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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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große dazu. Ich versteh’ nicht viel von Waffen, aber die sieht mir verflucht durchschlagskräftig aus.«
    Simon machte einen Schritt nach vorne. »Lass sie mich mal ansehen.«
    Sherry warf ein Stück Papier nach ihm. Es prallte an seiner Brust ab und fiel auf den Boden. »Du liest das besser erst.«
    Simon nickte, hob das Papier vom Boden auf und öffnete es. Die Nachricht war getippt, genau wie die anderen. Simon las vor:
    Ich kann diese Lüge nicht länger aufrechterhalten. Wenn Sherry je von ihr und mir erfährt, wird es ihr das Herz brechen. Ich liebe Sherry, aber ich kann ihr das nicht länger antun. Ich hasse mich und das, was aus mir geworden ist. Möge Gott mir vergeben.
    Ich sage der Welt Lebewohl …
    Simon Gerty
    Er sah zu Sherry hoch. »Was soll das?«, flüsterte er.
    »Dein Abschiedsbrief«, antwortete Sherry, fast völlig emotionslos.
    Simon vermochte nicht mehr zu schlucken. Aus seinen aufgerissenen Augen rannen Tränen. Sherry ging zu ihm und auf ihrem stets wunderschönen Gesicht lag ein entsetzliches Grinsen.
    »Du denkst, ich wüsste nicht über sie Bescheid«, begann sie. »Ich bin euch beiden seit Monaten gefolgt. Habe gesehen, wie ihr euch geküsst und Händchen gehalten habt … Zur Hölle, ich hab sogar gesehen, wie ihr letzte Woche hinter diesem Busch im Park gefickt habt. Das hat mich richtig sauer gemacht. Da ist mir dann die Idee gekommen.«
    Wieder überkam Simon das dringende Bedürfnis zu pinkeln. Er versuchte verzweifelt, seine Blase unter Kontrolle zu halten, aber der Drang war zu stark.
    »Oh mein Gott«, sagte Sherry, als sie den nassen Fleck sah, der sich auf Simons Hose ausbreitete. Sie schüttelte den Kopf und grinste.
    Warmer Urin rann seine Beine hinab und auf den Teppich. Simon wollte seine Hände heben, wollte versuchen, sich gegen sie zu wehren. Aber seine Arme gehorchten seinem Gehirn nicht. Stattdessen wimmerte er nur.
    »Ich hab’ gehofft, dass du ihr Gesicht nicht erkennst«, fuhr Sherry fort. »Aber ich hab’ es auch wirklich ganz schön bearbeitet und war mir ziemlich sicher, dass die Chancen dafür nicht sonderlich gut standen. Das Gleiche gilt für ihren Körper … und den kennst du ja, weiß Gott, sehr genau.«
    »W… wieso?«, keuchte er. Er wollte noch mehr sagen, hatte aber nicht genügend Luft in den Lungen.
    Trotzdem wusste sie, was er gemeint hatte.
    »Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben. Ein Spiel mit dir spielen. Mancher würde das vielleicht krank nennen. Ich nenne es genial. Ich kann nicht glauben, dass du auf die Zettel reingefallen bist. Ich meine, wer könnte denn, verdammt noch mal, wissen, was ich tragen würde, bevor ich es überhaupt angezogen habe?« Sie kicherte. »Ich! Ich allein!«
    Sherry blickte Simon tief in die Augen. »Außerdem wollte ich dir zeigen, was für eine Frau du eigentlich betrügst. Ich wollte dich mit meinem Körper reizen, den du völlig freiwillig verschmäht hast, nur wegen dieser … dieser Hure. Und das Beste ist, dass es aussieht, als ob du das alles warst. Deine Fingerabdrücke, und nur deine, sind auf der Mordwaffe. Deine Fingerabdrücke sind überall auf der Leiche der Frau. Und deine Fingerabdrücke sind auf dem Abschiedsbrief.«
    Mit einer so blitzschnellen Bewegung, dass Simon sie erst sah, als es zu spät war, stieß Sherry ihm den Lauf in den Mund.
    »Ganz zu schweigen davon, dass du einen Grund hast, dich umzubringen.« Und damit blies sie ihm das Hirn weg.
    Als die Machete auf den Boden fiel und Simon zurückgeschleudert wurde, lachte Sherry. »Hab ich dir nicht gesagt, dass du dein verdammtes Maul zumachen sollst?«
    Sie sah zu, wie Simon auf den Wohnzimmerboden krachte, und rannte dann ins Schlafzimmer. Sie musste sich beeilen.
    Als Erstes zog sie die schwarzen Handschuhe an, die sie in einer Nachttischschublade versteckt hatte. Erst dann zog sie sich wieder an und schnappte sich ihre Tasche. Sie hob den zerknüllten Zettel auf und steckte ihn hinein. Dann schloss sie die Schranktür, noch immer mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, und eilte aus dem Zimmer. Als sie durch die Küche rannte, hielt sie nur kurz inne, um den zweiten Zettel einzusammeln, und stürzte weiter ins Wohnzimmer.
    Sie rieb die Pistole sorgfältig ab, bevor sie Simons rechte Hand kurz um den Griff schloss, und platzierte sie dann an der Stelle, von der sie annahm, dass die Waffe dort gelandet wäre, wenn Simon sie gehalten hätte. Zuletzt legte sie den Abschiedsbrief auf den Couchtisch. Sie ging zu Simon hinüber und

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