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Die Sünderinnen (German Edition)

Die Sünderinnen (German Edition)

Titel: Die Sünderinnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Scharenberg
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darauf, die Wohnung erneut zu versiegeln.

    Dass so kurz geschnittenes, volles Haar derart verwuscheln kann, dachte Pielkötter, als Barnowski aus der Haustür trat. »Na endlich«, begrüßte er ihn mürrisch. »Haben Sie sich die Nacht um die Ohren geschlagen, oder ich?«
    Barnowski lächelte versonnen, was die Laune seines Vorgesetzten auch nicht gerade hob. Während Pielkötter den Wagen startete, ließ Barnowski die letzten Stunden Revue passieren. Viel geschlafen hatte er wirklich nicht gerade. Bis Mitternacht hatte er mit Gabriela in der neuen Wohnung die Wände gestrichen, dann hatten sie über seine Mutter gestritten und sich schließlich ausgiebig geliebt. Jedenfalls konnte man Gabriela nicht gerade vorwerfen, das Leben an ihrer Seite wäre in irgendeiner Form langweilig.
    »Unser Mörder hat also wieder zugeschlagen«, sagte Barnowski, um Pielkötter aus der Reserve zu locken. Wenn der Miesepeter nicht bald redete, lief er Gefahr, auf dem Beifahrersitz einzuschlafen.
    »Ich bin genauso müde, wie Sie aussehen«, erwiderte Pielkötter zu Bernhard Barnowskis Erstaunen. »Schlage vor, wir ziehen uns erst einen starken Kaffee rein. Dabei gebe ich Ihnen die neuesten Informationen.«
    Barnowski stutzte. Normalerweise benutzte Pielkötter kaum das Wörtchen »wir«, er schlug auch nichts vor und redete erst recht keinen Ruhrpottslang, wobei Barnowski nicht wusste, ob »reinziehen« wirklich aus dem Revier stammte. Jedenfalls schien sein Chef die Lage dramatisch zu bewerten, anders konnte sich Barnowski die verbalen Entgleisungen nicht erklären.
    »Wir könnten bei Elli reinschauen, die hat schon um sechs Uhr auf.«
    Pielkötter nickte. Anscheinend kannte er Elli, die Imbissstube für Insider und Ausgeflippte. Schweigend lenkte Pielkötter den Wagen Richtung Innenstadt und hielt dann im absoluten Halteverbot direkt vor Ellis hell erleuchteter Fensterfront. Bis auf zwei Jugendliche mit mehrfarbigem Irokesenschnitt, die den Flipperautomaten traktierten, war der Laden leer. Während Pielkötter und Barnowski die Imbissstube betraten, drehten sich die beiden jungen Burschen kurz um. Desinteressiert schauten sie den Neuankömmlingen entgegen, dann wandten sie sich wieder dem Spiel zu. Die hochgradig mit Wasserstoffperoxid blondierte Elli stand mitten zwischen Friteuse und Tresen und lächelte vor sich hin. Wie konnte diese Frau schon um diese Uhrzeit so gute Laune haben?
    »Wat darf et denn sein?«, fragte Elli, als die Männer vor ihrer Theke standen. »Nachem Aussehen sicher nen Kaffee.«
    »Erraten«, erwiderte Pielkötter. »Für mich schön schwarz ohne Milch, ohne Zucker. Und irgendwas für den leeren Magen.«
    »Dat Fett is noch nich heiß«, erwiderte Elli, »aber ne kalte Friko mit Senf können Se haben.«
    Skeptisch blickte Pielkötter auf den Teller mit den Frikadellen. Die beiden Buletten lagen dort womöglich noch von gestern Abend.
    »Bei Elli gehen die weg wie warme Semmeln«, erklärte Barnowski, der den Blick seines Chefs richtig gedeutet hatte. »Hier gibt’s die besten Frikos aus dem ganzen Ruhrpott. Nicht Elli?«
    »Dat will ich meinen. Da werden Se garantiert süchtig nach.«
    »Für mich auch eine«, sagte Barnowski, als hätte sich Pielkötter schon entschieden.
    »Also, zwei starke schwarze Kaffees, zwei Frikos mit Senf. Se können sich schonma setzen. Ich bring die Sachen am Tisch.«
    Vor der Fensterfront standen mehrere quadratische Tische mit abwaschbaren, dezent gemusterten Resopalplatten. Dafür besaßen die einfachen Stühle auffallend rot und weiß gestreifte Sitzflächen. Barnowski und Pielkötter nahmen an einem Tisch möglichst weit entfernt von den Spielautomaten Platz. Kurz darauf erschien Elli mit einem Tablett und nicht mehr ganz sauberer Kittelschürze.
    »Krich gleich frische Brötchen rein. Wenn Se wollen, schmier ich Ihnen wat.«
    »Für mich eins mit Leberwurst«, erwiderte Barnowski kurz entschlossen. Zu seinem Leidwesen war diese Sorte Wurst radikal von seinem Speiseplan gestrichen, seit Gabriela einen Bericht über die Inhaltsstoffe sowie den hohen Fettgehalt von Leberwurst gelesen hatte.
    »Und für mich eins mit Käse, am besten Gouda. Mittelalt, wenn möglich.«
    »Ham wa allet.«
    »Sie sind übrigens eingeladen«, erklärte Pielkötter seinem sichtlich verdutzten Mitarbeiter.
    Geübt balancierte Elli die heißen Tassen vom Tablett.
    »Woher kennen Sie diesen Laden eigentlich?«, fragte Barnowski, nachdem Elli wieder hinter dem Tresen verschwunden war.
    In

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