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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Katze im Regal echt war. Die sprang nämlich herunter auf den Boden und marschierte mit einem Buckel und senkrecht stehendem Schwanz vor Thuna auf und ab. Einmal blieb sie stehen und fauchte Thuna böse an. Unterdessen nahm Perpetulja auf erstaunlich geschickte Weise die Teekanne zwischen ihre klobigen Vorderfüße und goss Tee in eine Tasse ein.
    „Hiiier!“, sagte sie und reichte Thuna die Tasse.
    Die Schildkröten-Direktorin war dafür bekannt, dass sie quälend langsam sprach, weswegen sie das Reden meist ihrer Stellvertreterin Estephaga Glazard überließ. Jetzt wurde Thuna Zeugin, wie die Schildkröte erstaunlich schnell sprach, jedoch ohne einen einzigen Laut von sich zu geben. Sie bewegte nur ihren Mund in Richtung der Katze und es sah aus, als würde sie etwas kauen oder anknabbern. Im nächsten Moment machte Thuna einen erschrockenen Hüpfer auf ihrem Kissen, da sich die Katze nach ihr umdrehte und zu sprechen begann.
    „Hallo Gast!“, sagte sie. „Du ungeliebter Eindringling!“
    Perpetulja schüttelte tadelnd den Kopf in Richtung Katze. Die Katze sagte offensichtlich nicht das, was sie sagen sollte.
    „Perpetulja heißt dich willkommen“, leierte die Katze nun herunter. „Sie freut sich über deinen Besuch und möchte sich gerne mit dir unterhalten. Sie hofft, du fühlst dich wohl und der Tee schmeckt dir. Es ist eine Algen-Pfefferminz-Mischung, die sie selbst angepflanzt, getrocknet und gemischt hat.“
    Die Katze änderte ihren Gesichtsausdruck, ihre Augen wurden schmal.
    „ Ich heiße dich aber nicht willkommen!“, fügte sie ihrer Rede hinzu. „ Ich mag keinen Besuch!“
    „Pssst!“, machte Perpetulja.
    Thuna musste das alles erst mal verarbeiten. Hier saß sie also unter Wasser im Wohnzimmer der Direktorin, die eine feindselige, sprechende Katze besaß. Fast geistesabwesend vor Staunen führte Thuna die Tasse mit der Pfefferminz-Algen-Mischung an den Mund und spürte die heiße Flüssigkeit auf ihren Lippen. Dann, als sich eine frische, leicht salzige Schärfe in ihrem Mund ausbreitete, stellte sie fest, dass sie selten etwas getrunken oder gegessen hatte, das sich besser und leckerer anfühlte als dieser Tee.
    Die Schildkröte machte wieder ihre lautlosen Kaubewegungen mit dem Schlitzmund und die Katze hörte oder vielmehr schaute missmutig zu. Es war eine Menge, was Perpetulja da redete. Thuna trank ihre ganze Tasse leer und stellte sie auf dem Tisch ab. Außerdem schaltete sie ihre Taschenlampe aus, die sie vor lauter Aufregung für eine Weile vergessen hatte. Hier war es hell genug, da musste sie ihre Batterien nicht unnötig verschwenden.
    „Sie will dir was zeigen“, leierte die Katze herunter. „Es ist aber ein Stück Weg bis dahin, alles unter Wasser. Aber wenn du gerne mitkommen möchtest, kann sie unterwegs selbst mit dir sprechen, denn im Wasser funktioniert ihre Stimme besser als hier. Außerdem entschuldigt sie sich für die Unhöflichkeit ihrer Katze.“
    Thuna wollte schon antworten, da setzte die Katze noch einmal zum Sprechen an.
    „Ich hasse Gäste!“
    „Das tut mir leid“, sagte Thuna unsicher. „Ich bin ja auch gleich wieder weg.“
    „Aber dein Gestank wird noch tagelang die Luft verpesten!“, schimpfte die Katze.
    „Psssssst!“, machte Perpetulja schon wieder, doch der Katze war das egal. Sie drehte Thuna ihr Hinterteil zu und sprang dann mit einem gewaltigen Satz auf das höchste Regal, wo sie sich zusammenrollte und so tat, als ob sie schliefe.
    „Ich komme gerne mit“, sagte Thuna zu Perpetulja.
    Die Schildkröte nickte. Sie hielt die magikalische Lampe hoch und die staunende Thuna sah, wie die Lampe unter dem Blick der Direktorin ihre Form änderte. Der Glaskörper wurde kreisrund wie eine Kugel und der Bügel verwandelte sich zu einem Ledergurt, dessen Riemen sich von selbst um den Hals der Schildkröte schlangen, sodass ihr das Licht wie ein großer Kettenanhänger auf der Panzerbrust lag. Dann öffnete sie das größte Fenster im Zimmer und wieder bildete das Wasser eine Wand und kein Tropfen floss von außerhalb ins Innere der Wohnung.
    „Naaach diiiir!“, sagte Perpetulja und wies auf das geöffnete Fenster.
    Thuna tat etwas, das sie noch nie gemacht hatte: Sie schwamm durch ein Fenster ins Freie, was sich überaus sonderbar anfühlte. Die Direktorin folgte ihr und machte das Fenster von außen wieder zu.
    „Aaaaaah“, hörte Thuna die Schildkröte sagen. „Wasser ist für meine Stimmbänder das Allerbeste!“
    Im Wasser klang Perpetuljas

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