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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Magen zwar rebelliert, wenn er sich eine Zigarette angesteckt hatte, aber das hatte schon bald aufgehört. Seither rauchte er.
    Würde in Bobbys Fall ein ähnliches Experiment auch ein ähnliches Resultat liefern?
    George hoffte, dass die Abschreckung aufgrund der drastischeren Situation und dem damit verbundenen drastischeren Ergebnis länger anhalten würde. Aber bei Gott, er fragte sich trotzdem die ganze Zeit, ob er wirklich das Richtige für seinen Sohn tat.
    Sie ließen einen Müllberg nach dem anderen hinter sich. Der Gestank von Verfaultem wurde immer stärker und schien die Luft förmlich zu zersetzen. Als sie schließlich einen hohen Berg umrundeten, der hauptsächlich aus Mülltüten und elektrischen Haushaltsgeräten bestand, sah George es.
    Er wusste sofort, dass er gefunden hatte, weswegen er hergekommen war.
    »Dort drüben«, sagte George und deutete auf etwa zehn Löcher im Boden. Die meisten waren so breit, dass ein riesiger Stier hineingepasst hätte.
    Bobby hob den Kopf. Er runzelte die Stirn. »Werfen wir Mojo in eins von den Löchern?«
    George nickte.
    »Sind wir deshalb hergekommen?« Bobby klang nicht allzu beeindruckt.
    »Genau deshalb.«
    Auch wenn dies der Wahrheit entsprach, war die Tatsache, dass sie Mojo hier entsorgen würden, eher ein glücklicher Zufall als der eigentliche Grund, weshalb er seinen Sohn gezwungen hatte, meilenweit durch die Nacht zu Edmunds Müllkippe zu wandern.
    Nun wusste George, wie Edmund sich der Beweise für seine geheime Beschäftigung entledigte, und es war noch besser, als er erwartet hatte. Mojo würde ein schönes neues Zuhause in einer dieser Gruben finden.
    »Wieso haben wir denn nicht einfach ein Loch hinten im Hof gegraben?«, wollte Bobby wissen.
    »Das werd ich dir zeigen«, antwortete George. Mit schweißnassen Handflächen und zum Zerreißen gespannten Nerven ging er zu einer der Gruben hinüber. Der Gestank des Todes wurde immer überwältigender, je weiter er sich den Löchern im Boden näherte.
    Er stellte sich an den Rand einer Öffnung und blickte hinein. Als Erstes fielen ihm die nutzlosen, größeren und kleineren Körperteile der Rinder ins Auge, die Edmund im Schlachthaus zusammengesammelt hatte. Einigen war das Fleisch komplett abgezogen worden, während an anderen noch immer ein paar zottelige Fellstücke klebten, aber alle waren eindeutig als Teile von Tieren zu erkennen. Dann blieb sein Blick an den Müllsäcken unter den Kadavern hängen. Ihnen gehörte Georges eigentliches Interesse.
    »Da ist doch nur noch mehr Müll drin«, bemerkte Bobby, der neben seinen Vater getreten war.
    George schluckte. Sein Mund war ebenso trocken wie der Boden, auf dem sie standen. »Das ist kein gewöhnlicher Müll, mein Sohn.«
    Mit leiser Stimme fragte Bobby: »Wie meinst du das?«
    George drehte sich zu seinem Sohn um. »In diesen Müllsäcken stecken Leichen.«
    Bobby blieb der Mund offen stehen und seine Augen weiteten sich. »Ehrlich?«
    George nickte. »Die Gruben hier sind voller Leichen, die einfach hier abgeladen wurden und jetzt zwischen den ganzen Tierkadavern verrotten.«
    »Verrotten« war jedoch streng genommen nicht der richtige Ausdruck. George wusste mit Sicherheit, dass Edmund den unappetitlichen Inhalt dieser Gruben verbrannte. Er war es gewohnt, während der Arbeit im Schlachthaus dicke, übel riechende Rauchwolken über der Mülldeponie aufsteigen zu sehen. »Sieht aus, als ob der gute alte Edmund mal wieder eine seiner dicken Zigarren raucht«, scherzten die Männer dann oft.
    Der schwarze Erdboden rund um die Gruben war ein weiterer Beleg für Edmunds ganz besondere Form der Müllentsorgung.
    »Wo sind die Leichen denn hergekommen?«, wollte Bobby wissen, dem die Ehrfurcht noch immer ins Gesicht geschrieben stand. »Sind die von Ed?«
    »Na ja, nicht ganz«, antwortete George.
    Edmund Mullroy war kein gewöhnlicher Müllmann. Seinen Lebensunterhalt verdiente er damit, dass er einmal in der Woche den Müll in der Stadt und im Schlachthaus abholte. Das war sein legaler Job. Edmund war jedoch auch in dunklere Aktivitäten verstrickt.
    Er holte Leichen ab – und entsorgte sie. Es handelte sich dabei um die Opfer der zahlreichen Serienkiller, die in der nahe gelegenen Großstadt wohnten. Und um die des einzigen Mörders ihrer Heimatstadt: Tony Fisher.
    Die Mörder konnten Edmund jederzeit anrufen, Tag und Nacht – normalerweise nachts – und er fuhr dann zu ihnen nach Hause oder zu einem anderen vereinbarten Treffpunkt, wo er die

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