Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sünderin

Die Sünderin

Titel: Die Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hammesfahr
Vom Netzwerk:
hatte ein eigenes Zimmer, da waren sie ungestört. Er fasste sie an, wenn sie allein waren, schob seinen Finger in ihr Höschen. Dabei wurde sein Glied steif und ihr Höschen feucht. Und das Mädchen wollte wissen, ob das in Ordnung sei. Es schämte sich für die Feuchtigkeit, aber der Freund fand sie schön. Er war schon etwas älter. Siebzehn, glaube ich.
    In der Antwort auf den Brief hieß es, das feuchte Höschen sei normal, das müsse so sein. Für einen Mann sei die Feuchtigkeit ein Zeichen sexueller Erregung der Frau. Er wüsste dann, dass sie bereit sei für den Verkehr.
    Mein Gott, habe ich mich geschämt. Ich fragte mich, was Vater wohl von mir dachte. Ob er glaubte, dass ich ihn damit anmachen wollte. Mir wurde richtig schlecht. Es war plötzlich alles ganz anders, es war alles verkehrt.
    Als Vater an dem Abend nach Hause kam, musste ich sofort hinausgehen. Ich konnte nicht mit ihm in der Küche sitzen. Schon als er hereinkam, fühlte ich, dass mein Gesicht heiß wurde. Er merkte, dass etwas nicht mit mir stimmte. Magdalena merkte es auch. Vater fuhr nach dem Essen nochmal weg. Mutter ging ins Wohnzimmer. Ich kümmerte mich um den Abwasch. Magdalena blieb bei mir in der Küche und wollte wissen, was eben mit mir los gewesen sei. «Du hattest plötzlich einen Kopf wie eine Tomate.»
    Ich erzählte ihr von dem Brief. Zuerst nur davon. Sie dachte, ich hätte einen Freund, und drängte, dass ich ihr mehr erzählte. Alles, was wir bisher gemacht hätten.
    «Mich hat noch nie ein Junge so angefasst», sagte ich. «Und mich wird auch nie wieder einer so anfassen.»
    «Was heißt, nie wieder?», fragte sie. «Dann hat doch schon einer! Jetzt stell dich nicht so an, Cora. Komm, erzähl es mir.»
    Ich wollte nicht. Aber sie drängte so lange, bis ich es ihr schließlich doch sagte. Sie hörte mir aufmerksam zu, und als ich fertig war, meinte sie: «Zeig mir mal genau, wie er dich angefasst hat.»
    Nachdem ich es ihr gezeigt hatte, lachte sie mich aus. «Das zählt nicht! Darüber brauchst du dich nicht aufzuregen. Er hat nur gefühlt, ob du ins Bett gepinkelt hast. Da ist nichts dabei, immerhin ist er dein Vater. Das ist genauso, als ob Mutter oder ein Arzt dich anfassen. Überleg mal, wie oft Mutter bei mir da unten rumfummelt, wenn sie mir einen Einlauf macht oder mich wäscht. Da müsste sie ja lesbisch sein, wenn was dabei wäre. Und die Ärzte erst, das kannst du dir nicht vorstellen. Wenn die eine Urinprobe brauchen, warten sie nicht, bis ich aufs Klo muss. Sie schieben mir einfach einen Katheter rein. Nein, glaub mir, Vater hat nichts Schlimmes getan. Missbraucht werden ist ganz anders.»
    Das wusste sie von einer jungen Frau, mit der sie mal in der Klinik zusammen in einem Zimmer gelegen hatte. Die Frau war auf den Strich gegangen, gefixt hatte sie auch und eine Menge gesoffen. Nun war ihre Leber kaputt. Sie hatte Magdalena erzählt, das habe sie ihrem Vater zu verdanken. Er habe sich schon über sie hergemacht, da sei sie noch nicht zur Schule gegangen. Zuerst mit dem Finger und dann richtig.
    «Das hat er doch nicht gemacht, oder?», wollte Magdalena wissen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    «Siehst du», meinte sie. «Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Wenn du mir nicht glaubst, frag Margret.»
    Das mochte ich nicht. Wenn Vater nichts Schlimmes getan hatte, warum hätte ich Margret fragen sollen? Dass ich etwas Schlimmes gedacht hatte, war mein Problem. Ich dachteauch, dass Vater ein alter Mann sei, viel zu alt, um so etwas noch zu tun. Welch ein Irrtum.
     
    Das waren die wahren Sünden, die Begierden des Fleisches. Es ging nicht um ein Stück Rinderbraten. Es ging um einen alten Mann, der seinen Trieb nicht unter Kontrolle bekam. Der sich mir bereits zu erkennen gegeben hatte, wie Mutter es ausdrückte, als ich noch nicht wusste, dass es zwei verschiedene Sorten Mensch gab. Und als ich es dann genau wusste, passierte es wieder.
    Im April, drei Wochen bevor ich vierzehn wurde, wachte ich nachts auf. Ich musste zur Toilette. Im ersten Moment war ich nur glücklich, dass es nicht schon ins Bett gelaufen war. Ich ging im Dunklen zum Bad, dass Vater nicht im Bett lag, fiel mir nicht auf. Im Bad machte ich das Licht an, und da stand er vor dem Waschbecken. Seine Schlafanzughose hing ihm um die Füße. Die Unterhose hatte er auch heruntergelassen. Er hielt sein Glied mit der Hand fest und bewegte die Hand rauf und runter. Ich wusste, was er tat. Die Jungs in der Schule sagten wichsen dazu.
    Den

Weitere Kostenlose Bücher