen sie kein Wort. Die Stille wurde erst vom Klingeln des Telefons durchbrochen. Es klang laut, lauter als sonst. Ray starrte Jerry an.
    »Das ist er.« Er erhob sich und eilte in die Küche. Jerry folgte dicht hinter ihm.
    »Er ist zu früh«, sagte Jerry.
    Beim fünften Klingeln hob Ray ab. »Ja?«
    »Begrüßt man so seine Mutter?«
    »Mum?« Ray schnappte nach Luft.
    Er hörte, wie Jerry hinter ihm »Scheiße« murmelte.
    »Ja. Ist alles in Ordnung, Raymond? Du klingst so …«
    »Hör zu, Mum, ich kann jetzt nicht reden. Ich warte auf einen sehr wichtigen Anruf. Ich ruf dich morgen an.«
    »Ist das zu glauben? So behandelst du deine Mutter?«
    »Es tut mir leid. Aber ich muss auflegen.« Er drehte sich zu Jerry um, der bestätigend seinen Arm hob und auf seine Uhr deutete.
    Ray nickte hektisch. »Ich ruf dich morgen an, okay? Bis dann, Mum.« Er legte auf. »Scheiße! Wie spät ist es?«
    »Punkt zehn.«
    Ray schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, der Kidnapper hat nicht versucht anzurufen. Er denkt bestimmt, ich hätte mit den Bullen telefoniert. Verdammt!«
    »Du hättest einfach sofort auflegen sollen, als du gehört hast, dass es deine Mum ist.«
    »Ich kann doch nicht einfach auflegen, wenn meine Mut…« Das Telefon klingelte. Ray griff nach dem Hörer. »Hallo?«
    »Hallo noch mal.« Es war die Stimme des Entführers.
    Ray schluckte. »Sie sind pünktlich.«
    »Das hab ich ja gesagt. Also, hast du eine

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